Die Geschichte der Pfarre Mösel, Deutsche Sprachinsel Gottschee, Jugoslavia, Von Pfarrer Josef Erker, 1930, Druck der Vereinsbuchdruckerei "Celeja" in Celje.


Langlebige Leute in der Pfarre Mösel.

Unter unseren Vorfahren gab es viel kräftigere Naturen und gesündere Menschen als in der heutigen Generation. Eine Lebensdauer bis 100 und mehr Jahren war keine Seltenheit, wie die Sterbematrik der Pfarre Mösel aus dem 18. Jahrhunderte beweist, welche nicht weniger als 27 Namen enthält, deren Träger ein Alter von 100 und mehr Jahren erreicht haben. Es starben (die eingeklammerten Zahlen bedeuten das erreichte Lebensjahr): Am 2. März 1747 Agnes Schuster aus Verdreng (130); am 31. Dezember 1726 A. Persche aus Unterskrill (118); am 6. Februar 1757 Michael Wolf aus Niedermösel (113); am 7. Juli 1727 Witwe Schneller aus Unterfliegendorf (110); am 20. Mai 1715 Johann Hutter aus Oberskrill (109); am 10. April 1719 Christian Montel aus Mösel (106); am 26. Juni 1760 Ursula Putre aus Reintal (105); am 21. Mai 1715 Peter Spreitzer aus Verdreng (103). Im Alter von 100 Jahren starben:
Jakob Schmid ans Verdreng am 19. Oktober 1722, Andreas Putre aus Reintal am 29. März 1727, Andreas Wittine ans Oberskrill am 30. Juni 1730, Ambrosius Köstner (ein sehr frommer Mann) aus Mösel am 7. Februar 1733, Gregor Verderber von der Kulpa am 13. Mai 1733, Lukas Rom aus Reintal am 5. April 1737, Matthias Michitsch aus Mösel am 18. August 1747, Johann Stampfl aus Durnbach am 17.Oktober 1747, Gertrud Sterbenz aus Verdreng am 7. Oktober 1749, Paul Stonitsch aus Oberfliegendorf am 7. August 1752, Peter Staudacher aus Oberpockstein am 10. Oktober 1757, Michael Teutschmann von Durnbach am 21. Juni 1758, Matthäus Herbst aus Verdreng am 4. Februar 1760,
Andreas Schager von der Kulpa am 26. Mai 1761, Ursula Stampfl aus Durnbach am 11. Sept. 1774, Johann Jonke aus Niedermösel am 18. Juni 1771, Paul Kraker aus Reintal am 4. August 1771, Jakob Sterbenz aus Mösel am 15. August 1789, Gertrud Skiber aus Durnbach am 6. Juni 1880. Von 1800 an sind keine Hundertjährigen mehr verzeichnet, Achtzig- und Neunzigjährige gab es aber noch mehrere.



Seelenzahl in der Pfarre Mösel.

Daten über die Seelenzahl in der Pfarre Mösel konnten erst seit 200 Jahren aufgefunden werden. Die Seelenzahl schwankt zwischen 900 - 1800. Am 16. Juni 1740 war in Mösel kanonische Visitation durch den Archidiakon und Erzpriester Karl Freiherr Petazzi aus Reifnitz. Im Visitationsberichte wird die Seelenzahl der ganzen Pfarre samt Skrill genannt: ungefähr 900. Bei der Regulierung der Pfarren im Bistum Laibach nach Anordnung des Kaisers Josef ll. im Jahre 1787 zählte die Pfarre Mösel samt Skrill 1503 Seelen, und zwar: Ober-Mösel 337, Nieder-Mösel 178, Durnbach 93, Otterbach 141, Reintal 222, Verderb 67, Verdreng 110, Bockstein 31, Suche und Kulpa 95, Fliegendorf 65,
Ober-Skrill 50, Küchlein 32, Unter-Skrill 82 Seelen. Laut Beschreibung der Pfarre am 3. September 1822 betrug die Zahl der Häuser 220, die Zahl der Einwohner aber 1814. Das war der höchste Seelenstand. Im Jahre 1842 betrug die Seelenzahl 1398, im Jahre 1856 1475, im Jahre 1880 1499, davon entfielen auf Skrill 496 Seelen, im Jahre 1887 1448, im Jahre 1890 1366, im Jahre 1900 laut Volkszählung 1092, im Jahre 1911 laut Volkszählung 1168, im Jahre 1921 laut Volkszählung 1135, davon entfielen auf Mösel 860 und auf Skrill 275 Seelen. Die Ausgewanderten und die in der Fremde Befindlichen sind nicht mitgezählt. Am 1. März 1929 befanden sich in der Pfarre 1224 Einwohner, darunter für den Seelsorgesprengel Ober-Skrill 253.


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