Gottscheer
Zeitung, Nr. 32, 07. August 1941, 38. Jahrgang. Die Heimatzeitung als nationalsozialistisches Propaganda-Blatt. Eigentümer: Josef Eppich, Mitterdorf. Herausgeber und Schriftleiter: Herbert Erker, Gottschee. Buchdruckerei: Josef Pavlicek in Gottschee. Die "Gottscheer Zeitung" erscheint einmal wöchentlich. Bezugpreise: ganzjährig 20 Lire, halbjährig 10 Lire. - Amerika 4 Dollar. - Deutsches Reich 5 Mark. - Schriftleitung und Verwaltung im Hause Flack, Gottschee 3. Das Mahnmal in Masern Wer immer den Kampf des Gottscheerlandes um seine deutsche Sendung und insbesondere die Geschichte unserer Erhebung in der Osterzeit 1941 verfolgt, wird an der Ortschaft Masern nicht vorübergehen können. Auch in Masern standen alle bewußten Männer ohne Ausnahme im Einsatz zum Schutze von Heimat und Volk für eine bessere Zukunft, die so lange nur Traum und Sehnsucht aller Gottscheer war und durch Kampf und Opfer jetzt dank dem Genius des Führers zu herrlichen Wirklichkeit wurde. In der Reihe unserer Stürme nimmt Sturm XIII neben den Stürmen "Josef Kren" und "Hans Krische" eine ehrenvolle Stelle ein und trägt heute den verpflichtenden Namen "Hans Michitsch", den Namen jenes Kameraden, der auf dem Wege in seinen Heimatort, wo seine Kameraden zum Schutze der Heimat bereits zu den Waffen gegriffen hatten, in seiner freudigsten Entschlossenheit von serbischer Mörderhand vom Pferd geschossen wurde. An der Stelle, wo Kamerad Michitsch am 19. April begraben wurde, standen am Sonntag Vormittag über 800 Volksgenossen in tiefer Ehrfurcht. Der Mannschaftsführer Wilhelm Lampeter nahm im Rahmen einer erhebenden Feierstunde die Enthüllung eines von der Volksgruppenführung errichteten Denkmals für den gefallenen Kameraden Hans Michitsch vor. Das Denkmal ist einfach und schön. In einen mächtigen Naturstein, von den Kameraden des Gefallenen im Walde ausgegraben, wurde eine einfache Marmorplatte eingesetzt. In seiner Schlichtheit wirkt das Denkmal besonders gut. Unter dem Gottscheer Abzeichen mit dem Hakenkreuz steht die Aufschrift: Ostern 1941, Sturmmann Hans Michitsch. An der Stelle war schon am Morgen die Ehrenwache aufgezogen. Von zwei Masten flatterten die Fahnen. Die Sonne hat auch diesmal der Feier zugeschaut. Nach einer recht nassen, regnerischen Woche war der helle Morgen wirklich wie ein Wunder. Auf dem Platze neben dem Friedhof standen die Stürme und Jugendgruppen aus den Sturmbereichen I, II, IV, XIII, XIV, XXIV und der Wachzug, die vorher den geräumigen Dorfplatz völlig besetzt hatten. In der Nähe des Mannschaftsführers hatten die alten Eltern des toten Kameraden und die nächsten Verwandten Platz genommen. Still und ernst standen die Formationen. In dieser Feierstunde gelobten sie aus dankbaren Herzen, den in ihrer Pflichterfüllung gefallenen toten Kameraden nachzuleben und wenn es sein muß, so zu sterben wie sie. Vor dem Gedächtnismal eines Kameraden bewegte alle ein Gefühl des Dankes. Wir danken den Toten unseres Volkes, die durch ihren Opfergang, den sie für das Volk angetreten haben, es uns möglich gemacht haben, daß wir heute im Lichte wandeln, daß wir in einem Deutschland werden leben dürfen, das wieder den Glauben an sich selber gewonnen hat. Dieses Gefühl wird uns durchs Leben begleiten und uns jedes Fest heiligen und jedem erneuten Opfergang die Weihe geben. Fanfaren, das Lied "Horch auf Kamerad" und ein Spruch leiteten die Feierstunde ein. Dann sprach der Mannschaftsführer. Er führte aus: "Was Jahrhunderte dem deutschen Volke Wunsch und Sehnsucht war, ist nun Wirklichkeit geworden: ein Volk, ein Reich, ein Führer! Ja, mehr noch: ein Gedanke, ein Wille, ein Symbol und damit auch ein Glaube. Dafür haben Millionen Deutsche gekämpft und auch ihr Leben geopfert. Alle starben für die Größe Deutschlands, für die Freiheit und Ehre des deutschen Volkes. Nach dem großen Ringen 1914-18 sah es aus, als sollte all das Leiden des deutschen Volkes vergebens gewesen sein, die vier Jahre zähesten Kampfes des deutschen Soldaten umsonst, umsonst die Opfer der zwei Millionen gefallener deutscher Soldaten. Deutschland war um seinen Sieg betrogen. Das deutsche Volk entzweit, den fremden Mächten ausgeliefert, mißachtet und mißhandelt und seiner Ehre beraubt. Da stieg ein unbekannter, namenloser Soldat aus dem Schützengraben, in dem er vier Jahre lang im Lehm und Dreck ertragend, seine höchste Pflicht erfüllte, wie viele Millionen deutscher Soldaten mit ihm; vier Jahre lang jeden Tag bereit, für Deutschland und die Ehre des deutschen Volkes sein Leben hinzugeben, mit dem Entschluß, nun aber nur mehr für Deutschland zu leben und um den deutschen Menschen, um die Zukunft des deutschen Volkes zu kämpfen. Adolf Hitler, unser Führer, war es. Er rief das deutsche Volk zum Kampf um die Freiheit des deutschen Menschen und Volkes auf. Und wiederum wurden Opfer verlangt. Hunderte Parteigenossen und Sturmkameraden mußten ihr Leben geben, damit die Freiheit des deutschen Volkes erkämpft werden konnte. Und auch heute in den siegreichen Feldzügen fallen Tausende mit Stolz für die Ehre und Größe Deutschlands, für die Zukunft des deutschen Volkes. Sie alle sind nicht tot für uns, brauchen, ja, dürfen nicht beklagt werden! Ihr Blut ist geflossen, damit Deutschland lebe! Sie sind die großen und ewigen Mahner dem deutschen Volke. Niemals hätte der Führer die Macht erreicht und dem deutschen Volke alle seine Volksgenossen und Volksgenossinnen erkämpft, hätten die toten Kameraden aus seinen Reihen seine Bewegung geschwächt. Ihr Blut besiegelt erst die Entschlossenheit der Bewegung. Der Geist Horst Wessels durchdrang nach seinem Tode die SA. Im Geiste marschieren all die gefallenen Kameraden in ihren Formationen weiter mit. Auch wir Gottscheer konnten nicht in unsere Freiheit marschieren, ohne daß Opfer von uns gefordert werden. Vier Kameraden besiegelten mit ihrem Blute den Weg in unsere Freiheit. So bist auch du, Kamerad Hans Michitsch, gefallen. Du bist aber nicht tot und vergessen. Der Sturm, dem du angehörtest, trägt deinen Namen. Im Geist wirst du in deinem Sturm weiter marschieren. Du wirst Vorbild und Mahner zur höchsten Pflichterfüllung deinem Sturme! Du bist bereits als deutscher Soldat für Führer und Volk gefallen! So wie all die tausende und aber tausende gefallener deutscher Helden wirst auch du für uns Lebende die große Saat! Wir sind stolz auf euch, unsere toten Helden, und wollen uns in unserem Handeln euer würdig erweisen. Für uns Lebende darf es auch nichts mehr anderes geben, als für Deutschland zu leben, arbeiten und kämpfen und wenn nötig, auch sterben zu wollen." Das Lied "Ich hatt` einen Kameraden" klang auf. Niemand bewegte sich, als der Mannschaftsführer den Kranz der Volksgruppenführung und der Sturmführer "Hans Michitsch" den Kranz seines Sturmes vor dem Mahnmal niederlegten. Ein Spruch des Führers, gesprochen vom Jugendführer. Die Menge sang die Lieder der Nation. Die Feier war beendet. Nach einem kurzen Aufenthalt in Masern verließen die Formationen den Heimatort des toten Kameraden. "Masern hat so etwas Erhebendes und Schönes noch nie erlebt und wird es auch nie mehr erleben", sagte eine ältere Volksgenossin. Ein letzter Blick von den Hügeln grüßte den toten Kameraden und die Fahne auf seinem Ruheplatz. Mit ihm aber grüßten in ihnen das Leben, unser Schicksal und den Sonnengipfel der deutschen Zukunft. Herbert Erker. Der Superoptimismus A.B. Es gibt wenige Sachen, die uns bei unseren Gegnern imponieren. Am meisten jedenfalls bewundern wir ihren Optimismus, den wir nicht mehr bloß Optimismus nennen dürfen, sondern schon Superoptimismus. Soviel hoffnungsvolles Vertrauen auf die Zukunft trotz schwärzester Gegenwart verdient zweifelsohne ungeteilte Bewunderung. Dieser Superoptimismus wartet seit 1934 auf die berühmte Revolution in Deutschland, die mit dem Naziregime endgültig aufräumen wird; er wartet auf den plötzlichen Zerfall jeder Manneszucht in der deutschen Wehrmacht; er wartet auf Hungerstreiks auf den deutschen U-Bootwerften, auf großangelegte Sabotagen in der deutschen Rüstungsindustrie usw. Nichts von dem traf ein. Das Reich ging seinen geschichtlichen Weg weiter, wurde tagtäglich stärker und innerlich gefestigter. In Nichts aber auch in Garnichts wurde dieser Superoptimismus bestätigt. Trotzdem blühte er weiter. Je stärker das Reich wurde, um so stärker wurde er. Es schöpfte Hoffnungsstrahlen aus den Bildern der Vergangenheit, aus geschichtlichen Vergleichen, aus Anzeichen, die jeder vernünftige Mensch gerade in das Gegenteil gedeutet hätte. Diesem Superoptimismus verdankt als erste die Republik des doppeltgeschwänzten Löwen und des heiligen Wenzel ihr ruhmloses Ende. Als die Welt damals ersehen mußte, daß die soviel gerühmte tschechische Armee nicht einmal zum Schießen kam, so schnell waren die Deutschen da, vertröstete der Superoptimismus seine Gläubigen mit der Feststellung, die deutsche Wehrmacht sei nun empfindlich geschwächt, da ein großer Teil zur Besetzung der Tschechei notwendig sei, um das Reich vor dem nun endlich langsam wildwerdenden doppeltgeschwänzten Vaclavlöwen zu schützen. Zudem werden jeden Tag in der Tschechei ca. zwei deutsche Soldaten erschossen, macht im Jahre über 700 Mann, so daß man sich ausrechnen kann, bis wann die Tschechen die deutsche Wehrmacht erledigt haben werden. Nun wurden aber im Protektorat überhaupt keine deutschen Soldaten erschossen. Es herrscht dort ganz im Gegenteil vorbildliche Ordnung und der doppelschwänzige Löwe benimmt sich recht manierlich. Als dann das losging, was sich der Superoptimismus immer heiß erwünscht hatte, war man sich sicher, daß in drei bis vier Wochen in Berlin Waffenstillstand geschlossen würde. Das würden ja die Polen ohne alle Hilfe erledigen. Das OKW gab seine Berichte über die 18 Tage Scharfschießen in Polen. Aber weil die Polen wahnsinnig genug waren, sich in Warschau zu verschanzen und so die geschichtlich und künstlerisch wertvolle Stadt der Vernichtung preisgaben, waren die Superoptimisten schon felsenfest überzeugt, daß die deutsche Offensive nun stocke. Der Trümmerhaufen, der einst Warschau hieß, fiel in deutsche Hand, man mußte noch schnell den Russen die ihnen zufallenden Gebiete erobern und dann war der faule Zauber aus. Aber Frankreich ..! Und die Maginotlinie ..! Keine Maus kommt da durch. Nun griffen die Maginotlinie tatsächlich keine Mäuse an, sondern zünftige deutsche Pioniere. Als sie dann durchbrochen war, hieß es, das wäre sie gar nicht gewesen. Auf einmal gab es zwei Maginotlinien. Eine "richtige", da waren die Deutschen noch nicht drüber, und eine "verlängerte", aber ganz unwichtige, da waren die Deutschen schon drinnen. Ja, sagte der Superoptimismus, warum greifen denn die Deutschen bloß die "falsche" Maginotlinie an, warum nicht die "richtige". Als die Deutschen dann am Ende auch die "richtige" angriffen und durchbrachen, sagten die Superoptimisten: "Ja freilich, jetzt kann das jeder Trottel. Warum haben sie das nicht im Anfang getan, wo Frankreich noch ungebrochen war?" "Falsch" oder "richtig", wir haben jedenfalls den Fall von Paris und die darauffolgende Kapitulation Frankreichs so erlebt, wie sie auch zu deuten war, als ausschlaggebenden Sieg für diesen ganzen Krieg und das Schicksal des Reiches für die kommenden Jahrtausende. Und wir wissen, daß es jene todesmutigen unvergleichlichen deutschen Soldaten waren, die als erste das verteidigungtechnische Wunder an der Stelle angriffen, an der der Führer den Durchbruchsangriff bestimmt hatte, die uns diese Zukunft für Jahrtausende sicherten. Wie stark dieser Superoptimismus ist, bestätigt die Tatsache, daß es ihm gelungen war, nicht ganz ein Jahr nach dem Sieg im Westen den Jammerstaat Südslawien in den Krieg gegen die Achse zu hetzen. Wir haben diesen Krieg miterlebt und gesehen, wie rapid der Superoptimismus trostlosester Verzweiflung Platz machen kann. In zwei Tagen Krieg zerfiel ein Heer nach dem andern in eine fluchende Horde von Ochsentreibern, Marodeuren und Zivilisten. Wer hätte geglaubt, daß in den Leuten, die den Zusammenbruch ihres Wahngebildes so sichtbar erfassen konnten, jemals noch ein Funke Superoptimismus aufflackern könnte. Aber hören wir uns die Leute doch heute an. Rußland ist eben daran, seinen ihm gebührenden Teil zu bekommen. Die verbündeten Heere haben auf der ganzen Front von Narvik bis zum Schwarzen Meer vorgehend ein Gebiet besetzt, das zweimal so groß wie England ist. In mehreren Kesseln sind die Überreste der sich verzweifelt wehrenden Sowjetarmeen eingeschlossen und dienen der schweren deutschen Artillerie als Zielobjekt. Etwa 60 Kilometer vor Moskau stehen die deutschen Panzer. Die brühmte Stalinlinie, die die Bolschewisten stolz "Todeslinie" tauften, ist in kilometerbreiter Front durchbrochen, Auflösungserscheinungen machen sich bei den Sowjets bemerkbar, Stalins Telegramme an Roosevelt haben denselben Wortlaut, wie die Verzweiflungsschreie des französischen Ministerpräsidenten nach dem Fall von Paris. Die englische Entlastungsoffensive in der Luft bricht kläglich zusammen, hunderte englische Flugzeuge stürzen brennend in den Kanal, über Moskau aber donnern die deutschen Kampfgeschwader und säen Tod und Vernichtung. Wo sind die berühmten roten Bomber, die Berlin einäschern wollten, wo die roten Fallschirmspringer, die Deutschland überschwemmen wollten? Der russische Bär liegt heute in den letzten Zuckungen, der Fangstoß ist ihm schon gegeben, nur noch die Pranken schüttelt er in ohnmächtiger Todeswut. Der Superoptimismus aber blüht wie nie zuvor. Da steigen die Leutchen mit hochgehobenen Nasen und hoffnungsvollen Visagen umher, die doch schon einmal so jämmerlich klein waren, als es Schluß war mit ihrem "Großstaat". Schon wieder wird erzählt, was mit uns geschehen soll, bis die Russen kommen. Ja diese gottverlassenen Kreaturen erlauben sich sogar offen ihre Feindseligkeit zur Schau zu tragen. Ist so ein Optimismus nicht schon phantastisch? Wir wissen tatsächlich nicht, was wir mehr bewundern, das kurze Gedächtnis dieser Herrschaften oder ihren Superoptimismus. Wenn schon nichts anderes, fürchten sie denn nicht, daß einmal ihre verratenen und verkauften Landsleute gegen sie aufstehen und ihnen ihre dummen Schädelein schlagen werden? Wir sehen jedenfalls dem Treiben dieser Superoptimisten eiskalt zu. Sie haben uns nur bewiesen, daß sie die Schonung, die wir ihnen zu Ostern großmütig zuteil kommen ließen, nicht verdient haben. Volk will zu Volk ! Die Spar- und Darlehenskasse ihrer Aufgabe gewachsen Unsere Geldanstalt hielt Mittwoch den 29. Juli 1941 ihre 15. ordentliche Hauptversammlung ab. Nach Erledigung der üblichen Formalitäten erstattete der Vorsitzende des Verwaltungsrates Alois Kresse den Geschäftsbericht für das Jahr 1940 und führte folgendes aus: "Seit der letzten Hauptversammlung sind drei Mitglieder unseres Aufsichtsrates gestorben. Es sind dies die Herren: Alois Hönigmann aus Altlag, Johann Widmer aus Moos und geistlicher Rat August Schauer aus Nesseltal. Alois Hönigmann starb am 22. Mai 1940, Johann Widmer am 21. Juli 1940, und Pfarrer August Schauer am 1. Juli 1941. Alle drei gehörten seit der Gründung der Anstalt dem Aufsichtsrate an und wir haben in ihnen treue Mitarbeiter verloren. Wir wollen ihnen ein ehrendes Andenken bewahren. Das Geschäftsjahr 1940 war für unsere Anstalt ein bedeutsamer Abschnitt der Aufwärtsentwicklung. Die große Liquidität ermöglichte uns, allen Anforderungen, die der europäische Krieg mit sich brachte, nachzukommen. Das Vertrauen unserer Bevölkerung zur Anstalt hat sich nicht nur erhalten, sondern den politischen Entwicklungen entsprechend noch gesteigert. Diese Tatsache spricht aus allen Zweigen unserer Geschäftsgebarung. Der Umsatz betrug im Jahre 1940 Dinar 147,172.075.86, gegenüber dem Umsatze im Jahre 1939 von Dinar 118,704.261.44 bedeutet dies eine Zunahme von Dinar 28,467.814.42. Das Bargeld. Stand Ende 1939 Dinar 1,714.784.75, Einzahlungen im Jahre 1940 Dinar 17,826.753.50, zusammen 19,541.538.25 Dinar, Auszahlungen im Jahre 1940 Dinar 17,845.563.25, Stand Ende 1940 1,695.975.- Dinar. Spareinlagen. Stand Ende 1939 Dinar 12,391.466.15, Einlagen 1940 3,253.869.- Dinar, zusammen 15,645.335.15 Dinar, Abhebungen 1940 3,445.489.65 Dinar, Stand Ende 1940 12,199.845.50 Dinar. Darlehen und Wechsel. Stand Ende 1939 5,170.308 Dinar, Auszahlungen 1940 Dinar 12,185.452.50, zusammen 17,355,760.50 Dinar, Rückzahlungen 1940 12,539.437.50 Dinar, Stand Ende 1940 4,816.323 Dinar. Geldanstalten. Guthaben Ende 1939 Dinar 4,720.263.33, Schulden 1939 1,226.847.10 Dinar, Stand 3,493.416.23 Dinar, Einlagen 1940 Dinar 14,769.817.03, zusammen Dinar 18,263.233.26 Dinar, Abhebungen 1940 Dinar 13,212.703.90, Guthaben Ende 1940 Dinar 6,089.476.67, Schulden Ende 1940 Dinar 1,038.947.31, Stand 5,050.529.36 Dinar. Kontokorrent. Kredite Ende 1939 Dinar 3,058.875.-, Einlagen Ende 1939 693.245.- Dinar, Stand 2,365.630, Abhebungen 1940 Dinar 20,227.877.19, zusammen 22,593.507.19 Dinar, Einlagen 1940 21,336.366.19 Dinar, Kredite Ende 1940 2,940.605 Dinar, Einlagen Ende 1940 1,683.464 Dinar, Stand 1,257.141 Dinar. Die Personal- sowie die Verwaltungsregien haben sich infolge des Ansteigens der Warenpreise gegenüber dem Vorjahre erhöht. Subventionen wurden keine bewilligt, außer die Spende von 10.000 Dinar an das WHW. Der Gebarungsüberschuß beträgt laut Abschlußrechnung Dinar 119.208.18. Wir stellen den Antrag, die Hauptversammlung möge hievon 20.000 Dinar dem Pensionsfonde zuwenden, den Rest von 99.208.18 Dinar aber dem Reservefonde zuweisen. Wenn die Hauptversammlung diesen Vorschlag genehmigt, so stellen sich die einzelnen Fonde mit Ende des Jahres 1940 wie folgt: Der Reservefond 806.781.15 Dinar, Pensionsfond 250.000 Dinar, Spezialfond Dinar 140.313.51, zusammen insgesamt 1,197.094.66 Dinar, gegenüber dem Vorjahre 1939 Dinar 1,076.309.48 erhöhen sich die Fonde um Dinar 120.785.18. Mitglieder und Anteile. Stand Ende 1939 832 Mitglieder mit 952 Anteilen, Eintritt 1940 30 Mitglieder mit 30 Anteilen, zusammen 862 Mitglieder mit 982 Anteilen, Austritt 1940 109 Mitglieder mit 121 Anteilen, Stand Ende 1940 753 Mitglieder mit 861 Anteilen. Im Juli vorigen Jahres genehmigte eine außerordentliche Hauptversammlung die neuen Satzungen. Nach diesen dauerte die Funktion jedes Verwaltungs- und Aufsichtsratsmitgliedes drei Jahre und zwar derart, daß jedes Jahr ein Drittel ausscheidet. Vom Verwaltungsrat bestimmte hiezu das Los die Herren: Dr. Hans Arko, Josef Jakomini, Dr. Georg Röthel. Die kriegerischen Ereignisse in den Apriltagen, die unseren früheren Staat zerschlugen, und ihre Auswirkungen ermöglichten es nicht, diese Hauptversammlung zur üblichen Zeit einzuberufen. Da nach den Satzungen nach der ersten Jahreshälfte dies der Aufsichtsrat zu besorgen hat, so ist dies auch auf diesem Wege geschehen. Nach dem Willen des Führers kehrt nunmehr unsere Volksgruppe heim ins Reich. Hiemit hat auch unsere Anstalt praktisch ihre Aufgabe in der alten Heimat beendet und rüstet sich zur Weiterführung ihrer ersprießlichen Arbeit in der neuen Heimat. Sie wurde im Jahre 1926 gegründet, um die Volksgruppe einer volksfremden wirtschaftlichen Knechtung zu entziehen. Diese Aufgabe erfüllte sie in hervorragendem Maße durch alle Jahre hindurch trotz allgemeiner wirtschaftlicher Krisen und Anfeindungen. Sie bildete das Rückgrat für die Volksgruppe im Kampfe um ihre Existenz. Da nun dieser Kampf erfolgreich beendet ist, wollen wir in Dankbarkeit aller jener aufrechten Männer gedenken, die den Mut, die Energie und die Opfer aufbrachten, um der Volksgruppe wirtschaftlich den Weg frei zu machen. Es waren dies damals: Lorenz Hönigmann, Dr. Hans Arko, Alois Kresse, Dechant Ferdinand Erker, Josef Hönigmann, Hans Hönigmann, Dr. Georg Röthel, Matthias Rom, Franz Braune - Rieg, Alois Hönigmann - Altlag, Andreas Jaklitsch - Schwarzenbach, Peter Lackner - Mösel, Matthias Maußer - Ebental, Jakob Povse - Mitterdorf, Johann Meditz - Unterdeutschau, Pfarrer August Schauer - Nesseltal, Johann Schweiger - Unterwetzenbach, Johann Widmer - Moos und Franz Zurl - Morobitz. Mit Genugtuung können wir heute in dieser geschichtlichen Stunde feststellen, daß der damals beschrittene Weg der einzig richtige zur Erhaltung unserer 600 Jahre alten Volksgruppe war. Insbesondere danken wir auch allen jenen unbekannten Mitarbeitern, die durch ihre stille Arbeit unser Werk fördern. "Möge unsere Anstalt in der neuen Heimat die gleiche ersprießliche Arbeit und Entwicklung beschieden sein!" Dem Rechnungsabschlusse entnehmen wir folgende Daten : Gewinn- und Verlustrechnung. Einnahmen: Zinsen von Darlehen und Wechsel 374.869 Dinar, Zinsen der Kontokorrentkredite 209.926 Dinar, Zinsen der Anlagen bei Geldanstalten 173.342 Dinar, Zinsen von Wertpapieren 14.001 Dinar, Mieten 39.200 Dinar, Regieersätze 8.564 Dinar, zusammen 819.903 Dinar. Ausgaben: Zinsen der Spareinlagen 405.217 Dinar, Zinsen der Einlagen von Geldanstalten 37.188 Dinar, Geschäftsregien 176.901 Dinar, Hausregien 26.336 Dinar, Subventionen 12.193 Dinar, Gebarungsüberschuß 119.208 Dinar, zusammen 819.903 Dinar. Bilanzrechnung. Aktiva (in Klammern zum Vergleiche das Vorjahr): Bargeld 1,685.975 (1,714.784) Dinar, Anlagen bei Geldanstalten 6,089.476 (4,720.263) Dinar, Darlehen und Wechsel 4,816.323 (5,170.308) Dinar, Schuldner in laufender Rechnung 2,940.605 (3.058.878) Dinar, diverse Außenstände 73.974 (3979) Dinar, Liegenschaften 700.000 (700.000) Dinar, Wertpapiere 352.650 (354.894) Dinar, Übergangsposten 296.410 (363.657) Dinar, Inventar 1 (1) Dinar, Anteile beim Verbande 5000 (5000) Dinar, zusammen 16,970.415 (16.091.761) Din. Passiva: Anteile der Mitglieder 8610 (9250) Dinar, unbehobene Anteile ausgeschiedener Mitglieder 5200 (4010) Dinar, Reservefond 707.573 (676.647) Dinar, Pensionsfond 230.000 (230.000) Dinar, Spezialfond 140.313 (138.736) Dinar, Spareinlagen 12,199.845 (12.391.466) Dinar, Einlagen in laufender Rechnung 1,683.464 (693.245) Dinar, Einlagen von Geldanstalten 504.565 (552.625) Dinar, Anleihe bei der Postsparkasse 534.382 (674.222) Dinar, diverse Einlagen 792.274 (640.464) Dinar, Übergangsposten 44.979 (49.900) Dinar, Gebarungsüberschuß 119.208 (30.927) Dinar, zusammen 16,970.415 (16.091.761) Dinar. Nach dem Berichte des Aufsichtsrates wird beiden Ausschüssen die Entlastung erteilt. Bei den vorgenommenen Teilwahlen wurden die ausscheidenden Mitglieder des Verwaltungs- und Aufsichtsrates wiedergewählt und zwar: Dr. Hans Arko, Josef Jakomini, Dr. Georg Röthel und Johann Schemitsch. Anstelle der verstorbenen Mitglieder des Aufsichtsrates Alois Hönigmann - Altlag, Johann Widmer - Moos, Pfarrer August Schauer - Nesseltal werden gewählt: Albert Kreiner - Mitterdorf, Franz Jaklitsch - Masern, Johann Kump - Nesseltal. Ich glaube und bekenne, daß ein Volk nichts höher zu achten hat als die Würde und Freiheit seines Daseins; daß es diese mit dem letzten Blutstropfen verteidigen soll; daß es keine heiligere Pflicht zu erfüllen, keinem höheren Gesetz zu gehorchen hat; daß der Schandfleck einer feigen Unterwerfung nie zu verwischen ist; daß dieser Gifttropfen in dem Blut eines Volkes in die Nachkommenschaft übergeht und die Kraft späterer Geschlechter lähmen und untergraben wird; daß man die Ehre des Königs und der Regierung eins ist mit der Ehre des Volkes und das einzige Palladium seines Wohles; daß ein Volk unter den meisten Verhältnissen unüberwindlich ist in dem großmütigen Kampf um seine Freiheit; daß selbst der Untergang dieser Freiheit nach einem blutigen und ehrenvollen Kampfe die Wiedergeburt des Volkes sichert und der Kern des Lebens ist, aus dem einst ein neuer Baum die sichere Wurzel schlägt. Adolf Hitler Weitere Sowjetgruppen aufgerieben Die Operationen verlaufen im Osten erfolgreich. Der Kampf wird im ungeheuer großen Raum unaufhaltsam vorwärts getragen. Täglich wird die Vernichtung von großen sowjetrussischen Truppenteilen gemeldet. Große Erfolge der deutschen Kriegsmarine und Luftwaffe. Im Monat Juli fast eine halbe Million BRT feindlichen Handelsschiffsraumes versenkt. Das OKW gibt bekannt 1. August 1941. Die Kämpfe an der Ostfront nehmen ihren unveränderten günstigen Verlauf. Kampfflugzeuge bombadierten in der letzten Nacht militärische Anlagen in Moskau. Im Seegebiet um England versenkte die Luftwaffe einen Frachter von 3000 BRT und beschädigte zwei größere Schiffe. Kampfflugzeuge bombadierten in der vergangenen Nacht mit guter Wirkung Hafenanlagen an der britischen Ost- und Südküste sowie Flugplätze in Südengland. Minenräumboote schossen im Kanal vier britische Flugzeuge ab. Militärische Anlagen am Suezkanal wurden auch in der Nacht zum 1. August von deutschen Flugzeugen angegriffen. Der Feind flog weder bei Tage noch in der Nacht in das Reichsgebiet ein. 2. August. In der Ukraine sind schnelle deutsche Verbände tief in die Rückzugsbewegungen des Feindes gestoßen. Im Raum 250 Kilometer südlich Kiew ist eine weitere große Vernichtungsschlacht im Gange. Die ostwärts Smolensk eingeschlossenen Divisionen wurden noch mehr zurückgedrängt. Kampfflugzeuge bombadierten in der letzten Nacht mit guter Wirkung Versorgungsbetriebe und militärische Anlagen in Moskau sowie wichtige Eisenbahnknotenpunkte an der oberen Wolga und in der südlichen Ukraine. Im Kampfe gegen Großbritannien versenkte die Luftwaffe in der letzten Nacht vor der schottischen Ostküste zwei Handelsschiffe, darunter einen Tanker, mit zusammen 16.000 BRT und beschädigte einen Frachter sowie ein Vorpostenboot. Weitere wirksame Luftangriffe richteten sich gegen Hafenanlagen an der Ostküste Schottlands und in Südwestengland sowie gegen einen Flugplatz. Flugzeuge, die bei Tage zur bewaffneten Aufklärung eingesetzt waren, trafen ostwärts der Faröerinseln ein größeres Handelsschiff schwer und erzielten Bombenvolltreffer im Barackenlager bei Holy-Island. Ein Vorpostenboot schoß ein britisches Kampfflugzeug ab. Der Feind flog weder bei Tage noch bei Nacht in das Reichsgebiet ein. 3. August. Bei der Vernichtung feindlicher Verbände westlich des Peipus-Sees wurden rund 10.000 Mann gefangen genommen sowie zahlreiche Panzerkampfwagen, Geschütze und anderes Kriegsgerät erbeutet. An den übrigen Teilen der Ostfront verlaufen die Operationen erfolgreich. Starke Kampffliegerverbände bombadierten in der letzten Nacht mit guter Wirkung militärische Anlagen in Moskau. Im Kampfe gegen die britische Versorgungsschiffahrt war die Luftwaffe am gestrigen Tage und in der letzten Nacht besonders erfolgreich. Sie vernichtete aus stark gesicherten Geleitzügen vor der britischen Ostküste sechs Handelsschiffe, darunter zwei Tanker mit zusammen 40.000 BRT und beschädigte einen größeren Frachter schwer. Bei den Faröer-Inseln wurde ein Handelsschiff in Brand geworfen. Erfolgreiche Angriffe deutscher Kampfflugzeuge richteten sich in der letzten Nacht gegen verschiedene Flugplätze auf der britischen Insel. Vor der holländischen Küste schossen zwei Hafenschutzboote je ein britisches Kampfflugzeug ab. Der britische Flottenstützpunkt Alexandria wurde in der Nacht zum 2. August von deutschen Kampfflugzeugen bombadiert. Britische Kampfflugzeuge warfen in der letzten Nacht in einigen Orten Nordwest- und Norddeutschlands eine geringe Zahl von Spreng- und Brandbomben. Schwache Kräfte drangen bis Berlin vor. Infolge der Flagabwehr konnten nur einzelne Flugzeuge den Stadtkern erreichen. Die Zivilbevölkerung hatte einige Verluste. Drei britische Kampfflugzeuge wurden abgeschossen. 4. August In der Ukraine haben deutsche und ungarische Truppen lebenswichtige Eisenbahnverbindungen abgeschnitten. Die Masse der ostwärts Smolensk eingeschlossenen Kräfte der Sowjetmacht ist nunmehr vernichtet. Der Rest steht vor der Auflösung. Kampfflugzeuge bombadierten in der letzten Nacht Versorgungs- und Rüstungsbetriebe in Moskau und einen wichtigen militärischen Knotenpunkt im Quellgebiet der Düna. Im Kampfe gegen Großbritannien richteten sich wirksam Tagesangriffe der Luftwaffe gegen Eisenbahnanlagen an der Südostküste Englands. Bei den Faröer-Inseln wurde ein Frachter von 1200 BRT versenkt. In der letzten Nacht belegten Kampfflugzeuge militärische Anlagen in verschiedenen Hafenstädten an der schottischen und englischen Ostküste, unter anderen in Hull, mit Bomben schweren Kalibers. Große Brände entstanden. Im Mittelmeer erzielten deutsche und italienische Sturzkampfflugzeuge am 2. August nordwestlich Marsa-Matruh Bombenvolltreffer auf zwei britischen Zerstörern. Weiter Luftangriffe richteten sich gegen Lagerhäuser und Flakstellungen des Feindes bei Tobruk. In Luftkämpfen wurden vier britische Jäger abgeschossen. Deutsche Kampfflugzeuge griffen in der vergangenen Nacht militärische Anlagen am Suezkanal an. Der Feind warf in der Nacht zum 4. August eine geringe Zahl von Spreng- und Brandbomben in Nordwest- und Westdeutschland. Es entstanden weder militärische noch wirtschaftliche Schäden. Nachtjäger und Flakartillerie schossen drei der angreifenden britischen Bomber ab. Empfindliche Verluste der britischen Handelsschiffahrt 5. August 1941: In der Ukraine wurden Ausbruchsversuche der auf engem Raum zusammengedrängten feindlichen Kräfte abgewiesen. Die Teile des Gegners wurden dabei aufgerieben. Bei der Erweiterung des Durchbruchsraumes 100 Kilometer südostwärts Smolensk, wurde eine neue feindliche Kräftegruppe durch überraschenden Vorstoß teils vernichtet, teils eingeschlossen. In Estland wurde die Stadt Taps genommen. Kampfflugzeuge belegten in der letzten Nacht in rollendem Einsatz militärische und wehrwirtschaftliche Anlagen in Moskau erfolgreich mit Spreng und Brandbomben. Bei Angriffen gegen die britische Versorgungsschiffahrt versenkte die Luftwaffe weit ab westlich Irland und im St. George-Kanal zwei Handelsschiffe mit zusammen 10.300 brt. In Nordafrika scheiterte bei Tobruk ein Angriff stärkerer britischer Kräfte unter schweren Verlusten für den Feind. Deutsche Kampfflugzeuge griffen auch in der letzten Nacht britische Stützpunkte im Suezkanal an. In der Nacht zum 4. August wurden in der Nähe von Suez zwei britische Handelsschiffe mit zusammen 18.000 brt. versenkt und ein großes Handelsschiff schwer getroffen. Der Feind flog weder bei Tag noch bei Nacht in das Reichsgebiet ein. Im Kampfe gegen die britische Handelsschiffahrt versenkten Kriegsmarine und Luftwaffe im Monate Juli 407.600 brt. feindlichen Handelsschiffraumes. Außerdem wurde eine große Zahl feindlicher Handelsschiffe so schwer beschädigt, daß sie für längere Zeit nicht zur Versorgung des britischen Mutterlandes eingesetzt werden können. Die Verluste, die der Feind durch Minenoperationen erlitten hat, sind in diesen Zahlen nicht enthalten. Um ein Recht bettelt man nicht, um ein Recht kämpft man. Adolf Hitler Stalin Wenn jener Mann, der jahrelang die Völker, zu deren Herrn er sich aufgeschwungen hatte, mit den grausamsten Methoden blindwütigen Despotentums bis aufs Blut peinigte, plötzlich als "Brüder und Schwestern" anredet, wenn er, der Starre, nun zu Boden sinkt und auf einmal wieder Gott entdecken möchte, den er durch Jahrzehnte verhöhnte, dann offenbart sich in diesem erbärmlichen Zusammenbruch die ganze Weite der Katastrophe, die Stalin in diesen Tagen erteilt. Der Marschtritt der deutschen Heere und ihrer Verbündeten, der immer tiefer in das bis an seine Wurzeln erschütterte Sowjetreich führt, hat dem gesamten bolschewistischen System und vor allem Stalin selbst die letzten Möglichkeiten der Verstellung genommen. Und wenn Stalin, seit er zur Macht gekommen war, auch versucht hatte, durch Vernichtung sämtlicher über ihn existierenden Alten die Geschichte seines eigenen Lebens vor der Weltöffentlichkeit auszulöschen, es ist ihm doch nicht restlos gelungen. Da und dort fanden sich immer wieder Personen, die ihn von früher her kannten, tauchten seine einstigen Untaten in Gesprächen und Erinnerungen wieder auf. Stalin ist kein Anonymus vor dem Weltgericht. In Tiflis als Sohn georgischer Eltern geboren, von seinem Vater, der sich als ehrsamer Schuhmacher durchs Leben brachte, zum Theologiestudium bestimmt, bezog der junge Mann, der mit seinem richtigen Namen Josef Wissarianowitsch Dschugaschwili hieß, das theologische Seminar zu Tiflis. Seinen Lehrern erschien er als einer der Frömmsten, in Wirklichkeit nützte er die Zeichen des Gottesdienertums nur, um vor der Öffentlichkeit seine wahren Absichten um so besser zu tarnen. Schon trat er mit verschiedenen terroristischen Gruppen Kaukasiens in Verbindung, begeisterte sich für Marx und suchte bald auch seine Studienkollegen für die Lehre dieses Juden zu gewinnen. Solche Wirksamkeit fiel nun doch seinen Vorgesetzten auf. Mit einigen anderen Studenten jagte man ihn "wegen sozialistischer Häresie" aus der Schule. Jahrelang arbeitete nun Josef Dschugaschwili für den kommunistischen Aktivismus. In Kellergewölben ließ er kommunistische Hetzschriften und revolutionäres Propagandamaterial herstellen und leitete persöhnlich die Transporte nach den verschiedenen Gebieten Altrußlands. Gelang es der zaristischen Polizei, die Spur dieser Propagandazentrale zu ermitteln und einen Mann für einige Zeit dingfest zu machen, der hierbei eine gewisse Rolle zu spielen schien, so hieß dieser Mensch immer anders: Koba, David, Rischeradse. Es war aber immer Josef Dschugaschwili. In den Jahren 1906 und 1907 hausten Lenin und Trotzkij in Paris, die kommunistische Parteikasse in Rußland und in Westeuropa besaß kein Geld mehr. Man wollte es jetzt mit Geldfälschungen versuchen, doch die Sache mißlang. Da verfiel der extremste Flügel der Parteileitung auf den Gedanken, einfach eine Reihe von "Exe" zu veranstalten, das heißt Privateigentum zu "expropriieren" oder zu gut deutsch: zu rauben. Dschugaschwili stellte sich sofort an die Spitze der zu bildenden kommunistischen Überfallsrotten. Angefallen wurden Bankfilialen, Privathäuser oder Geschäftsläden, um Geld, Juwelen oder was sonst noch leicht wegzuschaffen war, zu rauben. Dschugaschwili schreckte bei diesen verbrecherischen Aktionen auch vor der brutalsten Gewalt nicht zurück. Seinen größten Raub führte er am 25. Juni 1907 um 12 Uhr in Tiflis aus. An diesem Tage hatte der Beamte der Russischen Staatsbank in Tiflis Kurdjukow eine eben aus Petersburg eingetroffene Sendung von einer Million Rubel in einem Wagen von der Post abzuholen. Der Wagen stand unter dem Schutz einer Kosakenwache, und niemand glaubte, daß mitten am Tage in der so belebten Stadt vor dem Palast des Statthalters etwas geschehen könnte. Da wurde plötzlich vom Dach eines dem Palais benachbarten Hauses auf den Feldwagen eine Bombe geworfen; gleichzeitig fielen aus den Reihen der bisher so harmlos erschienen Passanten Schüsse auf die Kosaken. Panikartige Verwirrung folgte, ein junger Mann, der aus dem benachbarten Hause auf den Geldwagen zueilte, benützte sie, um eine zweite Bombe zu werfen. Kosaken und Pferde wälzten sich in ihrem Blute, der Kassier Kurdjukow sank zu Tode getroffen zu Boden. Der junge Mann entriß ihm die Geldtasche und verschwand wieder. Der ganze Überfall, der fünfzig Menschen das Leben kostete, hatte nur wenige Minuten gedauert. Sein Leiter und der Räuber der Geldtasche war Stalin selbst. Die geraubte Million floß in die kommunistische Parteikasse - eine der gestohlenen Rubelnoten wurde später entdeckt. Ein Jude wollte sie ausgeben - es war Litwinow. Als der bolschewistische Umsturz erfolgte, gelang Stalin ein neuer großer Coup. Er verschaffte sich die zaristischen Geheimakten über alle Kommunisten. Nun hatte er es überhaupt nicht mehr nötig, mit seinen Parteigenossen zu reden. Denn über jeden von ihnen wußten die Akten irgend etwas auszusagen: ob wahr oder falsch, man konnte damit einen Schauprozeß veranstalten, der bestimmt mit dem Tod des Angeklagten endete. So wuchs seine Macht weiter. In seiner Jugend hatte Josef Dschugaschwili die Georgerin Swanidse geheiratet, die ihm einen Sohn gebar, der sich jetzt den deutschen Truppen ergeben hat. Die Frau soll später an Lungenentzündung gestorben sein. Mit fünfzig Jahren ehelichte er ein fünfzehnjähriges asiatisches Mädchen Nadja Alleluja. Obwohl sie ihm zwei Kinder schenkte, bekam er sie bald satt, denn er hatte als Sekretärin die Tochter des Juden Kaganowitsch zu sich genommen. Nadja wurde eines Tages erschossen aufgefunden, und Stalin erklärte die junge Kaganowitsch als seine legitime Frau. Um seine Stellung immer fester zu verankern und die Völker der Sowjetunion ständig unter Druck zu halten, griff er wiederholt zu dem bewährten und von ihm und seiner GPU zu raffiniertester Meisterschaft gesteigerten System der Selbstprovozierung von Aufständen. Braucht man zum Beispiel Arbeitssklaven für ein großes Unternehmen, so ließ er durch GPU-Provokateuren in irgendeiner Stadt eine kleine antikommunistische Strömung anzetteln, griff dann brutal ein, ordnete die Verhaftung der Bewohner ganzer Wohnviertel an und ließ sie in Arbeitslager abtransportieren. Als ihm die Ausplünderung der Bauern nicht restlos zu gelingen schien, schürte er durch seine Agenten die Gegenbewegung der Kulaken, setzte dann plötzlich Kosaken gegen sie ein und vernichtete damit die letzte Eigenkraft des Bauerntums. Wenn Stalin um sich selber zittert, muß das Blut anderer fließen. Je verzweifelter die Lage der Bolschewisten und ihrer jüdischen Helfershelfer sich gestaltet, desto grimmiger wütet der Terror. Aber die deutschen Truppen marschieren gegen Osten, und das Sowjetsystem kann auch "der letzte Bolschewist", der blutbefleckteste und hinterhältigste, nicht mehr retten. D.E.S. Zwei Masken -- ein Gesicht NSK. Gibt es größere Gegensätze als den millionenschweren Aktienkönig, der unter den Palmen von Florida Preise diktiert, und dem Agitator, der vor den Toren einer Fabrik mit kreischender Stimme Klassenkamfparolen über die heimkehrenden Arbeiter schreit? Gibt es einen augenfälligeren Unterschied als zwischen dem Lord, der in Friedenszeiten in einer Ecke seines Klubs bei Wisky-Soda die Getreideernte ganzer Länder zu verhökern pflegte, und dem kleinen Hafenarbeiter von London, der im düsteren Whitechapel die Prophezeiung eines buckligen Juden über die "Herrschaft des Proletariats" und den malerischen Erzählungen über die "Segnungen des Sowjetregimes" lauscht? Und gibt es etwas Merkwürdigeres, als die vertraulichen Besuche, die stocksteife adlige Briten mit jenen meist durch demonstrativ ungebügelte Hosen gekennzeichneten diplomatischen Vertretern Moskaus seit langer Zeit in freundschaftlicher Weise auszutauschen pflegen? Das sind Verschiedenheiten, die freilich nur den verwirren mögen, der nicht tief genug über die inneren Gesetze nachgedacht hat, die sowohl der Plutokratie angelsächsischer Prägung wie dem Bolschewismus Moskowiter Herkunft zugrunde liegen. Der Aktienköngig wie der Getreidelord sind beide Sprößlinge einer Weltanschauung, in der Geld alles, Menschen und Völker nichts sind. Ihr Ziel ist allein, zu verdienen und durch das Verdienen zu herrschen. Das Schaffen anderer ist ihnen nur Mittel zum Zweck der Zerschlagung und Ausbeutung der Nation, zur Errichtung einer Diktatur des Molochs "Geld" über die Menschheit. Der Agitator an den Toren ihrer Fabriken, der bucklige Jude in Whitechapel aber - führen ihre kreischenden Parolen, ihre lockenden Phrasen nicht zum gleichen Ziel, zum selben Ergebnis: zur Knechtung der Menschen, zur Zerschlagung der Völker, zur Ausbeutung ihrer Schaffenskraft, zur Diktatur eines wesenlosen Molochs über alles Leben? Fürwahr - die Plutokratie in ihren letzten endgültigen Formen ist nichts anderes als die Herrschaft einer Kaste über die Menschheit, ebenso wie sich die Machthaber von Moskau als die raffiniertesten Organisatoren der Zerstörung der Nationen und der Versklavung ihrer Schaffenden erwiesen haben. Wessen Wirken aber zu gleichen Ergebnissen führt, dessen treibende Kraft muß auch aus den gleichen Quellen fließen! Studieren wir den Ursprung von Plutokratie und Bolschewismus, und wir finden nicht nur die gleichen Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts, in denen diese Giftstaaten gesät wurden, sondern auch die gleiche jüdische Menschenrasse, die sie über die Völker ausstreute: der jüdische Kapitalismus war es, der mit seinen menschenausbeutenden Verdienstmethoden den Begriff des Proletariats schuf und jedem ausgeglichenen nationalen Wirtschaften den Boden entzog. Und Juden waren es wieder, die diesem Proletariat jene Parolen gaben, mit denen es zum Sturm gegen die eigenen Völker getrieben wurde, um das wirtschaftliche Zerstörungswerk der Plutokratie politisch zu vollenden.. Die Masken von Bolschewismus und Plutokratie mögen so verschieden wie nur denkbar sein - das Gesicht aber, das sich hinter ihnen verbirgt, ist das gleiche; die Frage des Juden, der die Völker entrechtet, ihre Lebenskraft zermürbt und seine Herrschaft auf den Ruinen einer zusammengebrochenen Welt errichten will. Es wundert uns deshalb nicht, daß in diesem Krieg, den die Plutokraten vom Zaune brachen, auch die Bolschewisten ihre große Stunde gekommen glaubten. Diese edle Waffenbrüderschaft ist überdies nicht nur ideologisch, sondern auch historisch begründet. Schon vor fünfundzwanzig Jahren waren zur der gleichen Zeit, in der die plutokratischen Machthaber in Versailles die äußere Zerschlagung des Reiches vorbereiteten, die bolschewistischen Genossen am Werk, um das gleiche Ziel von innen heraus zu betreiben. Ihr Versuch ist damals gescheitert, und deshalb haben sie sich jetzt mit denen von London getroffen, um an der Wiederholung des Kampfes gegen Deutschland teilzunehmen. Für Plutokraten und Bolschewisten ist die Vernichtung Deutschlands ein gemeinsames Ziel. Beide hassen sie die lebenskräftige deutsche Nation, die sich weigert, die Diktatur des Nihilismus und des Geldes anzunehmen, beide erkennen sie im inneren Aufbau des Nationalsozialismus das für sie tödliche Beispiel, beide wissen sie, daß der Sieg des deutschen Soldaten den Triumph einer nationalen und sozialen Ordnung der Völker und damit das Ende aller jüdischen Weltherrschaftsträume bedeuten wird. Doch nicht nur ihre Auftraggeber, ihre Ziele und ihre Methoden haben Plutokraten und Bolschewisten gemeinsam - zu unserem Glück verbindet sie auch die gemeinsame Täuschung über uns Deutsche und unseren Führer. Die Plutokraten glaubten an den "bequemen Krieg" und fühlten sich stark in dem Gedanken, nur abwarten zu müssen und einen billigen Sieg erringen zu können. Die Bolschewisten gaben sich einem anderen, aber ähnlichen Irrtum hin. Sie hielten uns für dumm genug, um in aller Ruhe ihre Sowjetinvasion vorbereiten und dann zu einem ihnen genehmen Zeitpunkt losschlagen zu können. Sie haben sich beide getäuscht, und sie hören nun gemeinsam die Stunde schlagen, die für sie das Ende ihrer Verbrechen, für die Völker aber den Anbruch eines neuen, glücklicheren Zeitalters bezeichnen wird. Helmut Sündermann Gewaltige Ergebnisse im Osten Die Sowjetrussen verloren bisher 895.000 Gefangene, 13.145 Panzer, 10.388 Geschütze und 9280 Flugzeuge. 1000 km in Sowjetrussland. Vier Sondermeldungen vom 6. August kündeten den Beginn eines neuen vernichtenden Kampfes an. Bisher einzigartige Leistungen des deutschen Soldaten. "Mutter, mamotschka, hilf !" Gewaltige Erschütterung ohnegleichen: fühlbar, körperlicher Herzschmerz und stolze Freude, die Tränen in die Augen treibt - so wirkt die deutsche Wochenschau auf alle Menschen in der Heimat. Die Filmdokumente unserer tapferen Kriegsberichter zeigten in den letzten Wochen die Lemberger Mord-Serien der sowjetischen Ungeheuer, sie zeigten, wie deutsche Soldaten von den unglücklichsten Menschen unter der Sonne als Wesen einer anderen Welt empfangen werden. Und unsere Soldaten selbst ziehen in starken Kolonnen durch das graue Land, zerbrechen hart jeden Widerstand, lassen abertausende von verwilderten Gefangenen an sich vorüber traben und marschieren in Schweiß und Staub weiter nach dem Osten, ins Herz des "Sowjet-Paradieses". Europas größte Wehrmacht erfüllt eine sittliche Pflicht, ein Gebot der Menschenheit: der Welt wieder Würde zu geben, sie zu befreien von einer Schmach, die viel größer ist, als der einzelne weiß. Nicht seit gestern, seit dreiundzwanzig Jahren fließt unschuldiges Blut durch sowjetisch-jüdische Raubtiere. Diese Schakale der Unterwelt haben eine Blutschuld auf sich geladen, die die gesamte Welt kennen soll. Später werden wir einmal Zahlen der Opfer bolschewistischer Schreckens-Herrschafe nennen, hier sei nur ein Blick in Methoden getan, die dreiundzwanzig Jahre lang von Tausenden an abertausend Orten angewendet wurden. Unsere Zelle schräg gegenüber befand sich ein eisener, logenartiger Vorbau, auf welchem Tag und Nacht zwei Wachen standen. Vor ihnen war ein nach allen Seiten hin drehbares, leichtes Maschinen-Gewehr eingebaut, so daß sie jederzeit die Möglichkeit hatten, auch die entferntesten Winkel des großen GPU.-Gefängnis-Gebäudes unter Feuer zu nehmen. Knapp über ihren Köpfen war eine kleine Messingglocke befestigt, auf der sie durch Hammerschläge die Tageszeit anzeigten und andere Glockensignale abzugeben hatten. Hinter diesem Vorbau befand sich die Leitung der inneren Gefängnisverwaltung. Jetzt schlug die Glocke zweimal kurz hintereinander. Es war 8.30 Uhr abends. In dieser letzten halben Stunde war die Aufregung meiner Mitgefangenen auf das höchste gestiegen. Ich sah, wie sich ihre blassen Stirnen mit Schweißtropfen bedeckten. Ihr Atem ging nur noch stockend und stoßweise. Irgendeine Verständigung mit ihnen war nicht mehr möglich. Fast unmittelbar nach dem zweiten Glockenschlag durchdröhnte eine harte, scharfe Kommandostimme das ganze Gefängnis: "Alles in die Zellen, alle Zellen schließen!" Mit einem Schlag erstarb jegliches Geräusch in dem riesigen Bau. Eine atemberaubende, unheimliche Stille trat ein. In diesem Augenblick fühlte ich deutlich: Der Tod hatte seine Ankunft angekündigt. Grauenvolle Todesangst hatte alle erfaßt. Die Herzen von 15.000 zum Tode verurteilten Gefangenen standen still, vor Schreck erstarrt. Die Augen meiner Zellengenossen schienen aus ihren Höhlen zu quellen, mit dem Ausdruck grenzenloser Furcht starr auf die Zellentür gerichtet. Trotz heftigster innerer Abwehr wurde auch ich von einem lähmenden Angstgefühl überfallen. Ich fühlte, in den nächsten Augenblicken mußte sich Entsetzliches ereignen. Auf dem Korridor ertönten harte, schwere Schritte, Türen wurden geöffnet und nach kurzen Pausen wieder heftig zugeschlagen. Ersticktes Wimmern, Hilferufe, manchmal ein lauter, gräßlicher Schrei, ein schwerer Fall. Dann hörte man das Wegschleifen eines Körpers. Und dann war wieder die furchtbare Totenstille. Trotz des strengen Verbots taste ich mich die wenigen Schritte bis zur Zellentür. Meine Füße waren durch den Schreck, der auf mir lastete, wie gelähmt. Ich blickte durch das Gehloch, das ohne Verschlußkappe war. Vor meinen Augen rollte sich ein schreckenvolles Bild ab. Gerade uns gegenüber, jenseits des Lichtschachtes, stand die Tür einer Zelle weit offen. Ich sah einen riesengroßen, breitschultrigen Mann in der Uniform der kaukasischen GPU-Truppen. In der einen Hand hielt er eine Liste, von der er Namen verlas, in der anderen eine Nagaika. In der Zelle befanden sich, auf einen Haufen zusammengedrängt, eine Anzahl Gefangener. Teils knieten sie, teils standen sie, die Hände flehentlich ringend, dicht beieinander, in die äußerste Ecke der Zelle sich drängend. Ich sah, wie ein alter Bauer von zwei GPU-Schergen brutal aus der Zelle herausgeschleift wurde. Der alte Mann, dessen blutleeres, eingefallenes, von einem grauen Bart umrahmtes Gesicht von Tränen überströmt war, konnte vor Todesfurcht die letzten Schritte nicht mehr selbst gehen. Der Mund stand ihm weit offen. Ich hörte sein grauenvolles Röcheln. An dem Zelleneingang fiel er vor dem großen Tschelisten-Henker in die Knie, umklammerte seine Füße und küßte seine Stiefel. Mit einem großen Fußtritt schleuderte der Tschelist den Alten von sich. Ein Kommandoruf, und rasch wurde der Greis weggeschleppt. Der GPU-Henker strich seinen Namen auf der Liste aus. Fertig. Ausgelöscht. Ein Mensch geht zum sterben. Noch drei Opfer wurden aus derselben Zelle herausgeholt. Da plötzlich zerriß die Todesstille ein gellender Schrei. Der Ruf eines Kindes: "Mutter, liebe Mutter, so hilf mir doch!" Ein kleiner Junge, er mochte vielleicht 12 Jahre alt sein, hatte sich in seiner Todesangst an die eisernen Gitter des Zellenfensters angeklammert. Sein kleines Herz konnte nicht fassen, daß er sterben sollte. Zwei der Henkersknechte traten hinzu und versuchten, das Kind mit Schlägen und Stößen vom Fenstergitter fortzureißen. Noch ein letztes Mal ertönt der Hilfeschrei: "Mutter, mamotschka, hilf mir!" Der Henker hob die Nagaika, ließ sie mit furchtbarer wucht über die klammen Finger, den halbentblößten Kinderkörper laufen. Ein gellender Schrei, ein schwaches Wimmern ... Dann war alles wieder still. Es war vorbei. Zwei Henkersknechte schleppten das kleine, schmächtige, von Blut überströmte Bürschchen zur Zellentür hinaus. Die Hände waren ihm auf den Rücken gebunden. Das schmale Köpfchen steckte in einer eisernen Schraubzwinge. Mit roher Gewalt hatte man ihm die Zunge zwischen Unterkiefer und Oberkiefer festgeschraubt, so daß sie zwischen den Zähnen festgeklemmt war. In mir erstarrte alles. Dies war das Furchtbarste, was mir je in meinem Leben begegnet war. So stirbt die russische Jugend. Und dann kamen die Henkersknechte auch an unsere Tür. Der Schlüssel wurde ins Schloß gestoßen, die Tür flog auf. Ich saß in der hintersten Ecke der Zelle. Es war mir, als ob mir eine kalte Faust das Herz zusammenpreßte. Ein Strom alkoholgeschwängerter Luft drang in den Raum. Ein Blick auf die Liste. Mein Atem setzte aus. Wen holt jetzt der Tod? Mit drohender Stimme brüllte der Henker: "Michailow !" Michailow saß neben mir. Ich fühlte, wie ein entsetzliches Zittern ihn überfiel. Er hatte den Mund weit aufgerissen. Doch kein Laut kam über seine Lippen. Der Henker trat in die Zelle. Nun stand er vor mir, sein häßlicher Atem schlug mir ins Gesicht. "Dein Name?" Ich wollte reden. Es ging nicht. Ich konnte keinen Laut herausbringen. Schon oft hatte ich dem Tode ins Auge gesehen - während der langen Kriegsjahre an der Front - im Nahkampf - Mann gegen Mann - bei erbitterten Sturmangriffen. Oft hatte mich seine Hand hart gestreift. Doch dort konnte ich mit der Waffe jeden Angriff auf mein Leben abwehren. Um mich waren treue, tapfere und hilfsbereite Kameraden, auf die ich mich auch bei schwerster Gefahr verlassen konnte. Hier aber war ich wehrlos in hilflosester Verlassenheit. Ich erlebte die furchtbarsten Augenblicke meines Lebens, der Willkür fremder Henkersknechte ausgeliefert. Da trat der Fluraufseher zu dem bereits mit seiner Nagaika zum Hieb ausholenden Henker und flüsterte ihm meinen Namen zu. Ich sah, wie der Tschekist die lange Liste überflog und meinen Namen suchte. Wie aus weiter Ferne hörte ich eine Stimme: "Nein, dieser nicht. Zum Teufel mit euch allen hier! Wer ist denn Michailow?" Der Aufseher zeigte auf das Opfer. Michailow war neben mir ganz in sich zusammengesunken. Auf einen Wink des Henkers stürzten sich zwei GPU-Männer auf ihn, rissen ihn von der Pritsche hoch und zwangen ihm beide Arme auf den Rücken. Ein klirrendes Geräusch, man hatte ihm Handschellen angelegt. Jetzt schien Michailow aus seiner Erstarrung zu erwachen. Sein Gesicht färbte sich plötzlich dunkelrot. Er riß den Mund weit auf, aber in diesem Augenblick, als er sich anschickte, um Hilfe zu schreien, wurde ihm mit raschem Griff die Zunge aus dem Mund gezerrt. Ein klapperndes Geräusch, man hatte ihm mit einer bereitgehaltenen Schraubenzwinge die Zunge zwischen die Kiefern gepreßt, um ihn am Schreien zu verhindern. Einige Stöße und Tritte: Iwan Iwanowitsch Michailow war nicht mehr in unserer Zelle. Er ging dahin, den letzten Lohn für seine fast vierzigjährige Pflichterfüllung als Maschinenbauingenieur und Hochschullehrer von dem bolschewistischen "Vaterlande aller Werktätigen" in Empfang zu nehmen. Die Zellentür wurde zugeworfen. Der Riegel klirrte. Die Schritte gingen weiter. Wir waren wieder allein. Es schien mir eine Ewigkeit zu dauern, bis endlich ein neues Glockenzeichen ertönte und das Ende dieser furchtbaren Exekutions-Vorbereitungen anzeigte. Kurze Zeit später vernahm man wieder das Motorengeräusch des sich entfernenden Todeswagens vom Gefängnishof in unsere Zelle dringen. Meine beiden Mitgefangenen saßen noch stundenlang völlig apathisch auf ihrem harten Lager. Aus der Heimat Befehl des Mannschaftsführers: Es wird immer wieder gemeldet, daß viele bedienstete Kameraden und Kameradinnen in der Stadt nicht in unseren Formationen stehen. Alle deutschen Kameraden und Kameradinnen, die in irgend einem Arbeitsverhältnis stehen und hier in der Stadt leben, haben sich sofort dem örtlichen Formationsführer zu melden, damit sie in die Formation eingereiht werden, in die sie auch gehören. Allen Arbeitgebern wird auf diesem Wege gesagt, daß sie nicht das Recht dazu haben, aus eigennützigen Gründen ihre Arbeitnehmer außerhalb der Reihen unserer Gliederungen zu halten oder sie ungerechtfertigter Weise vom Dienste abzuhalten. Der Mannschaftsführer: W. Lampeter Die Dienststelle für Organisation und Propaganda gibt bekannt: Auf Befehl des Mannschaftsführers findet Sonntag den 10. August 1941 die Morgenfeier in Altlag statt. An der Feier nehmen teil: Sturm und Jugendgruppen I, II, VI, XII, XVII, XVIII und XIX. Beginn der Morgenfeier um 10 Uhr. Nach der Morgenfeier Dienst in den einzelnen Formationen. Der Nachmittag ist noch bis 4 Uhr gut ausgefüllt. Alle Kameraden und Kameradinnen müssen sich das Mittagessen mitbringen. Alle Formationsführer müssen Punkt 9.30 Uhr ihre Einheit in Altlag zum Abmarsch zur Feierstätte aufgestellt haben. Der Stabsführer: Alfred Busbach Aus der Stadt Gottschee. Inge die erste Tochter, ist bei den Kmdn. Anna und Alfred Jaworek eingetroffen. Sieg Heil ! Vom Lande Seele. Der zweite Sohn wurde den Kmd. Helen und Florian Tomitz geboren. Sieg Heil ! Mösel. Geheiratet haben vor kurzem die Kmd. Ernst Rom 82 und Josefa Wittreich aus Hinterberg. Sieg Heil! Masern. In unserer Mundart sagen wir: a autei Burza ischt bidr beg. am 1. August ist der bekannte Gastwirt und Fleischhauer Josef Kren (Sepplsch) im Alter von 60 Jahren nach einer kurzen Krankheit gestorben. Wie sehr er sich der allgemeinen Beliebtheit erfreuen konnte, bewies am 3. August das Begräbnis, an dem von nah und fern viele Volksgenossen teilgenommen haben. Sturmführer Franz Jaklitsch würdigte in einer Abschiedsrede am offenen Grabe das erfolgreiche Leben des Verstorbenen. Vier tüchtige Söhne und vier Töchter verloren ihren guten Vater, der schöne Hof aber seinen guten Verwalter. Die Maserer werden Josef Kren in bester Erinnerung behalten. Pockstein. Den Bund fürs Leben haben Kamerad Leopold Jonke aus Pockstein mit Kameradin Leni Petsche aus Unterskrill geschlossen. Sieg Heil ! Malgern. Fürs Leben verbunden haben sich am 4. August Kmd. Josef Perz 56 mit der Weißensteinerin Kmdn. Frieda Schauer. Sieg Heil ! Bauer und Volk Erhaltung und Vermehrung des deutschen Bauerntums (Fortsetzung) Den Bauernhof unter allen Umständen der Bauernfamilie zu erhalten, wird danach durch zweierlei gewährleistet: 1. durch das Anerbenrecht, und 2. durch den Verschuldungsschutz. Nach dem Anerbenrecht, das an altdeutsche aber bis in die Gegenwart in vielen deutschen Gauen lebendig gebliebene Erbgewohnheiten anknüpft, geht der Bauernhof beim Erbgang geschlossen auf den "Anerben" (in der Regel den ältesten Sohn) über, während die übrigen Kinder ausschließlich aus den freien Mitteln des Hofes abgefunden werden. Durch diese Erbordnung, die bewußt das Wohl der Sippe über das Wohl der einzelnen Familienmitglieder stellt, wird zugleich die wichtigste Verschuldungsursache der Vergangenheit beseitigt und die wirtschaftliche Kraft des Hofs unter allen Umständen bewahrt. Der Bauernhof gewinnt wieder überpersöhnliche Bedeutung - zunächst in wirtschaftlicher, aber darüber hinaus auch in soziologisch-kultureller Hinsicht: auch für die städtischen Nachkommen bleibt der Stammhof auf dem Lande als Heimat der Sippe für alle Zeit erhalten. Fast einer Million deutscher Bauernhöfe, deren eigene Fläche rund die Hälfte der gesamten land- und forstwirtschaftlichen Betriebsfläche umfaßt, dürfte unter den gegenwärtigen Besitzgrößenverhältnissen Erbhofeigenschaft zustehen. Diese Zahl wird sich im Zuge der siedlungspolitischen Maßnahmen ständig vergrößern. Für die Erhaltung des Bauernhofs von nicht minder großer Bedeutung ist die zweite Sicherung des Erbhofrechts: der Schutz vor der "kapitalistischen Vernichtung". Durch Zeiträume hin ist das Schicksal zahlloser Bauern durch Verschuldung und Zinsleistungspflicht bestimmt gewesen. Das nach festen Sätzen zu verzinsende Leihkapital, das durch wirtschaftliche Not oder soziale Verpflichtung dem Bauern aufgezwungen wurde, steht seiner Konstruktion nach im stärksten Widerspruch zu den Lebensgesetzen der bäuerlichen Wirtschaft, deren Erträge sich nicht nach den starren Tabellen der Zinseszinsrechnung richten, sondern von der Willkür und Laune der ewig bewegten Natur abhängen. Aus den Folgen dieses Widerspruchs entsprangen Lasten und Nöte und oft der Verlust von Haus und Hof. Durch die Erbhofgesetzgebung ist diese Hauptursache bäuerlichen Niedergangs ein für allemal unwirksam gemacht worden. Die Bestimmung des §37: "Der Erbhof ist grundsätzlich unveräußerlich und unbelastbar", löst den Bauernhof aus dem Zusammenhang der ihm wesensfremden leihkapitalistischen Organisation heraus und schützt ihn vor dem Untergang. Es versteht sich von selbst, daß das Kreditproblem durch diese negative Regelung nur zu einem Teil gelöst ist. Es mußten im gleichen Zuge Vorkehrungen getroffen werden, die gestatteten, das in der modernen Wirtschaft unvermeidliche Geldkapitalbedürfnis der Bauern trotz des Belastungsverbots zu befriedigen. Auch dafür ist gesorgt worden. Auf der Grundlage des eigengearteten landwirtschaftlichen Kreditwesens Deutschlands baut sich ein Finanzieungssystem auf, das sich den Bedürfnissen der bäuerlichen Wirtschaft anpaßt und zugleich die Erfordernisse der modernen Geldwirtschaftsorganisation berücksichtigt. Besondere Aufmerksamkeit ist dabei dem Neubauern geschenkt worden. Ihm wird das fehlende Anlage- und Betriebskapital unter Zuhilfenahme öffentlicher Mittel und Bürgschaften in ausreichender Menge und zu denkbar günstigsten Bedingungen zur Verfügung gestellt. Vieles ist gerade in dem Bereich der Kapital- und Kreditwirtschaft noch im Anfang. Das ist nach Lage der Dinge nur natürlich. Aber was geschieht, bezeugt, daß das Kapital auch in der Landwirtschaft wie in allen übrigen Bezirken der nationalsozialistischen Wirtschaft seine herrschende Stellung eingebüßt hat und sich die Fragen der Finanzierung gleichsam von selbst regeln, wenn die fachliche Ordnung der Dinge vollzogen ist. Dr. Hermann Bente Anzeigen
www.gottschee.de Literaturverzeichnis |