Gottscheer
Zeitung, Organ der Gottscheer Deutschen Volksgruppe, Nr. 25, Gottschee am
19. Juni 1941, 38. Jahrgang. Die Heimatzeitung als nationalsozialistisches Propaganda-Blatt. Eigentümer: Josef Eppich, Mitterdorf. Herausgeber und Schriftleiter: Herbert Erker, Gottschee. Buchdruckerei: Josef Pavlicek in Gottschee. - Die "Gottscheer Zeitung" erscheint einmal wöchentlich. Bezugspreise: ganzjährig 50 Dinar, halbjährig 25 Dinar. - Amerika 4 Dollar. - Deutsches Reich 5 Mark. Schriftleitung und Verwaltung im Hause Loser, Gottschee 116. Gottscheer Zeitung, Organ der Gottscheer Deutschen Volksgruppe, Nr. 25, Gottschee am 19. Juni 1941, 38. Jahrgang. Der Geist der Mannschaft A. B. Das Männlichste und Schönste in jedem echten Manne ist der Soldat in ihm. Soldat sein, heißt Mut anstelle von Vorsicht setzen, heißt Opfer dorthin bringen, wo früher Gewinst eingeheimst wurde, heißt keine Angst mehr kennen vor Wind, Schnee, Regen und Wetter. Ja, das heißt noch mehr, das heißt Angst haben nur vor etwas, nämlich, ein Feigling gescholten zu werden, ein Schwächling, eine verweichlichte Kreatur. Was vordem nobel und vornehm war, das wird jetzt dumm und lächerlich. Der Soldat hat keine Zeit für Tändelei und artiges Getue. Er hat den Blick vor sich gestellt auf die Vorposten der Front und wartet mit gespannten Sinnen auf den Feind. Denn auch das ist das Wesen des Soldaten, daß er nur Feinde kennt und Freunde, nie aber Menschen, denen er gleichgültig ist. Und seine Feinde ehren ihn. Denn sie beweisen seine Einstellung, die Widerstand hervorrufen muß, bei allem, was dem Lande, das er verteidigen will, abhold gegenübersteht. Wie steht der Soldat allein. Immer ist er Kamerad zu Kameraden. Mögen sie im Wesen noch so verschieden sein, ihr Herz kennt nur einen Schlag, den Schlag der Trommel, der ihnen allen den Marschtritt bestimmt. Sie haben die Trommel nicht alle zur gleichen Zeit gehört, aber von dem Augenblick, da sie jeder einzelne hörte, war er Soldat und Kamerad, wie alle vor ihm waren und nach ihm sein werden. Die Trommel ruft zusammen und befiehlt. Und durch die Trommel spricht der Führer. Das ist das Größte im Soldaten, daß er dem Führer nie mißgünstig werden kann. Des Führers Befehle zu befolgen, ist ihm so selbstverständlich, wie leben. Es ist nicht das Wissen in ihm, daß der Führer immer recht hätte. Was fragt der Soldat um Recht und Unrecht, wenn er von ferne schon die Schlacht hört. Es ist der Glaube an die Seele des Soldatentums, an die ewige Gemeinschaft von Führer und Gefolgschaft, an die Mannschaft. Aus Nebel und Rauch der Schlachtfelder, aus Hunger und Not verelendeter Wirtschaft steigt sie auf mit wehenden Fahnen, Trommeln und Fanfaren. Voraus die lebendige Verantwortung, der erste Soldat, der Führer, und hinterdrein geschlossen in gleichem Tritt die lebendige Treue, die Kameraden der Gefolgschaft. Das was heute das gewaltige Ringen um Freiheit der Kontinente und der Meere ausficht, die ehernen Schwerter, die vom Nordkap bis an die Biskaya und bis ins glutheiße Afrika hinein der Freiheit Europas eine Gasse schlugen, das ist die Mannschaft und ihr Geist. Es war der Geist der Kämpfer von 1914 bis 1918, der den Kampf um den deutschen Menschen begann und es wird der Soldat von 1939 bis 1941 sein, der diesen Kampf zu Ende führen wird. Der neue Geist Europas ist der Geist der Mannschaft, der Geist, der heute an allen siegreichen Fronten dieses Krieges noch härter geschmiedet wird. Die Zukunft gehört diesem Geist und niemand anderem. Der Marschtritt der Mannschaft wird alles eigennützige erbkranke, schwächliche Geschmeiß an einen Tag zertreten. Er wird die letzten Überbleibsel blutsaugerischen Plutokratentums restlos vernichten. Er wird breite Gassen schlagen durch die Nation, breite Gassen für Sonne, Freiheit und Licht. Grosse Rede des Duce Anläßlich des Jahrestages des Eintritts Italiens in den Krieg an der Seite des Deutschen Reiches hielt der Duce in Rom eine große Rede, die in der ganzen Welt großen Eindruck machte. Wie überall, so versammelten sich auch bei uns die Menschen um die Lautsprecher. Die in der Stadt weilenden Grenadiere hatten im Schloßhof einen Gemeinschaftsempfang. Bei großem Jubel und lebhaftester Zustimmung hielt der Duce seine Rede. Eingangs befaßte er sich mit dem in letzter Zeit beendeten Feldzuge auf dem Balkan und gedachte der Heldentaten und Leistungen seiner Soldaten. Ueber die Zusammenarbeit im Dreimächtepakt führte er folgendes aus: "Die Zusammenarbeit zwischen den Mächten des Dreierpaktes ist lebendig, besonders zwischen Deutschland und Italien. Zusammenfassend kann ich sagen: wir arbeiten zusammen, wir marschieren zusammen, wir kämpfen zusammen und werden zusammen siegen. Die Kameradschaft zwischen den Militärmächten wird zur Kameradschaft zwischen zwei Völkern. In seinen Reden hat der Führer eindeutig anerkannt, wie groß und blutig die Opfer sind, die Italien für die Sache der Achse beigetragen hat. Schon kristallisiert sich jene Neuordnung des Kontinents, die das Kriegsziel der Achse ist, heraus. Eine Neuordnung, die von der idealen Forderungen und den Erfahrungen beiden Revolutionen getragen ist. Die lächerlichen Stimmen, die auf angebliche Zwistigkeiten und Uneinigkeiten spekulierten, die Vertrauensunwürdigen, die noch weiter gingen, als der englische Ministerpräsident in seiner Weihnachtsrede, sind zum Schweigen verurteilt. Zwei Völker, ein Krieg ! Das ist das eherne Motto, dem die Aktion der Achse zugrunde liegt, die Aktion, die auch nach dem Siege fortgesetzt wird." Im weiteren Verlauf seiner Rede schilderte der Duce die ausgezeichnete Zusammenarbeit und Freundschaft mit Kroatien, Japan und Spanien. Über das Vorhaben Amerikas, in den Verlauf des Krieges einzugreifen, äußerte sich der Duce, daß eine diesbezügliche Entscheidung der Vereinigten Staaten auf jeden Fall zu spät kommen würde. "Auch wenn der Krieg länger dauern würde, wie das vielleicht vorauszusehen ist, auch wenn es zu neuen Komplikationen kommen würde, kann England nicht siegen, weil alle seine europäischen Stützpunkte und alle Möglichkeiten vernichtet sind. Amerika kann sie nicht ersetzen, es mag tun, was es will. Am ersten Jahrestage des Krieges erfüllt uns die Gewißheit des Sieges, die stolze und dogmatische Gewißheit, die wir neuerdings bestätigen. Ich glaube fest, ich glaube, daß der gerechte Gott, der in den Seelen der jungen Völker lebt, in diesem großen Krieg zwischen Blut und Gold schon entschieden hat." Nach der Rede wurde der Duce mit unbeschreiblicher Begeisterung gefeiert. Über die Bedeutung klarer Staats- und völkischer Grenzen führte der Duce wörtlich aus: "Wenn wir wollten, könnten wir unsere Grenzen vom Belebit bis zu den albanischen Bergen ziehen, aber nach meiner Auffassung würden wir einen großen Fehler machen: Ohne alles andere würden wir unserem Staate einige hundertausende fremdvölkische Menschen, selbstverständlich feindliche, einverleiben. Die alte, besonders aber die neue Geschichte zeigt, daß sich die Staaten besonders bemühen müssen, um so mehr ihre völkische und geistige Einheit zu erreichen, und zwar so, daß Rasse, Volk und Staat ein Ganzes bilden. Jene Staaten, die sich zu sehr mit anderssprachigen Elementen belasten, haben ein schweres Leben. Wenn sich die Nationalität mit der Geographie nicht in Einklang bringen läßt, muß sich die Nationalität ändern. Der vernünftigste Ausweg ist der Austausch und die Aussiedlung dieser Bevölkerung." Das Erbe des ewigen Rom Zum Jahrestag des Eintritts Italiens in den Krieg um die Freiheit Europas A. B. Wer Geschichte machen will, muß vor allem Geschichte kennen. Und wer Geschichte kennt, weiß, daß Träger der Geschichte immer die territorale Lage einer Nation war. Die natürliche, beherrschende zentrale Lage eines Volkes bedingt und fordert auch das Unrecht dieses Volkes auf Vorherrschaft und Führung in seinem Lebensraum. Selten einem Volk hat die Geschichte in ihrer Entwicklung seinen Lebensraum so vorgezeichnet, wie den Erben des alten Rom, den Italienern. Eine mächtige Traverse, die das ganze Mittelmeerbecken stützt, ist die apenninische Halbinsel. Natürliche vorgelagerte Außenforts dieser Traverse sind die Inseln im Mittelmeer, die nur in der Hand des italienischen Imperiums befriedend wirken können. Sie sind der Übergang zur nordafrikanischen Küste, die mit weitgeöffneten Armen den Lebensüberschuß des italienischen Volkes aufzunehmen gewillt ist. Die Jahrtausende alte kolonisatorische Tätigkeit des alten Rom lebt und vibriert in jeder Ader Italiens. Italien beansprucht für sich Nordafrika nicht um angenehmer sorgenloser leben zu können, für Italien ist Nordafrika die Fortsetzung seines natürlichen Lebensraumes. Dieser an sich selbstverständlichen Daseinsbehauptung setzte England seine Sperrbunker Cypern, Malta und Gibraltar entgegen. Dazu kam die mächtige Flankenbedrohung durch Frankreich und zum Schluß der nahe an den Leib Italiens gerückte Trabant Großbritanniens, Griechenland. Man war sich in London gewiß, daß Italien nicht den Mut aufbringen würde, gegen diese mächtige Angriffsfront an der Seite des Reiches zu treten. Dazu gab man noch zu verstehen, daß man gnädiglich verschiedene kleine Konzessionen an Italien abtreten wolle und so den Nachfolgestaat des ewigen Rom im bescheidenen Rahmen eines europäischen Staates zweiter Ordnung werde halten können. Man hielt eben die Politiker Italiens genau so kurzsichtig, wie es die entscheidenden Männer der Vasallenstaaten Englands waren. Der Duce gab zwar wiederholt zu verstehen, daß es für ihn und Italien nur eine Freundschaft geben könne und das sei die durch die Achse bedingte Waffenbrüderschaft mit dem Reich. Trotzdem hoffte man in London noch bis zum Eintritt Italiens in den Krieg, daß gerade das Gegenteil eintreten werde und Italien möglicherweise noch gegen das Reich ins Feld rücken werde. Die Kriegserklärung Italiens traf England ins Herz. Damit, dessen war man sich in London klar bewußt, mußte die Seeherrschaft im Atlantik aufgegeben werden. Ein Großteil der englischen Flotte mußte von nun ab sofort im Mittelmeer eingesetzt werden und die junge deutsche Flotte und Luftwaffe hatte nun im Atlantik und in der Nordsee mehr oder weniger leichteres Spiel. Fieberhaft arbeitete der englische Geheimdienst. Es gelang ihm, Griechenland in den Krieg hineinzuhetzen. Den ganzen Winter lang sperrte Italien in Albanien gegen bedeutend überlegene Kräfte den beabsichtigten Vormarsch der Briten ab. In Nordafrika gelang es den Italienern, sogar anfänglich in beispielloser Kühnheit den besonders technisch weit überlegenen Feind zu schlagen und in englisches Gebiet einzudringen. Die mit einer riesigen Übermacht an Menschen und Material durchgeführte Offensive Wawels drängte die geringen italienischen Streitkräfte unter erbitterten Kämpfen schrittweise zurück, band aber gleichzeitig gewaltige britische Kräfte an diesen an und für sich unwichtigen Kriegsschauplatz. Unterdessen sicherte sich das Reich die Donauflanke in Ungarn, Rumänien und Bulgarien. Der Operettenputsch des Fliegergenerals mit dem Knabenkönig in Belgrad brachte den Stein ins Rollen. Dank der im Winter geleisteten Vorarbeit des italienischen Bundesgenossen war die Balkanfront bereits empfindlich geschwächt und brach unter der Zusammenarbeit der Achse einfach zusammen. Eines der mächtigsten Sperrforts vor Suez ist gefallen. Der Herzschlag des Empires kommt ins Stocken. Wir stehen vor der Entscheidung. Anstelle der paar lumpigen Konzessionen, die ihm England bieten wollte, steht heute vor Italien seine gewaltige geschichtliche Mission, das Erbe des ewigen Rom im Mittelmeer anzutreten. Das OKW gibt bekannt 15. Juni: Unterseeboote versenkten im Nord-Atlantik vier feindliche Handelsschiffe und einen Tanker mit zusammen 29.000 Brt. Die Luftwaffe bombadierte erfolgreich Hafenanlagen und Rüstungswerke in Süd- und Südost-England. Bei der Abwehr feindlicher Flugzeuge, die in die besetzten Gebiete einzufliegen versuchten, kam es mehrfach zu Luftkämpfen, in denen ein Flugzeug vom Muster Bristol-Blenheim abgeschossen wurde. In Nord-Afrika Artillerie- und Spähtrupptätigkeit bei Tobruk. Leichte deutsche und italienische Kampfflugzeuge griffen wiederholt die Hafen- und Befestigungsanlagen von Tobruk mit guter Wirkung an. Sie zerstörten auf einem britischen Flugplatz durch Bomben und Beschuß mit Bordwaffen mehrere Flugzeuge am Boden. Ein britisches Jagdflugzeug und drei Kampfflugzeuge wurden in Luftkämpfen und durch Flak-Artillerie abgeschossen. Im Mittelmeerraum griff ein deutscher Kampffliegerverband am 13. Juni militärische Anlagen und ein Industriewerk auf der Insel Cypern erfolgreich an. Deutsche Kampfflugzeuge stellten auf der Höhe von Bayrut einen britischen Flottenverband und erzielten einen Bombenvolltreffer auf einem schweren Kreuzer. 16.Juni: Im Kampf gegen die britische Versorgungsschiffahrt war die Luftwaffe weiter erfolgreich. Im Atlantik, westlich Gibraltar, bekämpften Kampfflugzeuge einen stark gesicherten Geleitzug und vernichteten fünf Frachte mit zusammen 21.000 Brt. In Nord-Afrika griff der Feind an der Sollum-Front mit stärkeren Kräften an. Der Angriff brach im Abwehrfeuer deutsch-italienischer Truppen im Zusammenwirken mit der Luftwaffe zusammen. Nach bisherigen Meldungen wurden 60 britische Panzerkampfwagen vernichtet. Die Kämpfe sind noch im Gange. Deutsche Stuka-Flugzeuge griffen mit besonderem Erfolg starke feindliche Kolonnen und Fahrzeugansammlungen an. Deutsche Jäger schossen in schweren Luftkämpfen über dem Kampfgebiet neun britische Jagd- und zwei Kampfflugzeuge ab. Im östlichen Mittelmeer bekämpften deutsche Kampfflugzeuge unter Führung des Hauptmanns Kollöwe mit besonderem Erfolg einen Verband britischer Kriegsschiffe. Sie versenkten einen leichten Kreuzer durch vier Bombenvolltreffer schweren Kalibers und beschädigten einen schweren Kreuzer. Andere deutsche Kampfflugzeuge griffen auf der Insel Cypern mehrere Flugplätze wirkungsvoll mit Bomben und Bordwaffen an. - Versuche des Feindes, bei Tage in die besetzten Gebiete einzufliegen, scheiterten. Jäger schossen drei der angreifenden britischen Flugzeuge ab. Zwei britische Kampfflugzeuge wurden durch einen Vorposten und ein Minenräumboot abgeschossen. Der Feind warf in der letzten Nacht an mehreren Orten in West-Deutschland Spreng- und Brandbomben. Die Zivilbevölkerung hatte geringe Verluste. An einigen Orten entstand unbedeutender Sachschaden in Wohnvierteln. Nachtjäger schossen zwei britische Flugzeuge ab. Bei der Abwehr feindlicher Fliegerangriffe zeichnete sich das unter der Führung des Oberleutnants zur See Heimberg stehende Vorpostenboot durch den Abschuß von vier feindlichen Flugzeugen besonders aus. " Wir marschieren für Hitler ..." Eindrucksvolle Schlussfeier im Sport- und Schulungslager Die Schlußfeier des Sport- und Schulungslagers, an dem rund 120 Führer und Führerinnen aller Jugendformationen im Gottscheerland teilgenommen haben, fand Mittwoch den 11. Juni im Saal des Hotels "Triest" statt. An beiden Wänden des großen Saales standen die Mädel und Jungen, als der Mannschaftsführer Wilhelm Lampeter, die Stabsführer Martin Sturm und Alfred Busbach und die Frauenschaftsführerin Maria Röthel zur Abschiedsfeier erschienen waren. Der Jugendführer Richard Lackner erstattete Meldung. Mit den Liedern "Vorwärts, vorwärts ...", "Deutschland, heiliges Wort ..." und einem Spruch wurde die Feier eröffnet. Der Jugendführer gab eine Übersicht über den Verlauf des Lagers und wies grundsätzlich auf die kommende Arbeit in den Jugendformationen hin. Es galt, Aufgaben und Ziele kenne zu lernen, für die uns der Führer ausersehen. Das Lager verfolgte den Zweck der Führerschaft die Ausbildung zu geben, daß die Befehle des Führers restlos zur Durchführung gelangen können. Es gilt, der Jugend die Haltung beizubringen, die ein deutscher Junge und ein deutsches Mädel haben müssen, um zur Gefolgschaft des Führers gezählt werden zu können. Es gilt, jenes zu vertiefen, was das deutsche Volk auszeichnet: Die innere und äußere Haltung. Vorbedingung, wenn wir nach außen hin zur Geltung kommen wollen, ist, daß wir nach innen jene Kameradschaft und jene Volksgemeinschaft bilden, ohne die es nicht weitergeht. Das deutsche Volk muß eine eiserne Gemeinschaft werden. Auf wichtigem Posten Der Jugendführer wies noch einmal auf das Lager hin und begründete die Ordnung, die im Lager herrschen mußte. Auch der deutsche Soldat zieht in den Krieg und stellt nie die Frage, wann er nach Hause gehen darf. Auch wir stehen auf wichtigem Posten und sind Soldaten und haben bis zum gegebenen Befehl die Pflicht hier zu erfüllen. Wir müssen uns für den neuen Wachposten im Rahmen des Großdeutschen Reiches gründlichst schulen und vorbereiten. Kamerad Lackner gab hierauf einen Überblick über das Entstehen des Deutschen Reiches. Er sprach über die deutsche Schwäche, die den anderen, vor allem den Engländern das Rauben leicht machte. Ein einiges Reich der Deutschen wurde schon immer angestrebt, es ist aber nie entstanden, weil der Deutsche immer nur die Welt sah, auf Deutschland selbst aber vergaß er. Erst der Führer mußte kommen, um sich zu sagen, daß wir Deutschen uns zuerst um uns selbst, um unsere Einigkeit und um das Reich kümmern müssen, denn vier Jahre lang hat das Reich für seine Freiheit gekämpft, wurde in keiner Schlacht besiegt, erst die Uneinigkeit im Volke war die Ursache des Zusammenbruches. Die Feinde versuchten nun für alle Zukunft auf der Uneinigkeit des deutschen Volkes das Reich niederzuhalten. Der Deutsche mußte Jahre hindurch nur für die sogenannten Sieger arbeiten. Die von der Front heimkehrenden Soldaten wurden von aufgehetzten Banden bespuckt, beschimpft usw. Unter ihnen befand sich auch Adolf Hitler. In seinem Herzen wuchs angesichts dieses Elends der unabänderliche Entschluß: Zu kämpfen und zu ringen, zuerst um Herzen und Wesen der Deutschen. Tag um Tag, Nacht um Nacht arbeitete er unermüdlich daran. Wie ein Feuer lief es durch das Land: Deutschland, ein starkes, ewiges Deutschland! Frontsoldaten und Jugend waren seine ersten Kämpfer. Unermüdlich wurde für den Aufbau des Reiches gearbeitet. Nicht das Geld, sondern die Arbeit ist im Dritten Reich der größere Wert geworden. Heute steht das ganze deutsche Volk hinter Maschinen, jedermann trägt durch seine Arbeit einen Baustein für die Zukunft des Reiches bei. Juden und Plutokraten in ihrer Gier brachen nun den Krieg vom Zaune, weil sie ihr Weiterbestehen in dieser Welt der Ordnung gefährdet sahen. Der Führer aber wußte dieser Gefahr in weiser Voraussicht vorzubauen, denn heute geht der Krieg zu Ende. Der deutsche Soldat, wo er auch stehen mag, in Narvik, Afrika oder auf Kreta, dieses Soldatentum ist die Grundlage zu dem Reich, das Adolf Hitler baut. Nun dürfen auch wir mitleben in diesem Reich und mitkämpfen für das ewige Deutschland. Wir wollen so werden, daß wir des Führers und des deutschen Volkes wert sind. Und wenn es noch so schwer fällt und noch so viele Opfer kosten mag, an unserer Fahne steht geschrieben: Führer befiehl, wir gehorchen! Stramm ausgerichtet und mit leuchtenden Augen sahen die Jungen und Mädel auf den Jugendführer, während er, getragen vom Feuer der Begeisterung, sprach. Aufrechter, deutscher und stolzer Abschließend ergriff Mannschaftsführer Wilhelm Lampeter, der für die eigentliche Jugendarbeit im Gottscheerlande schon seinerzeit den Grundstock gelegt hatte und trotz anderweitiger wichtiger Arbeit größtes Interesse für die gesamte Jugendarbeit an den Tag legt, das Wort. Er erwähnte eindringlich, die Jugend müsse der beste Teil der Gottscheer Volksgruppe werden. Der Glaube an Deutschland müsse im ganzen Lande weitergetragen und vertieft werden. Die Gottscheer Volksgruppe muß einer der besten des deutschen Volkes werden. Ein Volk ist so, wie seine Jugend. Der Glaube an Deutschland muß so stark und so tief werden, daß es ein Abweichen oder Abirren vom deutschen Volke nicht mehr gibt. Die Führer und Führerinnen der Jugendgruppen müssen untereinander wetteifern, daß jedermanns Gruppe die beste werde. Das ist unsere Aufgabe und unser Ziel. "Ich erwarte, daß ihr die Zeit versteht, daß all euer Handeln, all euer Tun in diesem Sinne ausgerüstet ist. Wir müssen das tun, was der Führer von uns erwartet." Mit jedem Tag müssen wir aufrechter, deutscher uns stolzer werden. Dann gibt es keinen Streit und keine Schwäche mehr. Ein Volk, vom heldischen Geist getragen, bleibt unbesiegbar. Wir Gottscheer müssen einen Teil dazu beitragen. Die Lieder der Nation beendeten die eindrucksvolle Feier. Bevor der Mannschaftsführer den Saal verließ, nahm er von jedem Führer und jeder Führerin mit Handschlag die Verpflichtung zum restlosen und selbstlosen Einsatz ab. Mit solch einer selbstbewußten Jugend, deren Auslese wir im Lager zu sehen bekamen, wird es nicht schwer fallen, die Zukunft aufzubauen. Diese Jugend läßt sich vor keinen Hindernissen und keinem Opfer mehr zurückschrecken, sie geht vorwärts und wird sich vor fremden Gewalten niemals mehr beugen. Herbert Erker. Gebote der Wehrbauern Immer bereit sein, Pflug oder Schwert in der Hand. Manchmal des Nachts aus dem Schlafe aufstehn und lauschen, ob es die Ströme der Heimat sind, die so rauschen, oder ob Sturm sich erhebt drüben, im feindlichen Land. Schweigend schaffen. Worte zersplittern die Kraft, Worte sind Sensen- und Schwerthieb, vergeudet ins Leere. Nur dem Arm ward bestimmt, daß er sich mühe und wehre. Nur wenn sie stumm wird, zündet die Leidenschaft. Nie vergessen, erst nach gewonnen Krieg sprießen die Blumen des Friedens aus heiligem Boden. Und wer die Wahl hat zwischen verschiedenen Toden, wähle den reifsten, jenen nach Ernte und Sieg. A. M. Hauska-Brichta. Die Vorposten werden eingezogen A. B. Wir stehen vor unserer Rückwanderung ins Reich. Hiermit sind etwas über 600 Jahre eines gesonderten Abschnittes der Geschichte unserer Volksgruppe abgeschlossen. Das Jahr 1941 ist und wird ein Schlußstrich unter ein Kapitel deutschen Volkstums bleiben. Geben wir einen kurzen Rückblick über dieses Kapitel, das ja vor allem uns selber betrifft. Wir könne gleich im Anfang sagen: Dieser geschichtliche Abschnitt, der nun beendet wurde, gereicht unserer kleinen Volksgruppe zur Ehre. Die Erhaltung nicht bloß des völkischen Bewußtseins, sondern vielmehr noch der traditionellen Eigenart durch sechs Jahrhunderte hindurch unter den schwierigsten und kärglichsten politischen und wirtschaftlichen Bedingungen ist das Fundament und zugleich die Berechtigung für den Fortbestand unserer Eigenart, als dessen Garant nun das Reich auftritt. Es wäre zweifelsohne verfehlt und würde zu weit führen, hier in alle Theorien einzugehen, die erklären wollen, warum die ersten Gottscheer vor 600 Jahren hierher geschickt wurden und woher sie kamen. Eines wissen wir ganz bestimmt: Es waren Deutsche, sie kamen aus deutschen Gauen. Daß sie von gutem deutschen Blut waren, haben sie im 600 jährigen Kampf ihrer Nachkommen um den blutsmäßigen Eigenbestand bewiesen. Warum deutsche Menschen gerade in die unwirtschaftlichste und ärmste Gegend geschickt wurden, wollen wir auch nicht weiter untersuchen. Die Leute jedenfalls, die sie hierher geschickt hatten, kannten ihre Bauern. Denn die Aufgabe, die unseren Vorfahren zuteil wurde, nämlich hier überhaupt irgendwie menschenmögliche Lebensbedingungen zu schaffen, diese heldenhafte Aufgabe hat unser kleines, zähes Volk geschafft. Es ist restlos gleichgültig, warum die ersten Gottscheer hierher geschickt wurden. In die Geschichte des deutschen Volkes sind sie längst als Vorposten des Deutschtums im Südosten eingegangen. Der Platz, an den sie das Schicksal des deutschen Volkes gestellt hatte, ist von ihnen und ihren Nachkommen eindeutig behauptet und im Kampf mit Tod und Teufel, Türken, Slawen und Franzosen, Pest, Feuerbrunst und Hungersnot sichergestellt worden. Diese geschichtliche Leistung kann ihnen von niemanden abgesprochen werden. Der durch vier Blutzeugen geheiligte Abwehrkampf der Mannschaft in der Osterzeit des Befreiungsjahres 1941 war ein kraftvoller Abschluß dieser durch mehr als sechs Jahrhunderte von deutschen Bauern getragenen Entwicklung. Der Kampf des Reiches, Hand in Hand mit seinem treuen Waffengefährten um die Sicherstellung eines dauernden Friedens im Südosten ist beendet. Der ewige Brandherd Europas, der vulkanhaftige Balkan, wird endlich einmal im Geiste der Neuordnung Europas seine eruptiven Kräfte in das Positive, Aufbauende, Schaffende verwenden müssen. Und nun werden die Vorposten eingezogen, nun ist auch unsere Zeit gekommen. Wir kehren in die Hauptstellung zurück. Das Entscheidende, das die Gottscheer durch mehr als sechs Jahrhunderte deutsch bleiben ließ, war nun nicht vielleicht eine plötzlich aufgegangene große Liebe zur Heimat, die ja nie eigentliche Heimat war, sondern eben das Bewußtsein, Vorposten zu sein, das Bewußtsein, verantwortlich zu sein für etwas ganz Großes, Einmaliges, für das lebendige Deutschtum auf Erden, für das Reich. Dieses blutsgebundene Bewußtsein, das Ahn auf Enkel übertrug, prägte Haltung und Charakter des Gottscheers und ließ ihn sich immer von den umliegenden Slawen grenzscharf unterscheiden. Es gibt wohl selten ein Siedlungsgebiet, das so abgeschlossen seine Eigenart immerdurch behauptete und so klar gezogene runde Grenzen hätte. Der in den letzten 23 Jahren von Seite der großserbischen Behörden durchgeführte Versuch, die Gottschee von der Mitte aus anzugreifen, bewies eben, daß die damaligen Machthaber einsahen, daß das Eindringen und Slawisieren von den umliegenden slowenischen Gemeinden restlos ohne jeden Erfolg blieb. Nun versuchte man eben, durch großzügige Kolonisation im Herzen der Gottschee, durch Einstellen vor allem istrianischer Emigranten dem steinharten Abwehrblock der paar Deutschen beizukommen. Und der Erfolg? Wir können heute ruhig aussprechen, daß es wenig volksdeutsche Gruppen gibt, die mitten in einem fremden, feindlich gesinnten Staatswesen und mitten in einem womöglich noch feindlicher gesinnten fremden Volk eine so straffe und universelle Organisation aufgezogen hätten, als es unsere ehemalige Kulturbundorganisation war. Der von Blut zu Blut getragene Abwehrgeist, das Bewußtsein, verantwortlich zu sein für etwas Großes, war also die Seele der Gottschee. Gewiß, es übertrug sich auch von Blut zu Blut die Liebe zu dem armen Flecken Karsterde, der uns, so gut er es eben konnte, Brot und Unterkunft gab. Aber das Entscheidende war das nicht. Entscheidend war die heldenhafte Einstellung des Soldaten auf der Wacht. Es ist eben diese Einstellung, die uns heute wieder beseelen muß. Nicht der Gedanke an eine Heimat, die wir aufgeben müssen, darf in uns hochkommen, sondern bloß das innere Bewußtsein, daß wir als Vorposten des Deutschtums im Südosten unsere Pflicht voll und ganz erfüllt haben. Aus dieser Einstellung heraus erst können wir den Ehrenplatz verstehen, der uns zugewiesen wurde an Deutschlands vorderster Front. Das Land, wohin wir ziehen, ist keine sentimentale Heimat, von der man süßtraurige, verliebte Lieder singen kann. Wir ziehen an des Reiches Grenze. Der Boden, den unser Pflug durchfurchen soll, ist heiliges Grenzland, um das ein lebendiger Wall gezogen ist von wehrhaftem Blut, das wehrhaft kämpfen und sterben will, auf daß Deutschland lebe. Der wehrhafte Grenzbauer kennt nur eine Heimat, das ist das ganze große Deutsche Reich. Geht in euch ein, Männer und Frauen der Gottschee, und denket nach, mit welcher inneren, tiefen Sehnsucht ihr die Bilder geschaut habt von Deutschland, wie ihr jedes Auto erlebt habt, das einen kleinen roten Wimpel mit dem schwarzen Hakenkreuz trug. Wenn ihr nach Deutschland gekommen seid, deutsche Laute hörtet auf Schritt und Tritt, deutsche Luft atmetet, wie schwer war euch die Rückkehr nach Hause. War nicht jeder Gedanke, der in euer Herz drang, beseelt von dem einen Wunsch: Wir wollen heim ins Reich! Aber nie wurde der Wunsch ausgesprochen, nie wurden wir schwach im Kampfe vor der eigenen Front. Heute, da dieser Kampf zu ende ist, heute sagen wir es allen, die es wissen wollen: Wir haben durch 600 und mehr Jahre in Kampf und Not und nur eine Heimat im Herzen getragen, diese Heimat heißt : Deutschland. Von Freiheit und Vaterland Einem deutschen Knaben Von Rudolf G. Binding Dir, mein Sohn, gelten diese Sätze von Freiheit und Vaterland. Denn wenn du auch jetzt noch Knabe bist - fast noch ein Kind -, so wirst du doch in wenigen Jahren zum Jünglin heranwachsen. Und da es dir das Schicksal erlaubt, ein deutscher Jüngling zu sein, so sollst du wissen, da du deutsch bist, was dein eigen ist und was nicht. Du sollst wissen, was dich stolz machen darf und was nicht. Du sollst wissen, für was du leben und auch für was du sterben darfst. Du sollst wissen, daß du das Leben lieben mußt, da du es einsetzen darfst. Du sollst das Gestirn kennen, das über dir steht als dein Schicksal, als deine Hoffnung, als dein Leitstern und als das eigentliche Gewissen deines Lebens. Das Gestirn, das als Schicksal über dir steht und zugleich als Gewissen in dir liegt - wenn anders du ein Deutscher bist -, ist unveränderlich für alle Zeit. Kein Volk der Erde gibt es, noch hat es gegeben, das unter ihm in gleicher ewiger Verknüpfung lebt, leidet, jauchzt, weint, hofft, kämpft, unterliegt und siegt wie das deutsche. Daher nimm du, mein Sohn, diesen ersten Satz in dein junges Herz auf: daß für den Deutschen Freiheit und Vaterland untrennbar sind. Indem ich das Wort an dich richte, richte ich es an einen deutschen Jüngling. Denn du sollst wissen, daß du nur einer unter vielen bist und durch nichts ausgezeichnet als durch das, wodurch du dich in deinem Leben selber unter dem gemeinsamen Stern bewährst und auszeichnest. Du wirst in einer höchsten und durch nichts zu überbietenden Gemeinschaft mit deinesgleichen leben, die wir Volk nennen. Und wenn du auch den Willen und den Mut haben sollst, mehr zu leisten als jeder und dadurch mehr zu sein, so bist du doch aus gleicher Saat wie die vielen deines Volkes, und jeder mag dir gleich sein und mancher dich übertreffen. Die Gemeinschaft aber haben dein Vater und deiner Volksgenossen Väter erstmals auf den Schlachtfeldern des großen Krieges geschaut und erkämpft, haben sie dann wieder verloren sehen müssen, bis sie einer jener Kämpfer nach schweren Jahren der Ohnmacht und der Niederhaltung zu einem übermächtigen Erwachen brachte, in dem sich euer Volk neu erhob. Ihr also, ihr Jünglinge, dürft die Volksgemeinschaft schon wie eine euch überkommene Gewißheit überall walten und herrschen fühlen. Sie ist euch gegeben, und du hast sie mit allen gemeinsam zu wahren. Aber du sollst wissen, daß du dich nicht auf dieser Gemeinschaft schlafen legen darfst - als ob es etwas wäre, daß du unter Millionen ein Gleicher seist. Denn ein deutscher Jüngling zu sein ist zwar gewiß groß und herrlich, weil deutsch sein von jeher hieß: ein Mann sein und ein Wort haben. Aber "ein Mann ein Wort" als stolzeste Gleichsetzung deutscher Werte gilt für dich erst, wenn du dich als freier Mann so aufrecht fühlen darfst wie die besten deiner Väter und Vorfahren deines Volkes. An diesen und den besten Lebenden sollst du deine eigene Freiheit und dich selbst in deinem Vaterlande messen. Aber du sollst dich nicht voreilig und selbstgefällig vergangener Herrlichkeit und Größe rühmen. Du sollst vielmehr als zweiten Satz von Freiheit und Vaterland bewahren: daß sich weder ein einzelner noch eine Volksgemeinschaft der Taten oder Errungenschaften ihrer Vorfahren nicht aus des nachfolgenden Geschlechts, das solchen Anspruch auf sie erhebt, rühmen dürfen. Dies sei das Maß bei allen deinen Taten. Als deutsche Jünglinge, die ihr in der großen Gemeinschaft eures Volkes lebt, sollt ihr wissen: daß Freiheit und Vaterland keine leeren Worte oder Begriffe sind, die man von der Wirklichkeit abgezogen hat, sondern eine all- einige und alleinigende Wirklichkeit. Freiheit und Vaterland - sie sind keine romantischen Vorstellungen, wie sie vielleicht Jünglingen anderer Zeiten waren, sondern Dinge und Wesen, die vor euer aller Augen liegen: von euch zu erleben, zu erfahren, zu fühlen und zu schmecken, zu umwerben und zu umlieben mit allen euren Sinnen. Du sollst in keiner Blumenwiese, an keinem Waldesrand, in keinem Ährenfeld, an keinem frischen Bach, an keinem Seeufer in West und Ost, Süd und Nord dieses Landes liegen dürfen, ohne zu wissen: dies ist freie deutsche Erde unter mir, aus der das Gefühl zu meinem Herzen steigt: ich bin ein freier Mann. Daher sollst du zwar gewiß alles Große und Herrliche lesen und lernen, was von diesem Land je gesagt ist und gesagt werden kann, aber du sollst es auch mit eigenen Augen anschauen, erwandern, "erfahren", erobern, umschreiten in möglichst vielen Grenzen. Du sollst erst dein Vaterland kennen - ganz: im Geruch und Atem seiner Erde - ehe du den Blick weiter lenkst. Dies ist der dritte Satz von Freiheit und Vaterland. Das Land, das dein Vaterland ist, ist streng, nicht von der Gnade der Sonne, von der Tragwilligkeit der Erde verwöhnt, nicht von besonderen unterirdischen Reichtümern gespeist. Weder die Gunst der Geschichte noch die Wohltat natürlicher starker Grenzen sind ihm beschieden. Das sollst du wissen, damit du gerecht seiest gegen das Land, dessen Kind du bist. Weil du aber, nach Abstammung, Geburt, Wohnung und Vaterhaus - wahrscheinlich auch nach Temperament und Neigung - ein westlicher Mensch bist, dem Rheine zugehörig, und doch - kraft deines Vaterlandes - mit jedem deines Alters im fernsten Osten, in Nord und Süd zu der großen Volksgemeinschaft vereint, in der wir leben, sollst du dein Vaterland als eine Einung großer Gegensätze und Unterschiede achten lernen. In deinem Vaterlande allein sind in der gleichen Rasse die höchsten und tiefsten Unterschiede menschlich-seelischer Kräfte ausgebildet, die in ihrer Gesamtheit den Deutschen ausmachen und ihn für die Umwelt so gewaltig, so unerklärlich und oft so unheimlich erscheinen lassen. Der Rhein, den du kennst und liebst, ist der Weg, auf dem die Kultur, das Schöne und das Heitere nach Deutschland kam. Glaube nur, daß es das Schöne ist, was der Deutsche immer wieder mit der hungernden Seele sucht, dem er nachgeht in dem fernen, glücklicheren Süden und das er ohne Gefahr, als Ausgleich des stärkeren Nordtums in ihm, in sein männliches Wesen aufnimmt. Vergegenwärtige dir etwa als Deutscher des Westens innerhalb des Gemeinsamen, daß vom Rhein - von Mainz die alles verbindende Kunst des Buchdrucks über die Welt und auch nach dem deutschen Osten drang und daß dort vom Osten, in umgekehrter Richtung jener gewaltige "kategorische Imperativ" eines deutschen Philosophen zu uns kam, der - preußischer als alles, was diesen Namen trägt - ein Befehl für die ganze Menschheit geworden ist. Werte sie gleich innerhalb des Gemeinsamen, diese Unterschiede: die vulkanische, glühende, mühevolle, ewig pochende, stampfende, über und unter der Erde schaffende Menschenwelt der Arbeit an Sieg, Wupper und Ruhr und den gleichförmigen, nimmer müden Schritt des Bauern in der Furche des Pflugs über die weiten östlichen Äcker. Wo Gegensätze sich im Gemeinsamen berühren: das ist Deutschland. Als Sohn dieses deines Vaterlandes sollst du für es und seine Freiheit leben und zu sterben vermögen. Aber nur, wenn du dein Vaterland zu deiner seligsten Gewißheit, zu deinem Glauben und zu Deinem dich beherrschenden Gewissen erhoben hast, bist du sein rechter Sohn. In diese große Sohn- und Vaterschaft wird jeder deutsche Jüngling entlassen. Dieser Sohnschaft dient er. Du sollst Vater und Mutter um diese höhere Sohn- und Vaterschaft aufgeben dürfen. Denn das Vaterland darf dein Blut fordern, Vater und Mutter nicht. Was aber heißt es: das Vaterland zu deinem Gewissen machen? Du sollst fühlen lernen: das, was dein Vaterland ehrt, ehrt auch dich; das, was dem Vaterlande dient, dient auch dir; das, was dem Vaterlande nützt, nützt auch dir; das, was dem Vaterlande not tut, tut auch dir not; worauf dein Vaterland stolz ist, wird auch dich stolz machen. Dies sei der stolzeste Satz von Freiheit und Vaterland. Dein Vaterland aber ist nicht ohne die Freiheit. Erst wenn du frei bist, darfst du deines Landes, deiner Dichter Lieder singen. Ein Nicht-Freier kann nicht singen. Wo nähme er das Herz dazu her? Mein Sohn, wenn du nicht für die Freiheit wirst sterben können, so kannst du auch nicht für das Vaterland sterben. Wisse für ewig: Freiheit und Vaterland sind eines. Gehe Deutschland dahin, wenn es nicht so ist. Daß du dein Leben wagst, das gilt nicht viel - denn vielen gilt das Leben wenig, und manch einer weiß so wenig Gültiges und Schönes daraus zu machen, daß er es leicht wegwirft. Erst wenn du dein Leben für eine Herrlichkeit des Vaterlandes und der Freiheit wagst, wie sie herrlicher nicht vorstellbar ist - wenn du es an diese Freiheit und dieses Vaterland jauchzend wagst - wagst du es recht. An dieser Herrlichkeit also schaffe. Das sei der fünfte und schwerste Satz von Freiheit und Vaterland. Dein Vaterland ist ein Staat, in welchem ein Volk mit dem Bewußtsein einer Nation lebt. Eine Nation sein heißt oder ist ein Füreinander- oder Miteinander-Geborensein eines Volkes. Nation ist die lebendige Substanz eines Volkes in ihren Äußerungen und Wirkungen. Staat ist der Zustand, der status, die Ordnung, in die sich die Nation begibt, um ihre Äußerungen und Wirkungen zu erzeugen und auszuwerten. Der Staat aber, in dem du lebst, ist ein geeintes Reich - ein einziger Staat, der seine Ordnung in einer autoritativen, alle bindenden Führung höchster Art sieht. Diese einfachen Dinge sollst du, ein deutscher Jüngling wissen. Freiheit aber, deutscher Jüngling, wie du sie verstehen sollst, ist die freiwillige Einfügung oder Einordnung in eine höchste unter Menschen geltende Ordnung. Anders wäre Freiheit Unordnung und Anarchie. Fühle, daß sie das nicht sein kann. Wir leben unter dem Gewölbe der Freiheit wie unter einem weit gespannten Himmel, der über uns steht; aber wir ständen im Leeren und entfielen allen menschlichen hohen Gesetzen und Rechten, wenn wir den Himmel durchstießen. Die Freiheit, die dir in deinem Vaterlande gehört und die du zu wahren hast, ist kein von andern Völkern übernommener Begriff oder eine Anschauung oder eine Forderung - etwa der französischen Revolution - noch eine liberale Erfindung oder eine Utopie, sondern nichts Geringeres als deutsche Manneseigenschaft von alters her. Diese wisse und bewahre als den letzten Satz von Freiheit und Vaterland. Ich aber sage Dir als einem Sohne Deutschlands - und sage es in dir allen deutschen Jünglingen: Freiheit und Vaterland - wer diese Worte im Munde führen darf, muß für sie sterben können. Anderen verbietet davon zu reden! Aus: Rudolf G. Binding, Rufe und Reden. Kroatien dem Dreimächtepakt beigetreten Der unabhängige kroatische Staat ist am 15. Juni 1941 durch einen Staatsakt in Venedig dem Dreimächtepakt beigetreten. Der jüngste europäische Staat hat hiemit eindeutig bewiesen, daß er auch weltanschaulich jung sein will und an der Seite der jungen Völker für Freiheit, Lebensrecht und gerechte Neuordnung kämpfen will. Die eindeutige Haltung des kroatischen Volkes während des Operettenkrieges des Generals Simovic, die wesentlich dazu beigetragen hat, daß dieser Wahnsinn nicht schlimmere Folgen für die im ehemaligen Südslawien lebenden Völker heraufbeschworen hat, findet in dieser geschichtlichen Tat ihren würdigen Abschluß. So war die Mannschaft ... A. B. Es war der erste schöne Sonntag seit langer Zeit. Zaghaft kam der Frühling ins Land. Auf den Wiesen und Straßen lag zwar noch viel Schnee, aber dazwischen guckte schon frische braune Erde, hie und da sogar etwas schüchternes Grün heraus. Um 11 Uhr Vormittag zog ich mit den Radfahrern des Wachzuges durch die Stadt. Zuerst erstaunte Blicke, dann Geraune in der Menge: "Stiefel, schwarze Hosen. Natürlich, schon wieder die Deutschen." Bei der Wegkreuzung nach Mitterdorf stießen die Radfahrer vom Sturm II zu uns. Bei Loschin kam der Stabsführer Martin Sturm mit einigen Loschiner Kameraden dazu. Auf den vereisten und verschneiten Straßen war es an und für sich ein Kunststück, mehr als hundert Meter auf dem Fahrrad zu bleiben. Aber bis auf ein paar wilde kernige Flüche auf das "Radle", das immer umfallen müsse, machte das im allgemeinen den Sturmmännern einen Heidenspaß. Im slowenischen Dorf Rakitnitz stiegen wir ab und maschierten zu Fuß durch. Dann ging es durch den Hirschgrubner Wald nach Masern. Der Weg war knietief voll Dreck, Schnee und Eisschollen. Es gab schon die ersten zerrissenen Hosen, die ersten Achter und hie und da auch ein paar tüchtige Schrammen. In Masern trafen wir erstaunte Gesichter: "Ja wo kommt denn ihr her? Von wo seid ihr denn?" Rasch wurden Bekanntschaften zwischen den Sturmmännern geschlossen, die sich bisher noch nie gesehen hatten. Hart und zackig klangen Marsch- und Kampflieder durch das Dorf, das im Augenblick aussah, als ob es schon irgendwo im Reiche läge. Gleich waren auch die Röcke herunter und nun waren wir, Gnade uns Gott, in Einheitskleidung auf öffentlichem Platze und hatten hiermit ein Kardinalverbrechen nach allen möglichen serbischen Gesetzen verbrochen. Punkt 1 Uhr rückten wir mit den Maserer Radfahrern von Masern ab. Die übrigen Kameraden des Sturmes XIII waren inzwischen zu Fuß über den Berg nach Rieg marschiert. In Göttenitz hatten unterdessen Vorausfahrer die Volksgenossen von unserem Eintreffen verständigt. Alles, Männlein und Weiblein, Schulkinder und heiratsfähige Dirndlein, war auf der Straße und begrüßte uns mit dem deutschen Gruß. Der Sturm XIV stand schon marschbereit auf dem Platze. Eine kurze Rast unter den wackeren Göttenitzern und die Radlerei ging weiter. Links über den Berg sahen wir die Stürme XIII und XIV marschieren. Die Radpartie von Göttenitz nach Rieg wird allen, die daran teilgenommen haben, in unauslöschlicher Erinnerung bleiben. Man hörte in einem fort nichts als Krachen, Rutschen und Fluchen. Eis und Schnee überzogen, von tiefen Radspuren durchfurcht, die steilen Straßen. Der Befehl war herausgegeben worden, daß immer der nächste Kamerad beim Gestürzten blieb. Am Ende mußten wir die Räder schultern und stürmten einfach mit Hallo und Hurra durch den Wald. Durchnäßt vom eigenen Schweiß bis auf die Knochen kamen wir endlich nach Rieg. In Rieg zogen wir gleich geschlossen ins Heim. Die Drahtesel stellten wir in einen Hof vor der Gendarmeriestation auf. Unterdessen kamen die Stürme XIV und XV anmaschiert. Ich sprach den Kameraden von unserer Zukunft. Nie spürte ich es so klar, daß uns der Führer doch einmal heimholen würde. Von allen Seiten strahlten mir Begeisterung und Kampfesmut zu. Wir fühlten alle, daß wir des Führers Soldaten sind und daß uns keine Macht der Welt mehr niederringen kann. Dreimal stieg unser Sieg-Heil auf Großdeutschland auf. Unser Gruß ist: Heil Hitler ! Wir hatten um 5 Uhr Vergatterung und Abmarsch angesagt. Bis dahin sah Rieg aus, als ob es im Reich läge und nicht in Großserbien. Die Straßen auf und ab schritten aufrechte Sturmmänner neben Jungen und Mädeln in der Einheitskleidung. Alte Leute kamen auf uns zu, Tränen in den Augen, und versicherten uns immer aufs neue, wie glücklich sie heute wären. Punkt 5 Uhr mit dem Glockenschlag meldeten die Sturmführer ihre Stürme. Mit brausenden Kampfliedern marschierten wehrhafte Bauern in ihre Dörfer zurück. Die Radfahrer des Wachzuges und des Sturmes II fuhren den Stalzerberg hinab. Die Straße war schneefrei und so ging es in einem Höllentempo hinunter. Wo wir durch unsere Dörfer kamen, stand alt und jung an den Straßen und hob die Hand zum Gruß. Verdreckt und zerrissen nach außen, aber im Innern voller Stolz und Sonnenschein kamen wir am Abend nach Hause. Damals wußten wir es. Komme was da wolle, die Mannschaft steht bereit. Aus der Heimat Die Jugendführung gibt bekann: Samstag den 21. Juni 1941 findet die Sonnwendfeier auf dem Sportplatze statt. An der Feier nehmen außer der Ortsgruppe Stadt Gottschee, die Ortsgruppen Grafenfeld, Seele und Schalkendorf mit allen Formationen teil. Beginn punkt 20 Uhr. 10 Minuten vor 20 Uhr wird der Platz gesperrt. Wer zu spät kommt, hat keinen Zutritt mehr. Das Erscheinen wird allen Volksgenossen der genannten Ortsgruppen zur völkischen Pflicht gemacht. Der Jugendführer: gez. Richard Lackner Barbestände anmelden ! Der Volksgruppenführer ordnet an: Im Zuge der Umsiedlung unserer Volksgruppe werden sämtliche Barbestände erfaßt werden müssen, um sie nach den gesetzlichen Bestimmungen in das Reich zu übertragen. Die Volksgruppenführung fordert daher alle Umsiedler auf, ihre zu Hause befindlichen Bargelder bei der Spar- und Darlehenskasse in Gottschee (heimische Sparkasse) auf ein besonderes Umsiedlungskonto einzuzahlen, wobei bemerkt wird, daß jeder Umsiedler die Möglichkeit hat, bei Bedarf hievon noch Abhebungen zu machen. Diese Einzahlungen werden ab 16. Juni täglich entgegengenommen. Jene Volksgenossen, die dieser Aufforderung nicht nachkommen, tragen selbst die Verantwortung für die daraus entstehenden Schäden. - Gottschee, 10. Juni 1941. Der Volksgruppenführer: Josef Schober. Die Maserer Frauen verstehen es Wer hat sich jemals im Gottscheerlande so etwas vorgestellt? Die Organisation der Frauen hat bisher unseren Winkel, wo sich die nationalen Grenzen so scharf schneiden, noch nicht erreicht. Die Maserer Frauen nahmen die Initiative selbst in die Hand, suchten den Weg und fanden ihn auch. Sie sagten sich: Wir sind deutsche Frauen und können nicht hinter unseren Männern und Söhnen zurückstehen, nein, wir wollen zeigen, daß wir Frauen und Mütter das gleiche junge Herz besitzen, wie es der Führer verlangt. Von der jüngsten Frau bis zur ältesten Witwe von 70 und mehr Jahren faßten alle den Entschluß (im Vertrauen gesagt: ganz geheim), alle kleinen Dorfzänkereien beiseite zu schieben und als erstes gemeinschaftlich alle Gebiete unserer alten Heimat, die Volksgenossen und Volksgenossinnen sehen und kennen zu lernen. Die Auerspergsche Kanzlei gab die Bewilligung zur Benützung des Lastwagens in entgegenkommender Weise. Dann wurde gewispelt, kein Mann durfte etwas erfahren. Und wie so das? Ihre Männer haben sie dazu ja gar nicht angeeifert. Oder hat es der ernste und gütige Blick, der in allen Gottscheer Stuben aus umrahmten und geschmückten Bildern von der Wand herunterblickt, getan? Ja, das war es bestimmt, denn sonst wäre so was gar nicht möglich gewesen. Sonntag am 8. Juni um 7 Uhr früh fuhr der Wagen auf dem Dorfplatz vor. 43 Frauen von 18 bis, sage und schreibe, 78 Jahren kletterten über die Leiter und hohe Bordwand in den Wagen und besetzten die Plätze. Man würde es ihnen gar nicht zumuten. Hierauf erfolgte eine kurze Ansprache des Sturmführers, der sie nochmals an die deutsche Disziplin erinnerte. Mit dem Gruß "Heil Hitler!" schieden sie aus dem Dorfe. So manche unter den Frauen war noch gar nie Auto gefahren. Da kann man schon von Mut sprechen. Drei handfeste Kameraden vom Sturm fuhren als Wache mit. Das Dorf ohne Frauen sah dann den Abfahrenden trotz der herzlichen Abschiedsgrüße mit gemischten Gefühlen nach, denn zum ersten Male in der Geschichte des Dorfes mußte das Mittagessen an einem Sonntag ausschließlich von Männern gekocht werden. Es war teileise versalzen, teilweise halb roh, aber geschmeckt hat es doch. Die Fahrt ging ununterbrochen über Göttenitz, Rieg bis Mösel. Nach kurzer Begrüßung weiter über Unterdeutschau, Nesseltal nach Tschernembl, Tschermoschnitz, Pöllandl und Töplitz, wo die Heilanstalt besichtigt wurde. Darauf ging es wieder weiter, Soldaten grüßten mit erhobener Hand, fröhlich wurde von allen Seiten gewunken. Ueber Altlag und nach einem Seitensprung nach Ebental kehrte man wieder ins Heimatdorf zurück. Das Begrüßen, Singen und Lachen in den einzelnen Ortschaften wollte schier kein Ende nehmen, so daß die Männer zu Hause schon lange Gesichter machen mußten. Tut aber nichts zur Sache, wenigstens wissen sie nun, welchen unersetzlichen Wert die Frauen darstellen. Es war ein Triumph des Gemeinschaftssinns, diese Fahrt durch das Gottscheerland! Wohl alle Frauen werden noch in der neuen Heimat gerne von diesem Tage zehren. F. J. Aus der Stadt Gottschee. Gestorben ist am 8. Juni im 54. Lebensjahre die Besitzerin Frau Maria Schager aus der Berggasse. Die Verstorbene war eine feine, ruhige Frau. Sie hinterließ zu Hause zwei junge Töchter und eine in Amerika. Sie ruhe in Frieden! - Die Duplikate der kluppierten Wälder müssen spätestens bis Sonnabend den 21. Juni den Sturmführern abgegeben werden. - Sieg im Westen, der große Film des Oberkommandos der Wehrmacht, ein Dokument der glanzvollsten Waffentaten vom Sommer 1940, ist nun auch zu uns gekommen. Vor uns wickelten sich die einzigartigen Vorgänge des Feldzuges gegen Frankreich ab. In atemloser Spannung folgten die Kinobesucher den Ereignissen. Aus den entferntesten Gottscheer Dörfern sind Volksgenossen erschienen, um sich dieses einmalige Dokument der Kriegsgeschichte anzusehen. Wer sich den Film angesehen hat, kann sich beiläufige Vorstellungen über die übermenschlichen Leistungen der deutschen Soldaten gegen einen so gut gerüsteten und bestens bewaffneten Gegner machen. Der Film selbst ist ein vollendetes Meisterstück, das seinen großen Wert als Zeuge deutschen Heldenmutes und deutschen Führertums für alle Zeiten beibehalten wird. Vom Lande Rieg. Die Frauen der Ortsgruppe Rieg haben Sonntag den 22. Juni um 3 Uhr nachmittags einen Heimabend. Erscheinen ist völkische Pflicht! Hohenegg. Sonntag den 22. Juni wird für die Frauen der Hohenegger Ortsgruppe ein Heimabend abgehalten. Beginn um 3 Uhr nachmittags. Erscheinen ist völkische Pflicht! Verdreng. Vermählung. Am 15. d. M. wurde in unserer festlich geschmückten Kirche Kam. Arnold Rankel, Gastwirts- und Landwirtssohn aus Neufriesach, mit Kam. und Jugendführerin Maria Lackner aus Verdreng 7 getraut. Die Jugend der Untergruppe Verdreng-Skrill gab das Ehrengeleite und die Kinder überschütteten die Neuvermählten mit Blumen. Beim festlichen Hochzeitsmahle wies in einer längeren Ansprache der Redner auf die Bedeutung der Ehe hin und hob besonders die Treue der Braut zur Heimat und zum Volk hervor, denn obwohl ihr schon vor Jahren Paß und Reisegeld für die Fahrt nach Amerika gesandt wurden, blieb sie der Heimat treu. Unsere herzlichsten Glückwünsche. Sieg Heil! - Todesfall. Kürzlich starb im Landesspital zu Laibach der 20 jährige Kam. Michael Petsche aus Verdreng 23. Die fremde Erde sei ihm leicht ! Büchel. Eine erfreuliche Nachricht. Den Volksgenossen Matthias und Maria Oswald aus Büchel Nr. 50 wurde das achte Kind, ein Mädchen, geboren. Alle acht Kinder, vier Buben und vier Mädel, leben und freuen sich ihrer Gesundheit. Sieg Heil! Moschn. Motorradunfall. Am 20. April fiel durch einen Zusammenstoß seines Motorrades mit einem Fahrrad der Sohn der Familie Matzelle aus Neutabor so unglücklich, daß er einen guten Monat darauf den Folgen einer Gehirnerschütterung erlegen ist. Der dahingeschiedene Franz war ein herzensguter, treuer Kamerad, ein vorzüglicher Gymnasialschüler, der seine freie Zeit mit größter Freude unserer Jugendarbeit zur Verfügung stellte. Er war so, wie ein deutscher Junge sein muß! Der schwerbetroffenen Familie unser Beileid! - Noch immer englische Propaganda. In dieser Zeit klingt zwar dieser Satz ganz eigentümlich, aber es ist einmal so. Unsere Volksgenossen, die geschäftlich, dienstlich, beruflich die alten Nester der gewesenen englischen Propaganda wie Rudolfswert, Möttling oder Tschernembl besuchen müssen, bringen uns Nachrichten heim, die blöde und dumm und auch so geschickt verdreht sind, daß sie einem Unerfahrenen leicht als wahr erscheinen. Diese Propagandalumpen wollen nicht nur über den Endsieg der Engländer, über die angebliche Hungersnot in Deutschland und anderes alles genau wissen, sondern beginnen, unsere Leute gegen die Umsiedlung aufzuhetzen. Volksgenossen, glaubt diesen Halunken nichts, die sind ja reif für ein Konzentrationslager! Glaubt und vertraut unserer Volksführung! Die Gottscheer Zeitung muß einmal, zweimal, ja zehnmal durchgelesen werden, damit man diesen Propagandaagenten richtige Antworten geben kann. Jeder ist verpflichtet, lügenhafte Nachrichten sofort in der Ortsgruppenkanzlei zu melden! J. F. Unterwarmberg. Todesfall. Der aus Komutzen stammende bekannte Schmied Franz Kraker, ein fleißiger, arbeitsamer und strammer deutscher Mann, ist am 11. Juni im 79. Lebensjahre eines plötzlichen Todes gestorben. Er ruhe in Frieden! Sicherung der Reichsgrenze im Süden Der Einmarsch nach Slowenien - Brückenköpfe und beherrschende Höhen besetzt P K. Unter den Stellen, an denen das deutsche Heer zum Gegenangriff gegen die in Offensive befindlichen Streitkräfte der Engländer und die mit ihnen gemeinsame Sache machende serbische Armee im Südosten angetreten ist, besitzt die deutsch-südslawische Grenze eine besondere Bedeutung, weil hierbei unmittelbar deutsches Reichsgebiet bedroht war. Dieser Grenzabschnitt in den Reichsgauen Kärnten und Steiermark hat eine Ausdehnung von rund 325 Kilometern. Im Morgengrauen des 6. April 1941 überschritten deutsche Späh- und Stoßtrupps diese Linie, die sich von den Karawanken mit dem Loiblpaß auf der Höhe von Klagenfurt über das Bachergebirge und die Windischbüheln - zwischen Straß und Radkersburg ein Stück der Mur folgend - bis zur ungarischen Grenze erstreckt. Als nach dem Weltkrieg das vereinigte Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen entstand, sicherte sich der neue Staat hier unter willkürlicher Verletzung völkischer, geographischer und wirtschaftlicher Gegebenheiten eine Grenze, bei der es ihm vor allem auch auf die Gewinnung strategisch wichtiger Punkte ankam. (Der Kärtner Freiheitskampf, der der Raubgier des Gegners den entscheidenden Riegel vorschob, war das erste Aufflammen deutschen Widerstands- und Freiheitswillens. D. Schriftltg.) Südslawien setzte sich in den Besitz zahlreicher beherrschender Höhen, von denen aus die südliche Ostmark nicht nur eingesehen, sondern auch militärisch in Schach gehalten werden kann. Während sich südlich der Karawanken der Ostteil der Julischen und Steiner Alpen als ausgesprochenes Hochgebirge mit wasserscheidenden Rücken zwischen markanten Tälern erstreckt, stuft sich das Gelände nach Osten zu ab. Etwa von Unterdrauburg bis Marburg weist das Bachergebirge noch hohe, teilweise steilere Mittelgebirgsformen auf, um dann über ein schwach zerschnittenes Plattenland zwischen den Flüssen Drau und Mur in Hügelland und Ebene abzufallen. Ein Teil der westlich vorgehenden Truppen hatte es insbesondere mit der Wegnahme von Höhen tun, während im Stromgebiet noch die Inbesitznahme von Flußübergängen und die Bildung von Brückenköpfen hinzutrat. Befehlsgemäß verlief diese Aktion von den frühen Morgenstunden bis zum Sonntagnachmittag in zügigem Schwung und unter Brechung feindlichen Widerstandes an mehreren Stellen. Als sich die Sonne neigte, waren die befohlenen Tagesziele erreicht. Wie immer hat sich der hier eingesetzte Soldat - geleitet und gelenkt von einer Führung, die von den raumgreifenden Bewegungen bis zur keinsten taktischen Kamfphase jede Maßnahme und jeden Schritt wohl überlegt und durchdacht hat - in hervorragender Weise bewährt. Im Gegensatz zum Feind, der erhebliche Einbußen an wichtigen Stellungen sowie Verlußte an Gefangenen, Verwundeten und Gefallenen erlitt, sind die deutschen Ausfälle kaum nennenswert. Mit der den deutschen Soldaten eigenen kühlen Haltung und selbstverständlichen Gelassenheit nahm die Truppe, die am Sonntag früh fast überall noch den Tagesbefehl des Führers und Obersten Befehlhabers der Wehrmacht an die Südostarmee hörte, den Befehl zum neuen Antritt auf. In den kleinen, sauberen Dörfern und Marktflecken lag an diesem frühlingshaften Sonntagmorgen ein lebhaftes treiben. Aus der Dämmerung der Nacht traten die bewaldeten Höhen zunächst in zaghaften Umrissen, dann von Minute zu Minute deutlicher hervor. Jenseits des kleinen Grenzbaches liegt auf einer Anhöhe das Wachgebäude der südslawischen Granicaren, der Grenztruppen. Es beherrscht zusammen mit irgendwo im Gelände liegenden MG-Stellungen und Bunkern die über den Grenzpaß führende Brücke und die dort verlaufende Straße. An einen Infanterie-, Pionier- und einen Schützenzug ergeht der Befehl, sich in den Besitz des Hauses zu setzen und die Bunker auszuheben. Die Züge stellen sich bereit, unendlich langsam verrinnen die Minuten. Plötzlich pfeift vom südslawischen Zollgebäude von der Brücke her ein Gewehrschuß in die Stille hinein. Los! Die beiden Züge setzen sich in Bewegung. Wiesen, Äcker, Höhen, Schluchten, einen Bach, Gestrüppwege überwindend, sind sie fast zu gleicher Zeit an dem Grenzhaus angelangt. Das Nest ist jedoch leer, die Stätten unberührt, im übrigen aber alles wild durcheinandergeworfen, der Fernsprechanschluß zerstört. Die Flucht der Grenzer, so kopflos sie erfolgt sein mag, deutet jedoch auf eine systematische Vorbereitung hin, ebenso wie das böse Gewissen eines in der Nachbarschaft ansässigen, als notorischen Deutschenhassers bekannten serbischen Bauern zur Flucht veranlaßt hat, denn dessen Haus ist ebenfalls geräumt. Inzwischen ist es heller geworden und in weiterer Ausführung ihres Auftrages gehen die beiden Züge in Richtung der Straße weiter vor. Hier schlägt ihnen bald stärkeres Maschinengewehrfeuer aus einem die nächsten Wegabschnitte beherrschenden Bunker entgegen. Die Infanteristen unterlaufen das Feuer, erreichen die Stellung und bringen nach wenigen Minuten schon durch eine geballte Ladung den Bunker zum Schweigen. Fünf Gegner, teilweise verletzt, werden gefangengenommen, ein Mann der Besatzung hat den Widerstand mit dem Leben bezahlen müssen. In den frühen Nachmittagsstunden ereilt auch einen zweiten Bunker sein Schicksal und am weiteren Verlauf dieses Kampfes kann auch die Tatsache nichts ändern, daß der Gegener durch Straßen- und Brückensprengungen den deutschen Vormarsch zu hindern sucht. Wie an dieser Stelle, sind die deutschen Truppen überall an der neu entstandenen Front im Begriff, den Operationsraum zu erweitern. Bei E. nahmen sie schon in den Vormittagsstunden nicht weniger als neun Bunker und trotz Minen und sonstigen Sperren erreichten bereits am Nachmittag Spähtrupps einer Radfahrschwadron eine bedeutendere Stadt. Einige Murbrücken fielen unversehrt in deutsche Hand, bei M. durch das kühne Verhalten eines Unteroffiziers, der sich unter der Brücke hindurch an das südslawische Ufer heranpirschte und die bereits für die vorbereitete Sprengung gelegte Zündschnur durchschnitt. Im schnellsten Vorstoß wurden zwei Grenzschutzkompanien - etwa 300 Mann - gefangengenommen. Ein Teil der Leute war noch in Zivil, da sie nach der Generalmobilmachung der südslawischen Armee erst am Abend vorher eingetroffen waren. Systematisch sind dann die deutsche Infanterie und motorisierte Einheiten an die Durchkämmung des ganzen in Besitz genommenen Geländes herangegangen. Während des ganzen ersten Tages waren südlich der steirischen Grenze außerordentlich heftige Detonationen vernehmbar, die auf eine immer weitergehende Zerstörung von Eisenbahn-, Straßen- und Brückenanlagen durch die Serben hinweisen. Mit welch einer gewissenlosen Brutalität die Machthaber in Belgrad vorgehen, bezeugen auch die Aussagen der Gefangenen, die an der steirischen Front eingebracht worden sind. Zu einem großen Teil handelt es sich um Kroaten und Slowenen. Die beiden ersten Tage haben im alten Abschnitt der Südfront gezeigt, daß der deutsche Soldat - wie bisher auf allen Kriegsschauplätzen des Nordens, Ostens und Westens - auch hier mit der gleichen unverrückbaren Siegeszuversicht angetreten ist. Den Truppen des Heeres, die dort unter schwierigen Bedingungen des Geländes ihre Aufgabe erfüllen, weist in brüderlicher Zusammenarbeit und Waffenbrüderschaft auch hier die Luftwaffe den Weg, deren Einheiten, den Sieg vorbereitend, den Kampf auf der Erde unterstützend und den Aufmarsch aus der Luft schützend, unermüdlich sind. Tabelle für das Berechnen von Dinar und Lire, 100 Dinar = 38 Lire
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www.gottschee.de Literaturverzeichnis |