GZ - Folge 9/10, Sept./Okt. 2004 - Josef Gladitsch
Verfasst: Mo Feb 13, 2023 6:20 pm
Beitrag von Forum 2002 - 2013 » Fr 25. Apr 2014, 10:15
Abgeschickt von J. Gladitsch am 27. Oktober, 2004 um 11:55:00
Im nachfolgenden ein Auszug aus der aktuellen Ausgabe der Gottscheer Zeitung - Sept./Okt. 2004, und ein Bericht des ehemaligen SS-Sturmbannführer, Leiter einer SS-Einheit im Konzentrationslager Buchenwald, "Ehrenmitglied der Gottscheer Landsmannschaft" - Prof. Dipl. Ing. Wilhelm Lampeter, über die Gottscheer Volksgruppe 1930 - 1942, Februar 1942.
Gottscheer Zeitung - Folge 9/10 - Jahrgang 101 - September / Oktober 2004. Von Klagenfurt in die Welt - Gottscheer Zeitung als Jubilarin.
Vorsitzender Dr. Viktor Michitsch ist nicht nur Herz und Seele unserer Gemeinschaft, sondern auch unermüdlicher Motor der Zeitung. In einem umfassenden Vortrag befaßte er sich am Dienstag, den 27. Juli mit der Entstehung und dem wechselvollem Schicksal der "Gottscheer Zeitung". Das Bedürfnis nach Information war so groß, daß sich Pfarrer Eppich aus Mitterdorf entschloß, den "Gottscheer Boten" zu gründen. Er war Herausgeber und Schriftleiter in einer Person. Am 4. Jänner 1904 erschien die erste Ausgabe und stieß auf das große Interesse unserer Landsleute. Eppich war bis Ende 1941 der verantwortliche Mann unseres Blattes. Es folgten als Schriftleiter Herbert Erker, kurze Zeit auch Josef Krauland. Mitarbeiter waren in erster Linie Priester und Lehrer.
... Nach dem Balkanfeldzug(1) im Jahre 1941 kam es zu einem Italisierungsversuch, denn aufgrund einer Vereinbarung zwischen Hitler und Mussolini fiel Laibach mit Südkrain an Italien. Es folgten die Option, dies unter dem Titel der Freiwilligkeit. In Wirklichkeit wurde auf die Gottscheer großer moralischer Druck ausgeübt und unsere Landsleute wollten nicht Italiener werden. Die letzte Ausgabe ... usw.
Wilhelm Lampeter - Die Gottscheer Volksgruppe 1930 - 1942.
... Mit dem Jahrgang 1938 gelang es nach zähem Ringen die Leitung der "Gottscheer Zeitung" zu übernehmen, um auch auf diesem Wege dem Gottscheer allseits beeinflussen zu können. Bis dahin wurde das dreimal im Monat erscheinende Blatt von der Geistlichkeit geführt, die es verständlicher Weise nur ungern aus der Hand gab. Der erst ein Jahr später unternommene Versuch, ihr auch den "Gottscheer Kalender" zu entreissen, misslang an der Zähigkeit der alten Pfarrer, die in der Jugend die Vertreter des deutschen "Neuheidentums" witterte. Ein sprechender Beweis für die immer einheitlichere Ausrichtung der Volksgruppe ist die Feier des 50. Führergeburtstages(2) in der Nacht vom 19.-20. April 1939. Nach vorheriger stiller Verabredung entflammten am 19. abends auf allen Bergen weitleuchtende Höhenfeuer, ihr Widerschein spiegelte in den Augen aller Gottscheer und brachte die Gegner in ohnmächtigen Zorn. All das Rennen und Bergsteigen der Gendarme konnte die Zeichen der Treue zum Führer nicht wegfegen. Was macht es .... usw.
... Am Ostersonntag, den 13. April, wurden auf Befehl des Volksgruppenführers die Hakenkreuzfahnen im Gottscheerlandes gehisst! Schon Monate vorher sind sie von bebenden Frauen- und Mädchenhänden genäht worden und mussten versteckt gehalten werden. Am gleichen Tage wurde die kommissarische Leitung der Bezirkshauptmannschaft vom Mannschaftsführer Wilhelm Lampeter übernommen. Die Volksgruppe wartete stündlich auf das Erscheinen der deutschen Truppen, sie kamen nicht. Als die Ordnung im Lande hergestellt war, marschierten die verbündeten italienischen Truppen ein. Am 20. April wurde die zivile Gewalt den Vertretern des italienischen Staates übergeben. Für die Volksgruppe gab es in diesen Tagen nur die einzige brennende Frage: was wird mit uns? Bei seinem Besuch im befreiten Marburg(3) wurden dem Führer auch die Vertreter der Gottscheer Volksgruppe vorgestellt. Der Führer bestätigte ihnen, die vom Reichsführer-SS(4) bereits am 20. April gemachte Mitteilung über das zukünftige Schicksal der Volksgruppe. Somit hatte die 600-jährige volksdeutsche Sendung dieses deutschen Vorpostens ihre Aufgabe erfüllt. Neue Aufgaben warten die Gottscheer Deutschen im südöstlichstem Kreise Grossdeutschlands. Der Sommer des vergangenen Jahres galt der Vorbereitung auf die kommende Zeit. Über die praktischen Vorarbeiten für die Umsiedlung im Herbst ging eine grosse geistige Umstellung vor sich. In gut gestalteten ganztägigen Sonntagsfeiern auf den höchsten Bergen der Heimat richteten alle Heimkehrer beim Hissen der Hakenkreuzfahne ihren Blick auf Deutschland. In einer einzigartigen ... usw.
Anmerkungen:
(1) Überfall auf Jugoslawien, massive und für die Zivilbevölkerung verlustreiche Bombardierung der Stadt Belgrad, die über keine Luftabwehr verfügte und zuvor zur "offenen Stadt" erklärt worden war, 06.04.1941.
(2) Adolf Hitler
(3) Maribor, 26.04.1941
(4) Heinrich Himmler
Abgeschickt von J. Gladitsch am 27. Oktober, 2004 um 11:55:00
Im nachfolgenden ein Auszug aus der aktuellen Ausgabe der Gottscheer Zeitung - Sept./Okt. 2004, und ein Bericht des ehemaligen SS-Sturmbannführer, Leiter einer SS-Einheit im Konzentrationslager Buchenwald, "Ehrenmitglied der Gottscheer Landsmannschaft" - Prof. Dipl. Ing. Wilhelm Lampeter, über die Gottscheer Volksgruppe 1930 - 1942, Februar 1942.
Gottscheer Zeitung - Folge 9/10 - Jahrgang 101 - September / Oktober 2004. Von Klagenfurt in die Welt - Gottscheer Zeitung als Jubilarin.
Vorsitzender Dr. Viktor Michitsch ist nicht nur Herz und Seele unserer Gemeinschaft, sondern auch unermüdlicher Motor der Zeitung. In einem umfassenden Vortrag befaßte er sich am Dienstag, den 27. Juli mit der Entstehung und dem wechselvollem Schicksal der "Gottscheer Zeitung". Das Bedürfnis nach Information war so groß, daß sich Pfarrer Eppich aus Mitterdorf entschloß, den "Gottscheer Boten" zu gründen. Er war Herausgeber und Schriftleiter in einer Person. Am 4. Jänner 1904 erschien die erste Ausgabe und stieß auf das große Interesse unserer Landsleute. Eppich war bis Ende 1941 der verantwortliche Mann unseres Blattes. Es folgten als Schriftleiter Herbert Erker, kurze Zeit auch Josef Krauland. Mitarbeiter waren in erster Linie Priester und Lehrer.
... Nach dem Balkanfeldzug(1) im Jahre 1941 kam es zu einem Italisierungsversuch, denn aufgrund einer Vereinbarung zwischen Hitler und Mussolini fiel Laibach mit Südkrain an Italien. Es folgten die Option, dies unter dem Titel der Freiwilligkeit. In Wirklichkeit wurde auf die Gottscheer großer moralischer Druck ausgeübt und unsere Landsleute wollten nicht Italiener werden. Die letzte Ausgabe ... usw.
Wilhelm Lampeter - Die Gottscheer Volksgruppe 1930 - 1942.
... Mit dem Jahrgang 1938 gelang es nach zähem Ringen die Leitung der "Gottscheer Zeitung" zu übernehmen, um auch auf diesem Wege dem Gottscheer allseits beeinflussen zu können. Bis dahin wurde das dreimal im Monat erscheinende Blatt von der Geistlichkeit geführt, die es verständlicher Weise nur ungern aus der Hand gab. Der erst ein Jahr später unternommene Versuch, ihr auch den "Gottscheer Kalender" zu entreissen, misslang an der Zähigkeit der alten Pfarrer, die in der Jugend die Vertreter des deutschen "Neuheidentums" witterte. Ein sprechender Beweis für die immer einheitlichere Ausrichtung der Volksgruppe ist die Feier des 50. Führergeburtstages(2) in der Nacht vom 19.-20. April 1939. Nach vorheriger stiller Verabredung entflammten am 19. abends auf allen Bergen weitleuchtende Höhenfeuer, ihr Widerschein spiegelte in den Augen aller Gottscheer und brachte die Gegner in ohnmächtigen Zorn. All das Rennen und Bergsteigen der Gendarme konnte die Zeichen der Treue zum Führer nicht wegfegen. Was macht es .... usw.
... Am Ostersonntag, den 13. April, wurden auf Befehl des Volksgruppenführers die Hakenkreuzfahnen im Gottscheerlandes gehisst! Schon Monate vorher sind sie von bebenden Frauen- und Mädchenhänden genäht worden und mussten versteckt gehalten werden. Am gleichen Tage wurde die kommissarische Leitung der Bezirkshauptmannschaft vom Mannschaftsführer Wilhelm Lampeter übernommen. Die Volksgruppe wartete stündlich auf das Erscheinen der deutschen Truppen, sie kamen nicht. Als die Ordnung im Lande hergestellt war, marschierten die verbündeten italienischen Truppen ein. Am 20. April wurde die zivile Gewalt den Vertretern des italienischen Staates übergeben. Für die Volksgruppe gab es in diesen Tagen nur die einzige brennende Frage: was wird mit uns? Bei seinem Besuch im befreiten Marburg(3) wurden dem Führer auch die Vertreter der Gottscheer Volksgruppe vorgestellt. Der Führer bestätigte ihnen, die vom Reichsführer-SS(4) bereits am 20. April gemachte Mitteilung über das zukünftige Schicksal der Volksgruppe. Somit hatte die 600-jährige volksdeutsche Sendung dieses deutschen Vorpostens ihre Aufgabe erfüllt. Neue Aufgaben warten die Gottscheer Deutschen im südöstlichstem Kreise Grossdeutschlands. Der Sommer des vergangenen Jahres galt der Vorbereitung auf die kommende Zeit. Über die praktischen Vorarbeiten für die Umsiedlung im Herbst ging eine grosse geistige Umstellung vor sich. In gut gestalteten ganztägigen Sonntagsfeiern auf den höchsten Bergen der Heimat richteten alle Heimkehrer beim Hissen der Hakenkreuzfahne ihren Blick auf Deutschland. In einer einzigartigen ... usw.
Anmerkungen:
(1) Überfall auf Jugoslawien, massive und für die Zivilbevölkerung verlustreiche Bombardierung der Stadt Belgrad, die über keine Luftabwehr verfügte und zuvor zur "offenen Stadt" erklärt worden war, 06.04.1941.
(2) Adolf Hitler
(3) Maribor, 26.04.1941
(4) Heinrich Himmler