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     Der
                 Untergang der Stadt Gottschee,
                 500 let mesta Kocevje 
                  
                  
                  Sofort 
        nach dem Zerfall der jugoslawischen Staatsmacht und der Gründung 
        der Befreiungsfront in Laibach entstand ein engmaschiges Netz von Terrainausschüssen. 
        In Gottschee wurde der Bezirksausschuß der Befreiungsfront im Mai 
        1941 gegründet und alsbald mit den Vorarbeiten zur bewaffneten Erhebung 
        begonnen, obwohl die Gottscheer bis zur Umsiedlung für die Ausbreitung 
        der Volksbefreiungsbewegung ein großes Hindernis darstellten. 
         
        Die ersten Partisaneneinheiten gab es schon im Frühjahr 1942 in Warmberg 
        (St. Peter im Hornwald). Das Gottscheer Bataillon nahm am 1. Mai 1942 
        Brod an der Kulpa ein, und am 9. Mai 1942 wurde in Fliegendorf der Beschluß 
        verkündet, das gesamte Vermögen der umgesiedelten Gottscheer 
        zu beschlagnahmen. Ungefähr zwischen Verdreng und Skrill entstand 
        die erste Kolchose auf Gottscheer Boden. 
         
        
                 
         
            
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          | Das 
            zerstörte Schloß mit Innenhof, Dezember 1943 | 
         
       
       
      Rasch 
      vergrößerte sich das Gebiet, das die Volksbefreiungsarmee kontrollierte; 
      vor allem im Hornwald ließen sich alsbald die Führungsstäbe 
      der Armee und der Partei nieder (z. B. um Neubacher-Königstein). Partisanengruppen 
      brachen am 17. Mai 1942 in die Vororte von Laibach ein. 
       
      Im Juli 1942 begann die Gegenoffensive der Italiener, die sich praktisch 
      über die gesamte Provinz Laibach erstreckte und besonders den Hornwald 
      zum Ziel hatte. Hier wurden die Führungsstäbe der Befreiungsfront 
      eingeschlossen, aber trotz des genauen Durchkämmens des Waldes durch 
      die Italiener nicht gefunden, da das Gelände hervorragende Deckungsmöglichkeiten 
      bot. Während dieser Offensive gingen die meisten Dörfer im weiteren 
      Umgebungsbereich der Stadt in Flammen auf.  
       
      Mit dem Sturz Mussolinis und dem Waffenstillstand Italiens mit den Allierten 
      verfügten die Truppen der Volksbefreiungsarmee über ein großes 
      Gebiet, auch fielen ihnen Verpflegung und Waffen in die Hände. In der 
      Stadt Gottschee tagten anschließend die gewählten Abgesandten 
      des slowenischen Volkes. Aus diesem Anlaß sagte Kidric: "Der 
      ehemalige Mittelpunkt der verbissenen Gottscheer möge zum Geburtsort 
      des höchsten Gremiums der slowenischen Volksgewalt werden." Hier 
      wurden auch die Delegierten zum damaligen höchsten politischen Organ 
      der jugoslawischen Volksbefreiungsbewegung bestimmt, das sich dann am 23. 
      November 1943 in Jajce zum höchsten gesetzgebenden und ausführenden 
      Organ des neuen, im Volksbefreiungskampf entstandenen föderativen demokratischen 
      Jugoslawien ausrief. 
       
       
      
         
            
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          | Die 
            Stadt Gottschee, und was davon übrig blieb, Dezember 1943 | 
         
       
       
       
      In der zweiten Oktoberhälfte 1943 lief die Offensive der Deutschen 
      Wehrmacht aus dem Südwesten über die Kulpa voll an. die Partisanenbrigaden 
      gerieten in Unordnung, es gab Opfer und Desertionen. Die deutschen Truppen 
      setzten sich am 23. Oktober in der Stadt fest und sicherten die Straße 
      gegen Laibach. 
       
      Am 9. Dezember 1943 griff die XIV. Partisanendivision die Stadt Gottschee 
      an, die von 360 deutschen Soldaten und slowenischer Heimwehr, die sich jenen 
      angeschlossen hatte, verteidigt wurde. Um Mitternacht waren die Angreifer 
      beim Bergwerk und hatten den Bahnhof besetzt. Die Kämpfe gingen an 
      den folgenden Tagen weiter, und am 12. Dezember waren die Verteidiger bis 
      auf das Auerspergische 
      Schloß zurückgedrängt. An diesem Tag erfolgte der Angriff 
      der Partisanen auf das Schloß um 5 Uhr, unterstützt wurde er 
      durch fünf Geschütze. Der Kampf schien entschieden. Aber die Verteidiger 
      hatten bereits mit einer Entsatzgruppe Verbindung und boten einen Waffenstillstand 
      an, dessen Bedingungen die Angreifer nicht annehmen wollten. Im weiteren 
      Verlauf des Kampfes wurden die Schloßmauern teilweise gesprengt, das 
      Schloß brannte an mehreren Stellen. Der Entsatz aus Laibach traf um 
      15 Uhr ein, und die Partisanen zogen sich zurück. Bei diesen Kämpfen 
      wurden das Schloß, das Marienheim, das Bergwerk, die Fabrik "Triglav" 
      und mehrere Häuser zerstört. 
       
      Trotzdem blieb hier eine Art ständiger Front, bis Anfang 1944 waren 
      Gefechte mit Versorgungseinheiten an der Tagesordnung, und das Gebiet, das 
      die Volksbefreiungsarmee kontrollierte, begann hinter den ersten Häuserblocks 
      der Stadt. In der Etappe unterrichteten Lehrer, die Volksbefreiungsausschüsse 
      arbeiteten, und das gesamte Gebiet durchzogen die Kurierwege ins Küstenland. 
       
       
      Der Eintagesoffensive der Besatzung der Stadt in Richtung gegen Tschernembl 
      folgten vom 18. bis 20. November 1944 Partisanenangriffe auf die Stadt, 
      diese wurden am 20. November von sieben alliierten Flugzeugen unterstützt. 
      Dabei wurden der Bahnhof und der Panzerzug schwer beschädigt, die Angreifer 
      nahmen Schalkendorf ein, zogen sich aber dann wieder zurück. 
       
       
      
         
            
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          | Nach 
            den Kämpfen um Gottschee (1943), die Ruine des Bahnhofgebäudes 
            und ein ausgebrannter Zug | 
         
       
       
      Bereits am 4. 
      November d. J. hatten alliierte Flugzeuge bei zwei Angriffen die Stadt bombardiert, 
      wobei das Cafe Zurl und das Gymnasium getroffen wurden. Durch Fliegerangriffe 
      wurden am 12. Februar 1945 vier Gebäude vollkommen zerstört. Am 
      8. und 9. April warfen fünf allierte Flugzeuge 25 Bomben auf die Stadt 
      und beschossen sie mit Bordwaffen; am 10. April entluden zwei Flugzeuge 
      50 leichte Bomben, dabei wurde z. B. die Textilfabrik stark beschädigt. 
      Am 11. April warfen sieben Flugzeuge 25 Bomben auf die beiden Textilfabriken, 
      das Marienheim und die Bahnstation, dreizehn Häuser wurden beim Angriff 
      am 14. April, es kamen sieben Flugzeuge, beschädigt. Zweimal flogen 
      am 19. April jeweils sechs Jagdbomber ein, sie beschädigten das Sokol-Heim, 
      die Tomitsch-Mühle und das Marienheim, letzteres brannte vollkommen 
      aus. 
       
      Am 3. Mai 1945 griff die XV. Partisanendivision die Stadt an, die deutschen 
      Truppen zogen sich kämpfend zurück, und die Partisaneneinheiten 
      besetzten am 5. Mai die Stadt. Die Komitees der einzelnen Sektionen des 
      Volksbefreiungskampfes übernahmen sofort die Gewalt. 
       
      500 let mesta Kocevje 
       
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