Die Partisanen in Krain, das Ende des Krainer Deutschtums, 1941-1945, Hans Krainer


Einleitung
Die Zeit der deutschen bzw. italienischen Besetzung 1941 - 1943
Die Zeit der deutschen Besetzung 1943 - 1945
Quellenverzeichnis







Die Partisanen in Krain, das Ende des Krainer Deutschtums, 1941-1945, Hans Krainer


Einleitung



Das Verhältnis zwischen dem Deutschen Reich und dem Königreich Südslawien war bis 1941 nicht unfreundlich. So kam es am 25.3.1941 in Wien auch zum Beitritt Südslawiens zu dem am 27.9.1940 zwischen Deutschland, Italien und Japan abgeschlossenen Dreimächtepakt, der die gegenseitige Anerkennung der Führung bei der Schaffung einer neuen Ordnung in Europa bzw. im großasiatischen Raum zum Inhalt hatte. Aus Anlaß des Beitritts Südslawiens zum Dreimächtepakt bestätigten die drei Mächte auch ihren Entschluß, "die Souveränität und die territoriale Integrität Jugoslawiens jederzeit zu respektieren". Die Belgrader Regierung unter Ministerpräsident Cvetkovic hatte der Unterzeichnung der Vereinbarung mit 10 Stimmen bei 3 Gegenstimmen und 5 Stimmenthaltungen ihre Zustimmung gegeben.

Zwei Tage danach, am 27.3.1941, wurde die Regierung Cvetkovic durch einen mit britischer Unterstützung schon länger vorbereiteten Putsch des Befehlshabers der Luftstreitkräfte General Simovic gestürzt. Am selben Tag begann eine teilweise Mobilisierung der südslawischen Streitkräfte, im 30.3.1941 wurde die allgemeine Mobilmachung angeordnet. Am 5.4.1941 wurde ein Freundschaftsvertrag mit Sowjet-Rußland unterzeichnet und schließlich das Dreimächteabkommen für ungültig erklärt.

Deutschland erklärte diese Vorgangsweise als Vertrauensbruch und begann am 6.4.1941 mit Kampfhandlungen, u.zw. mit der Bombardierung; der Hauptstadt Belgrad.






Die Zeit der deutschen bzw. italienischen Besetzung 1941 -1943

Deutsche Truppen besetzten am 9.4.1941 Marburg, am 10.4. wurden die Drau-Übergänge in der Untersteiermark bezwungen und am 11.4. wurde von rasch vorgehenden Panzertruppen die kroatische Hauptstadt Agram (Zagreb) im Vor
stoß genommen. Am selben Tag stießen schnelle Verbände über Karlstadt in Kroatien vor und stellten am 12.4. die Verbindung mit italienischen Abteilungen her, die von Fiume aus nach Norden vormarschiert waren. Damit waren die südslawischen Truppen im Gebiet von Slowenien eingeschlossen, und es kam zu keinen nennenswerten Kampfhandlungen, weder in Krain noch in der Untersteiermark; die deutschen Truppen wurden von der Bevölkerung mancherorts freundlich begrüßt.

In Oberkrain hatten sich zwei südslawische Gebirgsdivisionen von selbst aufgelöst, als deutsche Truppen den Seebergsattel bei Eisenkappel und den Loibl-Paß überrannten und zu gleicher Zeit italienische Kräfte durch das Sairacher Tal gegen Bischoflack vorstießen. Kommandant der einen der erwähnten Divisionen, die in Bischoflack ihren Sitz hatte, war ein Kroate, Brigadegeneral Lukic, ehemals k.u.k. Offizier; sein Stellvertreter war Oberst Mamula, dem ehemaligen Militärgrenzadel entstammend; Stabs-Chef war der Slowene Major Novak. Bezeichnend für die folgende staatliche und militärische Zerklüftung Südslawiens war - und nur deshalb wird es hier vorweg erwähnt -, daß General Lukic erschossen wurde, als er sich einer kroatischen Militär-Revolte anschloß; Oberst Mamula soll sich bei den Partisanen betätigt haben; Major Novak war zeitweise Führer der königstreuen Heimwehr (Jugoslovanska vojska v domovini - JVD), vom Volksmund "Blaue Garde" genannt, in Unterkrain.

Am 11.4.1941 rückten deutsche und italienische Truppen im Laibacher Becken ein und am 12.4. besetzten - zur Verwunderung der Bewohner Laibachs - Italiener die Stadt. Drei Tage zuvor war in banger Ungewißheit, wer die Stadt besetzen wird, auf dem Laibacher Schloßberg eine weiße Fahne gehißt worden. Nun wurden die Häuser der Stadt zwecks Beflaggung von der Besatzungsmacht mit italienischen Fahnen ausgestattet. Das von Italien beherrschte Gebiet von Krain (im wesentlichen Unterkrain und Innerkram) wurde am 3.5.1941 als "provincia di
Lubiana" dem italienischen Staat angegliedert. Mit der Zivilverwaltung als Hochkommissar wurde Emilio Grazioli betraut; ihm wurden 14 Slowenen als Berater beigegeben, darunter auch der eben abgesetzte Banus des Draubanats, zu dem auch Krain gehörte, Dr. Marko Natlacen, der aber im September 1941 sein Amt niederlegte. Auch hier eine Vorwegnahme: Dr. Natlacen wurde am 13.10.1942 bei seiner Wohnungstür in Laibach von Partisanen erschossen. Militärischer Befehlshaber in Laibach wurde der italienische General Mario Robotti.

Oberkrain, von der Deutschen Wehrmacht besetzt, wurde dem Gau Kärnten angegliedert, mit der zivilen Verwaltung der Deutschkrainer Regierungsrat Dr. Oskar Ritter Kaltenegger von Riedhorst betraut; dessen Vorschläge, auf ein freundliches Verhältnis zur Bevölkerung hinzielend, wurden von der Obersten Führung in Berlin abgelehnt und Dr. Kaltenegger zur Militärdienstleistung einberufen. Als sein Nachfolger wurde der Gauleiter - Stellvertreter Franz Kutschera, ehemaliger Obergärtner in Spittal a.d. Drau, eingesetzt mit dem Sitz in Veldes, doch schon im Dezember 1941 wurde er nach Polen versetzt. Auch hier ein tragisches Schicksal: Kutschera wurde im Hof seines Dienstgebäudes von Partisanen
ermordet. Die Führung der Zivilverwaltung in Oberkrain übernahm nach dem Ausscheiden Kutscheras der Gauleiter von Kärnten Friedrich Rainer selbst.

Die Sommermonate 1941 verliefen in Oberkrain bis auf vereinzelte Anschläge auf Wehrmachtsangehörige und Volksdeutsche verhältnismäßig ruhig. Doch einem solchen Überfall fiel die Deutschkrainerin Gerta Baronin Lazarini geb. Kosler während einer Autofahrt vom Schloß Flödnig nach Laibach zum Opfer, als sie ein schwerkrankes Bauernkind in ein Krankenhaus nach Laibach bringen wollte. Elemente einer sich bildenden Untergrundbewegung versuchten mit allen möglichen Mitteln die Bevölkerung am Land gegen die Deutschen aufzuputschen, was
aber zunächst ziemlich erfolglos blieb, zumal man sich von der Eingliederung in die deutsche Wirtschaft eine Besserstellung erhoffte.

Im italienisch besetzten Gebiet Krains betrachtete man das Eindringen der Italiener als ein Negativum, der Krainer Slowene sah auf die "Welschen" immer mit einer gewissen Mißachtung herab, historisch bedingt. In den ersten Besatzungstagen kam es vor, daß die Grenztafeln zwischen dem deutschen und dem italienischen Besetzungsgebiet von Bauern bei Nacht vielfach ausgerissen und zugunsten des Deutschen Reichs versetzt wurden. In Unterkrain wurde der reichen Beflaggung mit deutschen Fähnchen durch eine Verordnung der italienischen Behörde ein Ende gesetzt. Bei einer Bauernrevolte im Mai 1941 bei Treffen in Unterkrain gab es 15 Tote und etliche Verwundete. Der Widerstand gegen die Italiener steigerte sich, als diese in ihrem Besatzungsgebiet italienische Orts- und Straßentafeln anbringen ließen, italienischen Unterricht einführten und immer mehr sprachunkundige italienische Oberbeamte eingesetzt wurden.

Erst nach Beginn des Kriegs mit Rußland im Juni 1941 machten sich verstärkt Anzeichen einer kommunistischen Bewegung mit Unterstützung vom Ausland her bemerkbar, die im Land verbliebenen Rußlandanhänger besannen sich meist unter der Führung von ehemaligen Kämpfern aus dem spanischen Bürgerkrieg zu organisieren. Die Organisationszentren der Widerständler in Slowenien lagen anfangs durchwegs in dem von Italien besetzten Gebiet Krains, u.zw. im Uskoken-Gebirge nahe der kroatischen Grenze, im Hornwald bei Gottschee, im Krim-Bergland südlich von Laibach und in der Grenzzone südlich von Sairach. Unter der vom Laibacher Schloßbergturm wehenden italienischen Fahne fanden kurioser Weise slowenische Nationalisten und Kommunisten zueinander, von England in moralischer und materieller Hinsicht unterstützt.

In Südslawien war die kommunistische Partei seit 1920 verboten. Doch noch vor dem Einmarsch der Deutschen und Italiener begannen sich kommunistisch orientierte politische Kräfte zu rühren. Ende März 1941 war vom damaligen Banus des Drau-Banates (Slowenien) Dr. Natlacen ein geheimer slowenischer Nationalrat (Slovenski Narodni Svet - SNS) gegründet worden mit 5 Mitgliedern der katholischen Volkspartei SLS, 5 Mitgliedern der liberalen Partei JNS und 1 Mitglied der sozialistischen Partei, was damals offenbar dem Stärkeverhältnis der politischen Parteien entsprach. Der Forderung einer kleinen, vom Kommunistenführer Boris Kidric vertretenen Gruppe, auch in den SNS-Rat aufgenommen
zu werden, wurde unter Hinweis auf das Parteiverbot nicht entsprochen. Nach dem Einmarsch deutscher Truppen in die Untersteiermark entsandte der SNS-Rat eine Abordnung zum deutschen Befehlshaber in Cilli; sie unterbreitete den Vorschlag, einen unabhängigen Staat Slowenien gleich Kroatien zu schaffen, doch fand der Vorschlag kein Gehör. Sehr bald danach wurde die slowenische, kommunistische Partei (KPS) unter der Führung von Boris Kidric gegründet.

Am 17.4.1941, nach der Vollendung der Besetzung ganz Südslawiens durch deutsche und italienische Truppen, war mit Südslawien ein Waffenstillstandsübereinkommen geschlossen worden, doch war damit zumindest der Kleinkrieg nicht beendet. So führte u.a. auch Oberst Draza Mihajlovic mit Resten der südslawischen Armee und Freiwilligen, den sogenannten Tschetniki (Cetnici), zusammengefaßt im "Nationalen Befreiungsheer" (JVD), den Kampf gegen die Besatzungstruppen hauptsächlich im serbischen Teil Südslawiens weiter, gestützt und ausgerüstet von England. Mihajlovic richtete sein Hauptquartier auf der Ravna Gora in den Dinarischen Alpen an der bosnisch-dalmatischen Grenze ein und benannte danach seinen politischen Arm "Ravnogorski Pokret".

Das Ziel der Tschetniki war die Wiederherstellung des Königreichs Südslawien, dessen Auflösung die Achsenmächte am 8.7.1941 kundgetan hatten, unter Ausschaltung der Kommunisten. Nach einem mißglückten Anschlag bei Kragujevac in Serbien, der von den deutschen Militärbehörden sehr blutig vergolten wurde, kam aus London der Befehl, zunächst keine weiteren militärischen Operationen zu unternehmen. Diesen Befehl hatte der in London als Vizepräsident der südslawischen Exilregierung residierende Obmann der slowenischen Volkspartei Dr. Miha Krek weitergegeben. Mihajlovic, als Kriegsminister der Exilregierung zum General befördert, wurde im Lauf der Zeit als Nicht-Kommunist ein Gegner Titos und über Verlangen Moskaus von den Westalliierten fallengelassen. So wurden auch die Tschetniks in der Folge von den Partisanen, die mehr und mehr die Übermacht gewannen, als Nicht-Kommunisten heftig bekämpft.

Als oberste Vertretungskörperschaft der gesamtsüdslawischen kommunistischen Bewegung mit dem Kampfziel "Befreiung von den Besatzungsmächten und Übernahme der Staatsgewalt" wurde am 22.6.1941 in Jajce (Bosnien) die AVNOJ (Antifasisticno Vece Narodnog Oslobodenja Jugoslavije) gegründet. Der anstelle des Ende März 1941 abgesetzten Prinzregenten Paul zum König erklärte, aber noch minderjährige Königssohn Peter II. wurde des Thrones verlustig erklärt. Erster Präsident des AVNOJ wurde Dr. Ivan Ribar (früher Fischer), ein Slowene jüdischer Abstammung, von Belgrad her enger Vertrauter Titos. In Slowenien wurde der für diesen Bereich zuständige AVNOJ-Volksbefreiungsausschuß am 16.9.1942 gegründet mit dem "Exekutivrat der Befreiung Sloweniens" (Izvrsni Odbor Osvoboditve Slovenije-JOOS) als ausführendem Organ, militärisch zusammengefaßt im "Nationalen Befreiungsheer" (Narodno-Osvobodilna Vojska - NOV) mit den Partisanen-Verbänden (Partizanski Odredi Slovenije - POS) an der Spitze; hierzu kamen später noch die Polizei-Verbände VOS bzw. OZNA. Bei der ersten allgemeinen Tagung des AVNOJ am 26.11.1942 in
Bihac wurde Tito als "Marschall", zum Oberbefehlshaber der Volksbefreiungsarmee gekürt.



TITO, Josip Broz, 1892-1980.


Josip Broz, geboren am 7.5.1892 in Kumrovec an der Sotla (Sattelbach), einem Bauerndörfchen nahe der steirischen Grenze im kroatischen Bezirk Zagorje, erlernte das Schmiedehandwerk, war bei Daimler-Benz in Wr. Neustadt tätig, lernte dabei auch deutsch, war Soldat im österr. ungar. Heer, geriet 1915 in russische Gefangenschaft und wurde dort Zeuge der russischen Revolution mit ihren Partisanenkämpfen gegen die zaristische Herrschaft. Als bolschewistischer Emissär trat er 1920 in geheimer Mission mit den Ansätzen einer - damals verbotenen - kommunistischen Bewegung im Königreich SHS in Verbindung, geriet dabei in die Hände der Polizei und wurde zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Nach seiner Freilassung kehrte er nach Moskau zurück und machte dort einen
Schulungskurs im Lenin-Institut mit. Broz nahm dann an einer kommunistischen Aufstandsbewegung in Argentinien teil, wurde dort zum Tode verurteilt, doch gelang seinem Amtsverteidiger die Begnadigung mit bloßer Landesverweisung. Im spanischen Bürgerkrieg stellte er die südslawische Rote Brigade auf und wurde für kurze Zeit Führer der XV. Internationalen Brigade. Nach Südslawien zurückgekehrt, wurde er von Stalin als Generalsekretär der inzwischen gebildeten Kommunistischen Partei Südslawiens (KPJ) eingesetzt. Broz war in erster Ehe mit der deutschen Marburgerin Herta Haas verheiratet; die kommunistische Gesinnung hatte sie in Agram zusammengeführt.

Broz begann den Kampf gegen die Besatzungsmächte mit einer bunt zusammen gewürfelten Partisanenschar. Er gründete die "Tajna Internacionalna Terroristicna Organizacija" (Geheime Internationale Terror-Organisation), nach deren Anfangsbuchstaben er sich TITO nannte. Diese Organisation dehnte sich nach und nach über ganz Südslawien aus. Ihr Bestreben war, durch Gewaltakte den Besatzungsmächten Schwierigkeiten und Verluste zu bereiten und sie dadurch auch zu nötigen, auf südslawischem Gebiet möglichst viel Truppen festzuhalten, was ganz im Sinn der Achsengegner lag. Titos politische Absichten waren jeden falls damals schon sehr weitreichend und auf die Sowjet-Union als Unterstützungsmacht abgestellt, ohne auf die Westmächte zu bauen, denn er gab z. B. 1943
seinen Partisanen für den Fall einer alliierten Landung in Dalmatien den Befehl, sich einer solchen mit Waffengewalt zu widersetzen.

Die führenden Mitarbeiter Titos in Slowenien waren Ales Bebler, Boris Kidric, Edvard Kardelj sowie Prof. Edvard Kocbek als Vertreter der "christlichen Gruppe". Bebler - recte Bäbler -, Sohn eines nach Krain eingewanderten Juden, der in Idria und Oberlaibach je eine Apotheke besaß und als sehr wohlhabend galt, war schon als Student in Laibach der kommunistischen Bewegung verfallen. Als ihm dort der Boden zu heiß wurde, setzte er seine Studien in Paris und Moskau fort und erwarb den Doktorgrad. Im spanischen Bürgerkrieg betätigte er sich als politischer Kommissar der Internationalen Brigade. Während des Zweiten Weltkriegs nach Laibach zurückgekehrt schuf er, von den italienischen Behörden fast unbehelligt, eine weitverzweigte Untergrundbewegung. Lodernder Haß gegen alles Deutsche
war das ausgeprägteste Merkmal seiner Einstellung. Er faßte Studenten und allerlei Abenteurer, vor allem auch ehemalige Spanienkämpfer in Trupps zusammen die nach seinen Weisungen Schlösser und Wirtschaftsgüter deutscher Eigentümer vernichteten und Mordtaten verübten. 1949 wurde dieser Partisanenanführer als Vertreter Südslawiens in die UNO entsandt und betätigte sich dort als Mitglied des Weltsicherheitsrates der Vereinten Nationen. Es ist wohl angebracht, den Ursachen nachzugehen, die zur gewalttätigen Auflehnung eines Teiles der slowenischen Bevölkerung gegen die Besatzer auch in Oberkrain geführt haben, wo man anfangs zu loyaler Mitarbeit bereit war und die Befreiung vom unliebsamen serbischen Joch begrüßt hatte.


Es seien folgende Gründe beispielweise angeführt:

1. Der Einmarsch der Deutschen Wehrmacht in Rußland, mit dem als slawischer Hauptmacht man sich doch sehr     verbunden fühlte.

2. Die Sorge um die Bedrohung des Bestands des eigenen Volkstums, zumal bei Angehörigen der höheren Schichten,     die sich den Partisanen als Freiheitskämpfer anschlossen, wenn diese auch nationale Forderungen oft nur aus     Werbegründen vertraten.

3. Unvernünftige, unüberlegte Maßnahmen der deutschen Verwaltung wie Verbrennung von slowenischen     Ortsbüchereien, Gebetbüchern, Verbannung von Geistlichen, Verdeutschung von Familiennamen, Einführung von     Deutsch als Unterrichtssprache in den Schulen, Planwirtschaft mit Ablieferungszwang, Deklassierung der     Slowenen z.B. dadurch, daß sie sich mancherorts ab 8 Uhr abends nicht auf der Straße aufhalten durften,     Geiselnahmen und an den Geiseln verübte Vergeltung, selbstherrliche übergriffe der Waffen-SS-Verbände.

4. Die Einberufung wehrfähiger Slowenen zur Deutschen Wehrmacht.

5. Die Aussiedlung slowenischer Bevölkerungsteile im Raum Rann-Gurkfeld in verschiedene Gebiete Deutschlands, um     den Gottscheer Umsiedlern dort Platz zu machen und die strafweise Verschickung von politisch nicht genehmen     Slowenen nach Deutschland oder nach Serbien bzw. deren zwangsweise Abstellung in Rustungsfabriken.

6. Die Zweiteilung Krains in eine deutsche und eine italienische Besatzungszone was beim Handels- und     Privatverkehr als schwere Belästigung empfunden wurde wobei noch die erwähnte Abneigung gegen die Italiener     hinzukam, die nicht fähig waren, in ihrer Zone eine geordnete Verwaltung einzuführen. Ferner die Stagnation der     Wirtschaft, das Emporschnellen der Lebensmittelpreise und der blühende Schleichhandel, den die Italiener nicht     zu unterbinden vermochten - all dies verärgerte die Bevölkerung.

7. Die landfremde Beamtenschaft, die die Landessprache nicht verstand und dem Volk in vielen Belangen recht     verständnislos gegenüberstand.

8. Die mangelnde persönliche Sicherheit und die dadurch bedingte Angst vor den Terrorbanden veranlaßten     manche, sich diesen anzunähern, um nicht ihre Rache herauszufordern. Die gegen Deutschland gerichtete     Propaganda der Alliierten, die sich hierbei auch der Untergrundbewegung bedienten.


Gegenüber diesen Umständen und Tatsachen sei bemerkt, daß die Volksdeutschen in Slowenien weder um ihren Rat befragt wurden noch irgendwie auf die Maßnahmen der Besatzungsmacht Einfluß nehmen konnten.

Die Partisanen arbeiteten zunächst in Zellen d.h. es wurden Gruppen von 5 oder 6 Personen gebildet, die dem Zellenleiter zu gehorchen hatten. Die Zellen wuden zu Sektionen vereinigt. Allmählich wurde der Großteil der männlichen Jugend erfaßt und schließlich schritt man zu Zwangsaushebungen. Partisanenärzte untersuchten die Eingezogenen auf ihre Tauglichkeit, versteckte Lazarette betreuten Verwundete und Erkrankte. Die unter Druck gehaltene Bevölkerung hüllte sich in Schweigen. Fragte man nach einer Person, die sich mutmaßlich den Partisanen angeschlossen hatte, dann hieß es, sie sei verreist. In Oberkrain wurde gegen Ende 1941 das Gerücht verbreitet, daß der südslawische Staat wiedererstanden sei und eine allgemeine Einberufung bevorstünde, der sich jeder bei sonstiger Todesstrafe stellen und bei Tauglichbefund einrücken, d.h. in den Wald folgen müsse, dies auch um einer Aussiedlung oder einem anderen Freiheitsentzug zu entgehen. Die Partisanen bestraften so manchen ihrer Landsleute mit dem Tod, wenn sie glaubten festgestellt zu haben, daß die Betroffenen Angehörigen der Besatzungsmacht beim Durchkämmen der Wälder den Weg in Schlupfwinkel von Partisanen gewiesen hatten.

Die Bevölkerung nannte die Partisanen in Oberkrain Goscarji, d.i. Waldbewohner in Unterkrain Pastircki, d.i. Hirten. Im Spätherbst 1941 waren bereits folgende Partisanen-Bataillone formiert: In Oberkrain das Cankar-Bataillon, das
Steiner-Bataillon, das Krim-Bataillon, in Unterkrain das Steirische-Bataillon. Später wurde die Bezeichnung auf Brigade abgeändert, als höhere Einheit der Odred, d.h. Verband, geschaffen. Die Cankar-Brigade galt als Elite-Truppe. Aus Oberkrain verdrängt verlegte sie ihr Hauptquartier in den Gottscheer Hornwald von wo sie in das Uskoken-Gebirge eindrang. Der Steiner Odred wurde von den Deutschen aufgerieben und erst kurz vor Kriegsende wieder aufgestellt. Die Brigaden in Unterkrain unterstanden dem Dolenjski Odred. Es gab auch eine Gubec-Brigade, eine Proletarska Brigade, eine Levstik-Brigade u.a.m.

Ein eigenartiges Schicksal hatte das Steirische Bataillon. Ursprünglich als Freiheitskämpfer - aber antikommunistische Einheit gegründet, vorwiegend aus Studenten bestehend, die der Katholischen Aktion angehörten oder nahestanden -, konnte diese Einheit schließlich dem kommunistischen Druck nicht mehr standhalten und schlich sich, auch aus Versorgungsgründen, in die kommunistische Organisation bei Rudolfswerth ein, zeigte aber deren Angehörige bei den Italienern an, plünderte und zerstörte deutsche Gutsbesitztümer jedoch genauso wie die kommunistischen Partisanen, wohl auch zur Tarnung. Schließlich wurde das Doppelspiel aufgedeckt und die Gruppe teilte sich. Die Königstreue schanzte sich unter dem Befehl des eingangs erwähnten Major Novak im Schloß Feistenberg ein, wurde aber bald von dort vertrieben. Ein Rest dieser Einheit trat in die von den Italienern mitorganisierte sogenannte "Weiße Garde" (Milizia voluntaria anticommunista - MVAC) über; diese war im Sommer 1942 von antikommunistisch
eingestellten Bauern gegründet worden, oft geführt von Geistlichen. Solche Einheiten gab es auch in den Ortschaften um Laibach, in Oberlaibach, Loitsch, Seisenberg, Treffen.

Die Maßnahmen der Besatzungsbehörden gegen das immer mehr um sich greifende Partisanentum verschärften sich. So machte die deutsche Besatzungsbehörde durch Anschlag kund, daß für jeden ums Leben gebrachten deutschen Soldaten 25 Männer der partisanenfreundlichen Bevölkerung büßen müßten. Dies trug wieder dazu bei, daß viele Männer von selbst in den Wald gingen, um unerreichbar zu sein; dort schlossen sie sich nolens volens den Partisanen an. In eine schwierige Lage geriet die Landbevölkerung auch, wenn sie nachts Partisanenbesuch bekam und von ihr Lebensmittel oder sonstige Mithilfe gefordert wurden. Wurde dies verweigert, kam es vor, daß der Besuchte auf der Stelle erschossen wurde; gehorchte er aber dem Befehl, und wurde dies bekannt, so kam es andrerseits vor, daß sein Anwesen oder Teile davon von der Besatzungsmacht als Strafe eingeäschert und der Betroffene verhaftet wurde. So erfolgte die Versorgung der Partisanen vielfach durch Raub und Beschlagnahme, aber auch freiwillig durch die verängstigte Bevölkerung, später auch durch britische Flugzeuge, die in bestimmte, durch Signallichter gekennzeichnete Gegenden Lebensmittelsäcke abwarfen. Ebenso erfolgte auch die Versorgung mit Waffen. Ursprünglich war dies aus Restbeständen der südslawischen Streitkräfte sowie mit Waffen italienischer
Herkunft geschehen, die gegen Vieh eingetauscht wurden, schließlich auch mit Kriegsgerät, das bei Kämpfen mit deutschen Soldaten erbeutet wurde.

Im Frühjahr 1942 war das Flachland der provincia di Lubiana bereits in den Händen der Partisanen, die es vollkommen kontrollierten und den Bewohnern sogar Pässe ausstellten. Prof. Kocbek richtete von seinem Amtssitz Altlag, einem Dorf in der ehemaligen deutschen Sprachinsel Gottschee, ein ihm unterstelltes Schulwesen für das von den Partisanen beherrschte Gebiet ein. Laibach wurde von den Italienern zum Schutz gegen die Partisanen mit dichtem Stacheldraht umgeben und jede nach Laibach kommende Person mußte sich einer strengen Untersuchung und Ausweisleistung unterziehen.

Die italienische Besatzungsmacht verfügte auf dem Land über stark ausgebaute Stützpunkte nur an den Hauptverkehrsstraßen, die von Autokolonnen unter Panzerschutz befahren wurden. Der Eisenbahnverkehr wurde durch Tunnel- und Gleis-Sprengungen sowie durch Beschädigungen der Brücken immer wieder unterbrochen. Lokomotiven wurden oftmals sandbeladene Lastwaggons vorgespannt, um die fahrenden Züge gegen Bombenschäden möglichst zu sichern. Von einem regelmäßigen Postverkehr war keine Rede mehr.

Zu Pfingsten 1942 veranstalteten die Partisanen in der Nähe von Brunndorf am Ausgang der Iska-Schlucht südlich von Laibach einen Umzug mit Panzerwagen und Musik, um der Bevölkerung, die ihnen Blumen streute, ihre militärische Stärke vor Augen zu führen. Die Italiener beantworteten diese Kundgebung mit Beschießung der Gegend durch weittragende Geschütze. Eine sonach von Teilen der Laibacher italienischen Garnison durchgeführte Säuberungsaktion im Krim
Massiv endete mit einem Mißerfolg: Ein paar gefangenen Partisanen gelang es auf dem Weg nach Laibach zu entkommen, angeblich im Einverständnis mit ihrer Bewachungsmannschaft.

Inzwischen hatte das systematische Ausplündern und Niederbrennen von Schlössern und sonstigen Gütern vor allem in Unterkrain begonnen. Es mag hier am Platze sein, darauf zu verweisen, daß Valvasor in seinem großartigen Werk "Die Ehre des Herzogtums Krain", 1689 erschienen) über 300 Krainer Schlösser beschrieb, deren Errichtung bis in das 11. Jahrhundert zurückreicht und deren Bestand in dieser südöstlichen Mark des Reiches von hoher geschichtlicher Bedeutung war, besonders während der Türkenkriege.

Abgesehen von den vielen menschlichen Einbußen während der Partisanenkämpfe wurden zahlreiche geschichtlich bedeutsame Werke, Bibliotheken, Archive, die die kulturelle Verbundenheit mit dem mitteleuropäischen Deutschtum
bezeugten, wertvolle Einrichtungen, aber auch landwirtschaftliche Maschinen und sonstige Wirtschaftsbehelfe sowie Ernteerträgnisse vernichtet. Es war ein tolles Wüten, ein Vernichtungswerk, das Ruinen hinterließ und Tragödien zur Folge hatte. Es genügte schon, daß man eine größere Landwirtschaft besaß, damit war man als Kapitalist gekennzeichnet, ob man nun Deutscher oder Slowene war, man mußte die Vernichtung seines Anwesens über sich ergehen lassen. Eigentümer, die sich zur Wehr setzten, wurden kurzerhand erschossen. Auch Geistliche wurden niedergemacht: Ein Beispiel - Pater Norbert Klemen vom Deutschen Ritterorden in Möttling wurde zu Tode gequält.

In Oberkrain konnte sich dank der im allgemeinen wohlbedacht arbeitenden Sicherheitspolizei die Partisanenbewegung im Jahr 1942 nicht in dem Maß betätigen wie in der Provincia di Lujbljana. Doch erlebte Aßling (Jesenice) eine besondere Mordtat: Der einer altangesehenen Deutschkrainer Familie entstammende Karl Luckmann, von der deutschen Verwaltung am 19.4.1941 zum Bürgermeister von Aßling eingesetzt, wurde am 17.4.1942 vor dem Rathaus von zwei Partisanen überfallen und erschossen. Auch weitere Überfälle auf Einzelpersonen, wie z.B., daß der Autobus von Lees nach Veldes von Partisanen angehalten wurde, und man Wehrmachtsangehörige, die mitfuhren, herausholte und niederschoß, daß die Eisenbahnbrücke bei Scheraunitz gesprengt und Straßenbrücken
zerstört wurden, blieben doch nur Einzelfälle, aber sie forderten Sühnemaßnahmen heraus. In der Strafanstalt Vigaun bei Lees saßen Hunderte von festgenommenen Partisanen und deren Helfer, die Spionagedienste geleistet hatten, als Geiseln und von diesen wurden etliche zur Vergeltung ermordeter deutscher Soldaten im nahegelegenen Drage-Tal bei der Ruine Katzenstein erschossen. Andererseits bildeten sich in Oberkrain Selbstschutzeinheiten, die mit den Deutschen zusammenarbeiteten.

In Unterkrain unterhielten die Italiener befestigte Stützpunkte nur mehr längs der sogenannten Reichsstraße. Rudolfswerth war der Sitz des italienischen Divisionskommandos. In Tschatesch und St. Barthelmä gab es Soldatenabteilungen von je 50 Mann, auch Landstraß wurde von einer stärkeren Abteilung geschützt. Sonst waren seitlich der Hauptverkehrsstraße die italienischen Wachabteilungen im Mai 1942 eingezogen worden, ebenso wurden Gendarmerieposten aufgegeben, die Bevölkerung somit sich selbst überlassen. Eine Wache von 7 Mann, die im Schloß Freihof einquartiert war und sich aus Furcht vor Freischärlern kaum aus dem Schloßbereich wagte, wurde alsbald abgezogen. Die Italiener zogen es eben vor, einem offenen Kampf mit Partisanen auszuweichen, weil man hohe Verluste befürchtete. Mit diesem Ausweichen, mit Planlosigkeit und Unentschlossenheit trug die italienische Besatzungsmacht jedoch viel dazu bei, daß das Gebiet der Provincia di Lubiana nie zur Ruhe kam.

Andererseits kam es aber seitens der Befreiungsfront OF (Osvobodilna Fronta), zu Versuchen einer Führungnahme mit dem italienischen Generalstab in Laibach und im besonderen auch mit dem Divisionskommandeur Cerutti in Rudolfswerth, zeitlich im Anschluß an eine von den Italienern sehr dürftig durchgeführte Partisanensäuberungsaktion im Hornwald. Bei dem darauf folgenden Treffen Anfang 1943 in dem bei Töplitz gelegenen Schloß Ainödt des Fürsten Auersperg war auch Milovan Djilas anwesend. Die fürstliche Familie war außer Landes. Nach dem Treffen wurde das Schloß niedergebrannt. Es war eine Sehenswürdigkeit ersten Ranges und hatte seine besondere Geschichte. Im 17. Jahrhundert von Georg Sigmund Graf von Gallenberg erbaut, kam es 1743 an die fürstlich Auerspergsche Familie. Die Renaissance-Architektur des Schlosses war einzig in ihrer Art. Fürst Karl Auersperg, Herzog von Gottschee, ließ das Schloß um die Jahrhundertwende wieder instand setzen und bewohnte es nach dem Ersten Weltkrieg längere Zeit.

Am 20.2.1943 erfolgte ein großangelegter Partisanenüberfall auf die Kartause Pletterjach (früher Sicherstein genannt, schon 1147 urkundlich erwähnt), die von Italienern und Weißgardisten verteidigt wurde.

Nach schweren Kämpfen, die drei Tage dauerten, zogen die Partisanen ab, nachdem sie 17 Mönchszellen, den Meierhof und viel von der Einrichtung vernichtet hatten. Später aber wurde die Kartause doch den Partisanen überlassen; deren Prior war einer der ersten Geistlichen, die sich der Befreiungsfront OF anschlössen.

Ein besonders heimtückischer, aber bezeichnender Überfall sei hier angeführt, zumal es sich nicht um einen Großgrundbesitzer handelte. Der greise, ehemalige Spezereiwarenhändler Julius Elbert aus Laibach wurde in seinem auf dem Rudolfswerther Stadtberg gelegenen Weingarthäuschen von einem Polit-Kommissär um ein Glas Wein gebeten und, als ihm dieses gereicht wurde, hinterrücks erschossen.

Im Schloß Feistenberg, das dem slowenischen Zweig der Familie Rudez gehörte, befanden sich im September 1942 unter dem Befehl von Major Novak 100-150
Blaugardisten. Partisanen rotteten sich zusammen und eroberten den Meierhof des Schlosses, der Ansturm auf das Schloß wurde jedoch abgeschlagen. Der Kampf, in dessen Verlauf es auf beiden Seiten Tote und Verwundete gab, dauerte mit großer Erbitterung bis in die Abendstunden, worauf sich die Partisanen zurückzogen, ein seltener Fall gelungener Abwehr.

Zehn Tage später erfolgte ein Überfall auf das Schloß Freihof. Obwohl die Italiener in Kenntnis gesetzt worden waren, daß sich auf dem Uskoken-Gebirge etwa 400 Partisanen festgesetzt hatten, unternahmen sie nichts dagegen. Am Abend des 27.9.1942 erschienen vor dem Schloß etwa 30 Partisanen und forderten die anwesende Eigentümerin Helene von Schoeppl-Sonnwalden geb. Kosler auf, es sofort zu verlassen. Kurz darauf stand das Schloß nebst den Wirtschaftsgebäuden in hellen Flammen, es wurde bis auf die kahlen Mauern völlig eingeäschert.

Einen Monat vorher war das am Fuß des Rudolfswerther Stadtbergs gelegene Schloß Altenburg - berühmt durch seinen Wehrturm - ausgeplündert worden. Altenburg war ein Besitz der Grafen Margheri; der letzte männliche Sproß der Familie, im November 1929 verstorben, hatte es letztwillig den Barmherzigen Brüdern vermacht, die in Kandia bei Rudolfswerth ein Krankenhaus besaßen.

Am selben Tag wie Freihof wurde durch eine Partisanengruppe auch das Schloß Preisegg am Fuß des Uskoken-Gebirges in Brand gesteckt. Preisegg wird in den Urkunden schon 1251 erwähnt, im Besitz der Herren von Preisegg war es bis 1693 verblieben. Sein letzter Eigentümer Paul Langer von Podgoro, der als Forstberater bei der deutschen Verwaltungsbehörde in Gurkfeld tätig war, wurde nach dem Rückzug der Deutschen 1945 von Partisanen ermordet. Der Genannte war auch Eigentümer des Schlosses Breitenau, das im Frühjahr 1943 teilweise eingeäschert wurde. Das Schloß Poganitz, das dem Onkel von Paul Langer, dem ehemaligen Generaldirektor der Witkowitz AG, Joseph Langer von Podgoro gehörte, wurde vom Steirischen Bataillon geplündert, wobei sich die Ortsbevölkerung der Plünderung anschloß, und letztlich niedergebrannt.

Das schon erwähnte Schloß Feistenberg wurde am 4.12.1942 von Partisanen neuerlich überfallen und samt Nebengebäuden angezündet; vom Schloß blieb nur ein Turm teilweise erhalten, die wertvollen Bestände der Bibliothek, welche vorwiegend slawische Literatur enthielt, wurden vernichtet. Ebenfalls niedergebrannt wurden das Schloß Weinhof, Eigentum von Robert Germ, ferner das der Familie der Freiherrn von Wamboldt gehörende Schloß Hopfenbach und das der Familie Ulm gehörende Schloß Klingenfels. Völlig ausgeplündert wurde das der Familie Schollmayer gehörende Schloß Hallerstein am Fuß des Innerkrainer Schneebergs und nur als Ruine blieb das Schloß Haasberg bei Adelsberg zurück, Eigentum des Fürsten Windischgrätz. Auch das Inselschloß Wördl im Flußgebiet der Gurk fiel der Zerstörung anheim; dessen letzter Eigentümer Baron Villavicencio/Margheri hatte vorher die Flucht ergriffen. Am Stephani-Tag 1942 brannten in einem Nebental der Gurk nicht weniger als sieben Schlösser, Stätten alter Kultur und Burgen, die während der Türkenkriege der Bevölkerung Schutz und Stütze geboten hatten; nun blieben sie als Trümmerhaufen zurück. Auch das Auerspergische Schloß Seisenberg wurde niedergebrannt, nachdem die dort einquartierte italienische Besatzung vertrieben worden war.

Besonders tragisch endete der Partisanenüberfall auf das Schloß Wazenberg im Neueringtal. Dieses Schloß gehörte der gräflichen Familie Barbo von Waxenstein, deren Stammsitz das nahe gelegene Schloß Kroisenberg war. Als Stella, eine der drei Töchter des Anton Grafen Barbo, des seinerzeitigen Reichsratsabgeordneten von Gottschee, den in Mähren begüterten Rittmeister a.D. Graf Felix Logothetti heiratete, wurde das Schloß Wazenberg als Erbgut der Wohnsitz des jungen Paares. Da im Herbst 1942 Partisanen die Gegend beunruhigten, erwirkte Graf Logothetti, daß eine Abteilung von 30 italienischen Soldaten in das Schloß verlegt wurde. Trotzdem überfielen am 27.12.1942 Partisanen das Schloß. Hierbei kamen u.a. Felix, Stella und Deodat Logothetti ums Leben. Auch das Schloß Kroisenbach ist im folgenden Jahr, am 9.9.1943, von Partisanen eingeäschert - worden.

Eine erschütternde Wendung nahm der Verlauf von Ereignissen um das Schloß Rupertshof bei Rudolfswerth. Dieses wurde am 4.3.1943 von Partisanen ausgeplündert, ein dreitägiger Brand vernichtete es bis auf die Grundmauern, doch führte der durch Einheirat zum Schloßherrn gewordene Laibacher Franz Fabiantschitsch die Wirtschaft in den übriggebliebenen Wirtschaftsgebäuden so gut als möglich weiter. Im Sommer 1943 wurde er von Partisanen entführt, im Hornwald vor ein Gericht gestellt, aber mangels an Beweisen freigesprochen und nach zweieinhalb Wochen entlassen. Als aber die Deutschen, die am 22.10.1943 Rudolfswerth besetzt hatten, vier Partisanenoffiziere wegen verschiedener Mordtaten zum Tode verurteilten, wurde Fabiantschitsch zwecks Vergeltung festgenommen und in der folgenden Nacht erschossen, seine Leiche in eine Karsthöhle geworfen. Die Familie flüchtete nach Rudolfswerth und die Partisanen bezogen auf Rupertshof Stellung.

Auch ganze Dörfer wurden von den Partisanen ausgeplündert, manche wurden menschenleer, es fehlte an Arbeitskräften für die Landwirtschaft, insbesondere an männlichen, so wies um diese Zeit das Dorf Hrastje nächst dem Schloß Feistenberg nur mehr drei Männer auf. Der Fall des Dorfes Hinje erscheint besonders bemerkenswert: Die ortsansässige Bevölkerung wollte die Kommunion nicht aus den Händen des Geistlichen Dr. Mikus (später Univ. Prof. in Laibach) entgegennehmen, der sich den Partisanen angeschlossen hatte und vom Laibacher Bischof seines Amtes enthoben worden war; daraufhin wurde eine Anzahl Männer erschossen und das Dorf eingeäschert.

In den ersten Monaten 1943 ordnete die italienische Militärverwaltung an, daß 150 m beiderseits der Hauptverkehrsstraßen die Waldbestände und das Buschwerk zu entfernen sein, um den Partisanen keinen Unterschlupf für Überfälle zu bieten. Gleiches wurde auch längs den Bahnstrecken durchgeführt.

In Oberkrain war die terroristische Tätigkeit der Partisanen wesentlich schwächer, wenn es auch im Sommer 1943 lebhafter zuging und allein im Juli laut amtlicher Bekanntmachung 60 Partisanen erschossen wurden, ungerechnet die im offenen Kampf Gefallenen. Die deutschen Sicherheitskräfte gingen äußerst streng vor, was bewirkte, daß es zu Plünderungen und Brandstiftungen größeren Ausmaßes nur selten kam.

Der Eisenbahnverkehr wickelte sich ziemlich normal ab, die Aufbautätigkeit im deutschen Verwaltungsgebiet machte gute Fortschritte. Straßenkurven wurden begradigt, Brücken verstärkt, der Bahnhof in Krainburg/Kranj modernisiert, in Radmannsdorf ein großer Wohnhäuserblock errichtet. Die Fabriken der Krainischen Industrie-Gesellschaft in Aßling und Jauerburg arbeiteten bei voller Ausnutzung ihrer Leistungsfähigkeiten, die Bauern bekamen den notwendigen Kunstdünger und das Saatgut zugewiesen. Im Verkehr mit der Bevölkerung waren keine Anzeichen besonderer Auflehnung festzustellen, wenn auch so manches heftig verurteilt wurde wie z.B. die selbstherrlichen Übergriffe der Waffen-SS-Verbände.

Während sich das Wirtschaftsleben im deutschbesetzten Gebiet einigermaßen normalisierte und die Preise gleich blieben, schnellten in der Provincia di Lubiana die Lebensmittelpreise zu ungeahnter Höhe empor, und der Schwarzhandel blühte. Die Italiener ließen den Dingen ihren Lauf, wodurch die Unzufriedenheit stetig zunahm. Es zeichnete sich bereits der Zusammenbruch des faschistischen Italien ab, dessen Königshaus und ein großer Teil der Generalität Feinde der Politik Mussolinis waren und mit den Gegnern der Achsenmächte sympathisierten.






Die Zeit der deutschen Besetzung 1943-1945


Als Folge des Abfalls Italiens von der Achse Berlin-Rom im Sommer 1943 ergab sich zwangsläufig ein Wandel in der Besetzung Inner- und Unterkrains. Die Auflösung der hier stationierten italienischen Armeeteile war schon im Gang, als deutsche Truppen am 26.8.1943 schlagartig die Grenzlinie bei St. Veit nächst Laibach überschritten und über Laibach ost- und südwärts vorstießen, ohne auf Widerstand zu stoßen. Am 9.9.1943 marschierten sie in Laibach ein und entwaffneten jene Italiener, die sich als Gegner entpuppten, besetzten das Kasino-Gebäude, in dem der italienische Generalstab seinen Sitz hatte, sowie die Post und die Bahn und andere wichtige Ämter. In der zivilen Verwaltung verblieben die meisten Beamten, sofern sie sich nicht als ausgesprochen deutschfeindlich erwiesen
hatten, in ihren Stellungen. Es ging ein Aufatmen durch Laibach, als die Herren aus dem Süden verschwanden, die so wenig hierher gepaßt hatten. Die Zollgrenze blieb an der bisherigen Demarkationslinie bestehen. Als Zahlungsmittel beließ man die Lire-Währung, um der Bevölkerung nicht neue Opfer durch die Umwechslung aufzubürden. An die Stelle der Filiale der Banco d'Italia trat eine Zweiganstalt der Deutschen Reichsbank. Das Land wurde zunächst bis Laverca (wenige km ostwärts von Laibach) und Oberlaibach von Partisanen gesäubert.
Diesen hatte sich ein großer Teil der italienischen Truppen, mindestens 20.000 Mann, mit Waffen, Munition und anderem Kriegsgerät angeschlossen.

In Unterkrain erfolgte der Abzug der Italiner teilweise dramatisch. Noch am 9.8.1943 hatte der Divisionskommandeur General Cerutti im Gebäude des Kreisgerichts von Rudolfswerth, wo er sein Hauptquartier hatte, die Führer der slowenischen Befreiungsfront IOOS Kardelj, Kidric und Kocbek empfangen. Dabei wurde die Übergabe aller Waffen der italienischen Truppen ausgehandelt sowie der freie Abzug der Italiener. Von der IOOS wurde auch die Auslieferung der "Weißen Garde" verlangt.

Die "Weiße Garde" MVAC aus Rudolfswerth und Umgebung sammelte sich in Froschdorf bei Rudolfswerth. Dort übernahm der zur königstreuen "Blauen Garde" JNV gehörende Hauptmann Vuk Rupnik die Führung, meldete sich bei General Cerutti und verlangte im Namen der königlich südslawischen Scheinregierung die Übergabe der italienischen Truppen. Damals bestand noch kein Abkommen zwischen den Alliierten und Südslawien unter der Führung Titos; ein solches kam erst 1944 auf Drängen Churchills zustande. Cerutti empfing Rupnik zusammen mit Vertretern der Partisanen und versuchte als Vermittler einen Ausgleich zu erreichen mit den Worten "Alora siamo tutti amici, Italiani, Partigiani i Legionarii, tutti amici!" Rupnik brach das Gespräch sofort ab mit der Begründung, daß er mit Rebellen nicht verhandle. Nach Froschdorf zurückgekehrt gab Rupnik den Befehl zum Aufbruch der Gardisten an die adriatische Küste, da man damals eine anglo-amerikanische Landung bei Fiume oder in Istrien erwartete. Die Gardistentruppe mischte sich unter die in ihre Heimat sich zurückziehenden Italiener. Ein mit Rupnik befreundeter italienischer Offizier verriet diesem den Plan Ceruttis, die Gardisten den Partisanen zu übergeben. Darauf brachen die Gardisten aus der italienischen Kolonne aus und marschierten in entgegengesetzter Richtung auf die deutsche Grenze bei Gurkfeld zu, wurden jedoch von den Partisanen verfolgt und überfallen. In dem schweren Kampf kamen deutsche Soldaten den Gardisten zu Hilfe. So verworren waren damals die Verhältnisse zwischen den einzelnen Gruppierungen.


Burg Auersperg in Turjak / b. Großlupp Burgturm, Wappen der Auersperg


Noch ein Beispiel sei hierzu angeführt: Gardisten aus dem Unterkrainer Flachland sammelten sich im Schloß Weißenstein, das Eigentum von Baron Lazarini war, die Mannschaften aus dem westlichen Teil des Flachlands, aus dem Gottscheer Gebiet und aus Reifnitz jedoch auf der Burg Auersperg (Turjak) bei Großlupp. Am selben Tag verließ der Gutsherr Graf Auersperg die Burg und den Befehl in der Burg übernahm Oberstleutnant Dezman von der Blauen Garde. Nun kam es zu Unstimmigkeiten mit den dortigen Weißgardisten, die unter dem Befehl eines Kaplans standen und sich weigerten, dem Auftrag Dezmans nachzukommen, die Burg zu räumen. Nun begann ein Ringen um die Burg und es gelang Dezman, die Partisanen zunächst zurückzuweisen, doch zog sich dann Dezman mit seinen Leuten nach Laibach zurück und es gelang den Partisanen, sich in die Burg einzuschleichen und deren Übergabe zu erzwingen (20.9.1943). Die Burg, eine der prächtigsten Burgbauten Krains, wurde sehr beschädigt und teilweise niedergebrannt, nach dem Krieg wieder instandgesetzt und dann als Museum der Öffentlichkeit zugängig gemacht.

Und noch eine andere Episode aus dem Wirrwarr in Unterkrain: Der Kern der
Blauen Garde, vorwiegend Offiziere des ehemaligen königl. südslawischen Heeres, zogen sich in das Schulgebäude von Masern im Gottscheer Land zurück, um dort die erhoffte Landung der Westalliierten und eine Tschetnik-Einheit abzuwarten, doch erstürmten Partisanen das Schulgebäude, nahmen die Offiziere gefangen und verurteilten sie in einem "Kriegsverbrecherprozeß" in Gottschee zum Tod.

Der Abzug der Italiener aus Unterkrain erfolgte ebenfalls teilweise dramatisch. So drangen in Rudolfswerth etwa 30 bewaffnete Partisanen unter Führung ihres aus dem Uskoken-Gebirge stammenden Kommandanten Badinovac, der bereits viele Gewalttaten auf dem Gewissen hatte, in das italienische Divisionskommando ein, entwaffneten den Divisionsstab und hernach zusammen mit anderen Gruppen die ganze italienische Garnison. Badinovac ernannte sich zum Stadtkommandanten von Rudolfswerth. Im Frühjahr 1944 wurde Badinovac in der Untersteiermark, wo er sich wieder als Terrorist betätigte, von einer deutschen Streife gestellt und erschossen.

Außer den Waffen mußten die Italiener auch alle Lebensmittel- und sonstigen Vorräte den Partisanen ausfolgen. Dem General Cerutti wurde lediglich ein mit einem Maultier bespannter Karren überlassen, während die restlichen italienischen Truppen zu Fuß in Richtung Susak abzogen. Unterwegs wurden sie von Partisanen, die auf sie lauerten, bis auf das Hemd ausgezogen; barfuß erreichten sie schließlich die Meeresküste. Die Partisanen rissen nun in den von den Italienern geräumten Landesteilen, soweit sie nicht von deutschen Truppen besetzt wurden, die Regierungsgewalt an sich. Die erste Maßnahme war die Mobilisierung aller tauglichen Männer vom 17. bis zum 45. Lebensjahr.

Inzwischen war zufolge der deutschen Besetzung auch des adriatischen Küstenlands Gauleiter Friedrich Rainer zum Obersten Kommissar in Verwaltungsangelegenheiten der ganzen Operationszone einschließlich Pola, Fiume, Triest, Görz, Udine mit dem Sitz in Triest ernannt worden und am 29.9.1943 gingen auch die Verwaltungsaufgaben des Militärbefehlshabers in dieser Region auf den Obersten Kommissar über. Es mußten auch neue Provinzial-Verwaltungs-Chefs eingesetzt werden. An die Spitze der Verwaltung der Provinz Laibach wurde am 21.9.1943 General Leo Rupnik berufen, der 1942 von den Italienern zum Bürgermeister der Stadt Laibach ernannt worden war.

Sein Werdegang: Leo Rupnik, 1880 als Sohn eines Forst- und Domänen-Verwalters in Idria / Krain geboren, besuchte die Untergymnasien in Görz und Laibach und ab 1895 die Kadetten-Schule in Triest. 1899 wurde er Fähnrich beim k. u.k. Infanterie-Regiment Nr. 22 in Bjelovar/Kroatien. Nach Weiterausbildung in der Kriegsschule in Wien stand er beim Generalstab in verschiedener Verwendung, war zu Beginn des Ersten Weltkriegs Major und zu Kriegsende Generalstabs-Chef einer kroatischen Division. 1918 meldete er sich zur südslawischen Armee und setzte sich auch hier zufolge seiner Tüchtigkeit bald durch. Er wurde Generalstabs-Chef der Drau-Division in Laibach unter General Milan Nedic (1941 zum Ministerpräsidenten der von den Deutschen gebildeten serbischen Regierung in Belgrad ernannt, wel
ches Amt er bis 1945 ausübte) und war dann von 1934 bis 1936 Generalstabs-Chef der von Nedic befehligten Armee in Skoplje. Als Divisionsgeneral nach Kragujevac versetzt unterstanden ihm auch die dortigen großen Armeewerkstätten und andere militärische Anstalten. Hier zeigten sich unter den vielen Arbeitern die ersten Anzeichen einer betont kommunistischen Bewegung, die Rupnik mit aller Tatkraft zu bekämpfen suchte. 1938 zum Befestigungsdirektor mit dem Sitz in Laibach ernannt, leitete er den Bau von Befestigungsanlagen an der westlichen und nördlichen Staatsgrenze gegen Italien, Österreich und Ungarn, die aber nicht fertiggestellt werden konnten, weil inzwischen der Krieg ausbrach. Im März 1941 wurde Rupnik Generalstabs-Chef einer südslawischen Armeegruppe in Kroatien. Nach dem Zusammenbruch der südslawischen Armee wurde General Rupnik von den Deutschen in Cilli interniert.

Rupnik war immer ein scharfer Gegner des Kommunismus und ein Anhänger der Achse Deutschland-Italien. Er konnte von Cilli alsbald nach Laibach zurückkehren, wo seine Familie lebte, und meldete sich beim italienischen Kommando. Nach einem Zwangsaufenthalt in einem Offizierslager bei Treviso erfolgte die Betrauung mit dem Bürgermeisterposten von Laibach. Als Verwaltungspräsident der Provinz Laibach (Ljubljanska Prokajina) bezog er eine Dienstwohnung in der neuen Burg in Laibach.

Im Volk war damals die Meinung verbreitet, daß ein deutsches Protektorat gebildet würde - ähnlich wie in Böhmen / Mähren / Schlesien - aus Krain, Görz und - Gradiska sowie Istrien und Triest bestehend. Jedenfalls war die Bevölkerung mit der neuen Lage nicht unzufrieden, zumal sie in Rupnik einen einflußreichen Befürworter bei den Deutschen hatte. Die slowenische Amtssprache - neben der deutschen - wurde wieder eingeführt, in den Schulen wurde wieder Slowenisch die Unterrichtssprache, das slowenische Theater in Laibach spielte wieder, finanziell unterstützt.

Der Sicherheitsdienst in den Operationszonen Alpenvorland und Adriatisches Küstenland unterstand dem Höheren SS- und Polizeiführer im Wehrkreis XVIII General Erwin Rösener. Auf dessen Befehl wurde am 24.9.1943 die "Slowenische Landwehr" (auch Slovenski Domobranci - Domobranzen genannt) als Hilfsverband der Polizei aufgestellt. Zu ihr meldeten sich hauptsächlich Bauernsöhne aus Unterkrain - Söhne von Soldaten der altösterreichischen Armee, deren Tradition noch hochgehalten wurde. Sie wurde ähnlich wie die deutschen Polizeiverbände in den besetzten Gebieten eingesetzt, insbesondere auch zur Partisanenbekämpfung. Am 24.4.1944 wurden in Anwesenheit von General Rösener, Präsident Rupnik und des Laibacher Diözesanbischofs Dr. Rozman die Männer der Slowenischen Landwehr in Laibach vereidigt, wobei in feierlicher Weise die Hissung der slowenischen Nationalflagge - mit dem alten Krainer Adler in der Mitte - erfolgte. Das erste Mal konnte man auf Amtsgebäuden neben der Hakenkreuzfahne auch die slowenische Fahne wehen sehen. Die Eidesformel lautete: "Ich schwöre bei dem Allmächtigen, daß ich zusammen mit der bewaffneten Deutschen Wehrmacht, die unter dem Befehl des Führers Großdeutschlands
steht, mit den SS-Truppen und der Polizei im Kampf gegen die Banditen und den Kommunismus sowie deren Bundesgenossen meine Pflichten erfüllen werde für die slowenische Heimat als Teilstück des freien Europa. Für diesen Kampf bin ich bereit, mein Leben hinzugeben."

Zur Aufstellung und Ausbildung der Slowenischen Landwehr wurden deutsche Polizei-Offiziere und Polizei-Verwaltungsbeamte als Rahmenpersonal abgeordnet. Obwohl General Rupnik als geistiger Vater der Slowenischen Landwehr angesprochen werden kann, hatte er nie ein Kommando in dieser Truppe; er hatte sich auf den Zuständigkeitskreis der Zivilverwaltung zu beschränken. Erst im September 1944 wurde er "Generalinspekteur" der Slowenischen Landwehr, die inzwischen auf etwa 12.000 Mann angewachsen war. Der Aufbaustab stand unter
der Führung von Oberstleutnant Franz Krenner, einer Deutschkrainer Familie entstammend, mit zwei slowenischen Oberstleutnants als Stellvertretern. Die Slowenische Landwehr wurde nach und nach in die deutsche Polizei-Uniform
eingekleidet mit dem Krainer Adler als Ärmelschild. Sie unterstützte die antikommunistischen Aktionen in Krain in durchaus zufriedenstellender Weise.

Nach dem Abzug der Italiener setzten die Säuberungsaktionen der deutschen Wehrmacht- und Sicherheits-Verbände in Unterkrain in verstärktem Maß ein. Hier ging es zunächst um die Stadt Rudolfswerth, eine der Hochburgen der Partisanen. Die Stadt wurde von deutschen Fliegern zweimal mit Bomben belegt. Die sonach am 21.10.1943 einsetzende deutsche Offensive zerbrach den restlichen Widerstand im Nu, Rudolfswerth wurde besetzt. In St. Barthelmä wurden nach Aburteilung durch ein Militärgericht 24 Rädelsführer auf dem Hauptplatz erschossen. Ende Oktober wurden die letzten Partisanennester in dieser Gegend ausgehoben. Allgemein hoffte man in diesem so arg geprüften Landesteil, daß nun Ruhe und Ordnung wieder eintreten würden, leider aber erwies sich diese Hoffnung als trügerisch.

Auch in anderen Teilen von Unterkrain gingen die deutschen Säuberungsaktionen rasch vonstatten, wobei die Slowenische Landwehr tatkräftig mithalf. Die Stöße gingen diesmal in zwei Kolonnen von Kroatien aus. Die eine ging über Tschernembl und Möttling in Richtung Rudolfswerth vor, wobei es beim Dorf Suhor zu schweren Kämpfen kam. Eine zweite Kolonne stieß gegen Gottschee vor. Die Stadt wurde unter vielen Opfern erobert. Die gewesene deutsche Sprachinsel Gottschee, von den deutschen Bewohnern zufolge des deutsch-italienischen Aussiedlungsabkommens vom 31.8.1941 größtenteils verlassen, bot mit ihren ausgedehnten Wäldern und ihren leeren, jedoch gut erhaltenen Häusern einen sehr geeigneten Unterschlupf für die Partisanenverbände, die von hier aus die Nachbargemeinden terrorisierten und eine kommunistische Verwaltung einrichteten, das Braunkohlenwerk enteigneten und einen Kommissar einsetzten. Der Kampf um Gottschee, bei dem diese Stadt zum Teil eingeäschert wurde, kostete 32 Männern der Slowenischen Landwehr und 9 deutschen Soldaten das Leben. Das Stadtschloß Gottschee der Fürsten Auersperg wurde großteils zerstört.


Am 17.3.1944 drangen deutsche Wehrmacht-, kroatische Ustascha- und slowenische Landwehr-Verbände von St. Barthelmä und Landstraß aus gegen die Uskoken-Berge vor. Beim Dorf Jaurowitz wurde ein Partisanen-Bataillon eingekesselt und vernichtet. 128 Partisanen blieben auf dem Schlachtfeld. Damit war die Partisanenherrschaft auf dem rechten Ufer der Gurk gebrochen und langsam normalisierte sich das Leben. Postämter wurden wieder geöffnet, in manchen Schulen der Unterricht wieder aufgenommen, doch die Teuerung blieb, vornehmlich in den Städten, da bei der doch weiter bestehenden Unsicherheit die Bauern die Feldarbeit und das Baumschlagen mieden. Erst Ende 1944 wurde der Bahnverkehr auf der Strecke Laibach-Rudolfswerth wieder aufgenommen, nicht aber bis Tschernembl; die von den Partisanen gesprengte Eisenbahnbrücke über die Gurk blieb bis zum Kriegsende im Fluß liegen, manche Gleisanlagen waren zur Gänze vernichtet.

Das Gebiet südlich der Gurk bis an die Kulpa blieb längere Zeit noch in den Händen der Partisanen, welche im Sommer 1944 dort in der Stadt Tschernembl den Sitz der ersten kommunistischen Regierung der nachmaligen Volksrepublik Slowenien einrichteten. Bei Tschernembl wurde auch ein Flugplatz angelegt, wohl der einzige hinter den deutschen Linien auf dem Balkan. Dorthin erfolgte auch die Versorgung durch Flugzeuge der Westalliierten von Bari aus. Von der Deutschen Wehrmacht wurde eine Sicherungslinie mit Stützpunkten längs der Gurk bezogen und es wurden von dort aus des öfteren Streifzüge durch das Partisanengebiet unternommen, wobei es wiederholt zu argen Gefechten kam. Infolge der Absperrung von der Umwelt trat hier ein noch größerer Mangel an Lebensmitteln und Bedarfsgegenständen ein. Über die deutsche Sicherungslinie entwickelte sich ein recht ansehnlicher Schmuggel, auch Personen wurden des Nachts über den Fluß gebracht, was die Partisanen vergeblich zu verhindern suchten. Die Wegnahme von Schlachtvieh, Pferden und Lebensmitteln durch die Partisanen war an der Tagesordnung.

Während in Laibach und Umgebung der Großteil der Bevölkerung das Erscheinen der Deutschen nach dem Abzug der Italiener als Erlösung empfand und loyal mitarbeitete, lebte in Oberkrain die Tätigkeit der Partisanen in ausgedehntem Ausmaß wieder auf. Gleichzeitig wuchs die Beihilfe der Bevölkerung zugunsten der Partisanen freiwillig oder erzwungen an. Um Weihnachten 1943 wurde die Stadt Krainburg von dem sie beherrschenden Magdalenenberg aus unter Einsatz von Granatwerfern beschossen, ohne daß es gelang, der Schützen habhaft zu
werden. Anfang Februar 1944 drangen an 300 Mann in Warth bei Krainburg ein und konnten erst mit Hilfe von Sturmgeschützen vertrieben werden. Die Zahl der Anschläge, die fast immer tödlich verliefen, steigerte sich in erschreckendem Maß. So gab es Morde an Unternehmern - wie an dem Lederhändler Bastistic - an Angestellten - wie an dem aus Laibach hierher übersiedelten Hans Galle -, an Gutsbesitzern - wie an Gottfried Baron Lazarini und seinem Neffen -, am Funktionär der Krainburger Kreis-Sparkasse Valencic, an Bürgermeistern und anderen Sympathisanten oder Mitarbeitern der Besatzungsmacht.

Die deutschen Behörden griffen nun sehr scharf durch. Innerhalb von zwei Monaten wurden 200 im Lager Vigaun festgehaltene, der Beteiligung an Mordtaten Überwiesene und Helfershelfer erschossen. Ende Februar 1944 kam es nach der Ermordung eines SS-Mannes in Bischoflack zu größeren Sühnemaßnahmen. Bischoflack / Skofia Loka wurde zerniert, und es wurden an 150 Bewohner bei denen verdächtiges Material gefunden wurde, verhaftet, 50 davon erschossen, darunter auch der Arzt Dr. Kocjancic. Als in Krainburg eine Hilfsaktion zugunsten der Partisanen mit ausgebreiteter Verzweigung aufgedeckt wurde verschwanden zahlreiche Überführte in Anhaltelagern. Trotz dieser harten Maßnahmen nahmen die Partisanen weiterhin Musterungen von Männern bis in die nächste Umgebung von Krainburg vor, wie z.B. in Warth, Predassel, Kokretz und verschleppten sie. Dies wurde schließlich zu einer Alltäglichkeit. Dadurch aber wurden Betriebe und Werkstätten ihrer Facharbeiter und Leiter immer mehr entblößt und die Tätigkeit dadurch lahmgelegt. Der ständige Kampf forderte in Oberkrain immer neue Opfer. Nicht weniger als 550 im Partisanenkampf gefallene Deutsche. Soldaten oder Zivilisten, wurden auf dem Krainburger Militärfriedhof beigesetzt, abgesehen von jenen, die in ihre Heimat überführt oder von den Partisanen verschleppt und verbrannt wurden.

Um die Jahreswende 1944/45 gelang es, die Partisanen etwas zurückzudrängen, doch einen durchschlagenden Erfolg zeitigten auch die verschärften Anstrengungen nicht, und es kam weiter zu Einbrüchen und Anschlägen selbst am hellichten Tag. So wurde das Haus des Oberkrainer Industriellen Gustav Eger in Eisnern völlig ausgeräumt und sämtlicher Hausrat auf Wagen verladen und weggeführt. Im Hotel "Europa" in Krainburg explodierte eine Bombe in den Abendstunden, und es waren etliche Todesopfer zu beklagen. Daß der Großgrundbesitz auch in Oberkrain nicht unversehrt blieb, versteht sich nach dem Gesagten von selbst, nur gab es eben in Oberkrain nicht so viele einsam gelegene Ansitze wie in Unterkrain. Ganz oder teilweise zerstört wurden das Schloß Kreuz bei Stein, ehemals Besitz der Grafen Apfaltern, das Stammschloß der Grafen Hohenwarth Gerlachstein bei Stein, das Schloß Wildenegg nahe der steirischen Grenze, ehemals Eigentum der Familie Baron Minutillo, das Schloß Rutzing, bei Laibach gelegen, ehemals Eigentum der Laibacher Familie Maurer. Die Liste ist bestimmt nicht vollständig.

Mit dem Zusammenbruch der Balkanfronten und den Rückzugsbewegungen entglitt der Deutschen Wehrmacht immer mehr die Möglichkeit, im besetzten Gebiet die Ordnung aufrechtzuerhalten. Anfangs Mai 1945 begann das Zurückfluten der deutschen Divisionen, denen sich Zehntausende Volksdeutsche aus dem Banat, der Batschka und Slowenien sowie auch Kroaten und Slowenen - Kommunistengegner - anschlossen, die unter Verlust ihrer Habe ihre Heimat aufgaben, nur um ihr Leben zu retten, auch die in die Untersteiermark umgesiedelten Gottscheer Deutschen und Tausende von deutschen Untersteirern.

Das Deutschtum in Krain war schon durch den Ausgang des Ersten Weltkriegs mit all den darauf folgenden Vertreibungsmaßnahmen und schließlich durch das Aussiedlungsabkommen zwischen Hitler und Mussolini vom 31.8.1941, den italienisch besetzen Teil Krains betreffend, dezimiert worden. Wie aber erging es den nach dem Kriegsende im Mai 1945 noch in Krain verbliebenen Deutschen?

Am 3.5.1945 tagte der Slowenische Nationalrat. Slovenski Narodni Odbor (SNO) - in Laibach/Ljubljana und erzwang am 4.5.1945 des Generals Rupnik. Am 5.5.1945 floh der Nationalrat nach Klagenfurt. Am 8.5.1945 verkündete Boris Kidric vom Balkon der Universität Laibach (Univerza v Ljubljani), nachdem die Partisanen Laibach besetzt hatten, die Machtübernahme durch die Volksrepublik Slowenien und in der Neuen Burg in Laibach übergab der Vizebanus Dr. Stanko Majcen die Verwaltung.

Die neuen Machthaber veranlaßten in Laibach die Festnahme aller irgendwie bekannten Deutschen, Frauen wie Männer, und auch von Slowenen, insbesondere wenn sie vermögend waren, "zur Erteilung von Auskünften". Sie wurden großteils im Laibacher Gerichtsgebäude eingesperrt, in leere Räume gepfercht, und es wurde ihnen alles abgenommen, nur das Gewand belassen, das sie bei der Verhaftung gerade anhatten, dem Hunger und Mißhandlungen ausgesetzt. Vom Kriegsgericht Fiume (Partisanenoffiziere), das in Laibach tagte, wurde man für schuldig befunden, wenn man Mitglied des "Schwäbisch-Deutschen Kulturbundes" war, des einzig zugelassenen, gänzlich unpolitischen deutschen Kulturvereins Südslawiens (Sitz in Neusatz), oder wenn man sich deutsche Filme im Kino angesehen hatte, dies galt schon als Mitarbeit mit dem Okkupanten.

Die Festgenommenen wurden in Lagern zusammengefaßt. Der Entzug der Freiheit dauerte viele Monate oder auch Jahre lang.


Größere solche Lager gab es in:

   - Gottschee,

   - St. Veit bei Laibach,

   - Vigaun bei Radmannsdorf,

   - auf der Thesen bei Marburg,

   - im Schloß Herberstein in den Windischen Büheln,

   - in Sterntal bei Pettau.

Sterntal bei Pettau ist mit bis zu 10.000 Insassen als Sterbelager besonders berüchtigt geworden.


Kein Kind überlebte das Hungerdasein, Ruhr und Typhus grassierten mit oft tödlichem Ausgang, der Hunger tat sein Übriges, Hunderte von Lagerinsassen verschwanden spurlos, so z.B. auch der Laibacher Großkaufmann Emmerich Mayer und manche Adelige. Es ist wohl bemerkenswert, daß das Lager Sterntal im Oktober 1945 aufgrund eines durch Gottscheer veranlaßten Einspruchs des Internationalen Roten Kreuzes aufgelassen wurde; die Häftlinge wurden in andere Lager versetzt oder - besonders Ältere oder Kränkliche - nach Österreich abgeschoben, völlig mittellos, ausgehungert, verlaust und verwanzt.

Das Lager in der ehemaligen Strafanstalt stand jenem von Sterntal kaum nach, was unmenschliche Behandlung betraf. Hier wurden vor allem die in Oberkrain schuldlos Verhafteten festgehalten. Nicht wenige verschwanden auch hier spurlos wie z.B. Anfang Juli 1945 Justine Rudesch. Diese hatte sich in Aßling im Rahmen von Hilfsprojekten für Mütter und Kinder besonders fürsorglich betätigt, ohne Unterschied der Volkszugehörigkeit, aber - sie war in München geboren.



Bescheinigung / Entlassungsschein aus jugoslawischer Kriegsgefangenschaft - 09.01.1949


Ganz besonders schlimm erging es den Gottscheern, die 1941 aus ihrer Heimat in das Gebiet von Rann und Gurkfeld umsiedelten und 1945 von hier in Richtung Österreich flüchteten. Auf den Straßen, die mit sich zurückziehenden Soldaten und Flüchtlingen aus dem Osten verstopft waren, kamen die Pferdefuhrwerke nur mühsam und langsam vorwärts. Die Partisanen beherrschten die Rückzugsstraßen, wiederholt fanden "Gepäckkontrollen", statt. Gerade noch mit dem, was sie am Leib hatten, wurden die Flüchtlinge von Lager zu Lager getrieben. Hier tobten sich die Partisanen erneut aus, Mißhandlungen und Vergewaltigungen waren an der Tagesordnung, und es kam immer wieder zu Totschlag an den wehrlosen Ausgehungerten.

So manche Gottscheer Flüchtlinge starben in den Vernichtungsstollen bei Tüffer und Cilli.

Ein Fall sei auch hier festgehalten:

Der aus der Stadt Gottschee gebürtige Richard Schleimer, der sich nach der Aussiedlung in Tüffer (Untersteiermark) als Fleischhauer betätigt hatte, wurde unter der Beschuldigung, von ausgesiedelten Slowenen Fleisch gekauft zu haben - was er aber über behördlichen Auftrag getan hatte -, vom Lagerkommandanten persönlich mit Messerstichen, Faustschlägen, Schlagringstößen und Kolbenhieben so lange qualvoll mißhandelt, bis er keinen Laut mehr von sich gab. 3 Männer und 2 Frauen mußten der Folterung zusehen. So geschehen am 26.5.1945 in Tüffer.

Ganz furchtbar war auch das Schicksal der Soldaten der Slowenischen Landwehr (Domobranzen). Fluchtartig verließen sie Anfang Mai 1945 Oberkrain und begaben sich nach Kärnten, auch Leo Rupnik. Die englische Besatzungsmacht in Kärnten entwaffnete sie und faßte sie in einem Lager in Viktring bei Klagenfun zusammen. Sie wurden aber bald den hier eingedrungenen Partisanen, die meist unter serbischer Führung standen, übergeben und diese beförderten nun die Wehrlosen zurück nach Krain oder in die Untersteiermark. Auf dem Weg dorthin wurden in den Monaten Mai und Juni 1945 von den Partisanen über 10.000 Domobranzen wegen ihrer antikommunistischen Einstellung ums Leben gebracht, oft auf grauenvolle Weise, besonders in dem mit Stacheldraht umzäunten
Lager Tüchern (Teharje), 7 km westlich von Cilii.

Die Deutsche Wehrmacht betrachtete die Partisanen im Sinn des damals geltenden Völkerrechts als Insurgenten, Aufrührer, Verbrecher, die außerhalb soldatischer kriegsrechtlicher Behandlung standen. Die Gegner Deutschlands hingegen rühmten die Partisanen als Freiheitshelden und Bundesgenossen, denn gerade die Partisanentätigkeit band zahlreiche deutsche Militärkräfte. Daß aber in Südslawien rund 10 Prozent der Bevölkerung oder fast 1.700.000 Menschen im Zusammenhang mit den Kriegsereignissen und im besonderen mit dem Partisanen-Unwesen ihr Leben lassen mußten, berührte die Alliierten des Zweiten Weltkriegs nicht weiter. Jene deutschen Befehlshaber und Verwaltungsbeauftragten, die die Partisanentätigkeit zu unterbinden und zu bekämpfen hatten, wurden nach dem Kriegsende von den Westmächten an Südslawien ausgeliefert und dort von Militär
gerichtet, so auch Rainer, Rösener und Rupnik.

Den Partisanen wurden in Krain zahlreiche Denkmäler errichtet, ja auch ein Partisanen-Museum in Laibach eingerichtet, u.zw. in dem der Familie Kosler enteigneten Schloß Leopoldsruh.

In der südslawischen Geschichtsschreibung wird das Jahr 1945 gerade wegen der von den Partisanen unter dem Motto der nationalen Befreiung verübten "Heldentaten" von Stolz erfüllt als ein siegreiches, von Erfolg gekröntes Jahr gefeiert. Nichts aber wird geschrieben von den fürchterlichen Untaten an der schuldlosen deutschen Bevölkerung von Krain, die an tausend Jahre friedlich und kulturbeflissen im Land mitgelebt hatte und mit dem landfremden NS-Regime nicht das Geringste zu tun hatte außer der Gesamtverbundenheit mit dem deutschen Volk.






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www.gottschee.de