Die Geschichte der Pfarre Mösel, Deutsche Sprachinsel Gottschee, Jugoslavia, Von Pfarrer Josef Erker, 1930, Druck der Vereinsbuchdruckerei "Celeja" in Celje.


Die Volkszählung in der Pfarrgemeinde Mösel am 31. März 1931.


Die Volkszählung am 31. März 1931 ergab für die ganze Pfarrgemeinde die Einwohnerzahl 1028, und zwar 741 Deutsche und 287 Slowenen, für die Pfarre Mösel ohne die Expositur Ober-Skrill die Einwohnerzahl 818 und zwar 618 Deutsche und 200 Slowenen und für die Expositur Ober-Skrill allein die Einwohnerzahl 210, und zwar 123 Deutsche und 87 Slowenen; die Zahl der Wohnhäuser 251 und die Zahl der leeren, zerfallenen und abgetragenen Häuser 89; die Zahl der Familien 259 und die Zahl der Bauernwirtschaften 266.



Pfarrkirchen- und Pfarrpfründen-Patronat Mösel.

Wie nachgewiesen ist, bestand schon lange, wahrscheinlich über 100 Jahre vor der Errichtung der Pfarre im Jahre 1509 eine eigene Seelsorgestation in Mösel. Die ersten Patronatsherren dürften deshalb die Grafen von Ortenburg gewesen sein, welchen der Patriarch von Aquileja Ludwig della Torre im Jahre 1363 das Patronat über die neu errichteten Kirchen in den Gegenden Gotsche, Pöllan, Costel, Osiwniz und Goteniz übergeben hatte. So wurden die Ortenburger auch Patronatsherren von Mösel, bis sie im Jahre 1420 ausstarben. Nach ihnen wurden Herrschaftbesitzer und zugleich Patronatsherren die Grafen von Cilli, deren letzter, Ulrich von Cilli, im Jahre
1456 ermordet wurde. Erbe wurde Kaiser Friedrich II, welcher wie auch seine Nachfolger die Herrschaft verpachteten und das Patronatsrecht durch die Pächter ausüben ließen.

Am 4. Juli 1666 übergab Kaiser Leopold I. das Patronats und Präsentationsrecht dem Grafen Engelbert von Auersperg und üben seit dieser Zeit die Grafen von Auersperg, beziehungsweise seit Erhebung in den Reichsfürstenstand die Fürsten von Auersperg ihre Herrschafts- und Patronatsrechte über die Pfarren Gottschee, Rieg, Osilnitz, Mösel, Nesseltal, Tschermoschnitz und Altlag aus. Die Patrone sorgten für die Erhaltung und Renovierung der Kirchen und Pfarrhäuser und auch für die ordentliche Verabreichung der Kollektur als Einkünfte der Geistlichen. Aus den Urbarien 1574 und 1752 wissen wir, welche die damaligen Einkünfte waren. Die Pfarrer erhielten vom Getreidezehent ein Drittel, die Schloßherrschaft aber zwei Drittel, Hirse-, Hafer- und Flachsabgabe war für jedes Haus besonders bestimmt.

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